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Bereits vor COVID-19: Zwei von drei Online-Händlern mussten Finanzmittel aufnehmen

Bereits vor COVID-19: Zwei von drei Online-Händlern mussten Finanzmittel aufnehmen Posted on 3. Juni 2020

Knapp über die Hälfte (53,3 %) der deutschen Online-Händler haben in den vergangenen zwei Jahren zusätzliche Finanzmittel benötigt (Kreditaufnahmen aufgrund der aktuellen COVID-19-Krise nicht eingerechnet). Das ist das Ergebnis einer europaweiten Umfrage, die der Finanzinfrastruktur-Anbieter Banking Circle in Auftrag gegeben hat. Nahezu ein Viertel der Befragten (19,2 %) in Deutschland benötigte die zusätzlichen Mittel zur Deckung der Gehaltsabrechnung und weitere 32 % zur Deckung der regulären Geschäftskosten. Der Bedarf an zusätzlichen Finanzmitteln ist für viele Unternehmen Realität. Dennoch zeigt die Untersuchung des Finanzinfrastruktur-Anbieters eine gravierende Lücke im Hinblick auf einen einfachen und schnellen Zugang zu Finanzmitteln. Dies spielt in der aktuellen Situation eine noch wichtigere Rolle. 

Etwas weniger als ein Drittel (27 %) der Befragten in Deutschland musste zwischen drei und vier Wochen warten, bis sie das Geld zur Deckung ihrer wesentlichen Kosten erhalten haben. 30,6 % der Umfrageteilnehmer glauben, dass sie ohne zusätzliche finanzielle Mittel gezwungen wären, Mitarbeiter zu entlassen. Und fast ein Viertel (24 %) ist der Meinung, dass ihr Unternehmen ohne Zugang zu neuen Finanzmitteln letztendlich scheitert.

Angesichts der großen Belastung, die auf Unternehmen aller Größenordnungen, insbesondere auf kleinen Unternehmen herrscht, zeigt das neue Whitepaper „Mind the Gap: How payments providers can fill a banking gap for online merchants“ von Banking Circle das anhaltende Problem der finanziellen Ausgrenzung von KMUs und die Chancen für Zahlungsanbieter. Diese sind bereits mit Online-Händlern verbunden und können eine entscheidende Rolle bei der Bereitstellung umfassender Bankdienstleistungen sowie beim Zugang zu Finanzmitteln spielen.

Die wichtigsten Ergebnisse:

Grenzübergreifende Bankgeschäfte sind eine Herausforderung

  • Im EMEA-Raum nutzen durchschnittlich 18 % der deutschen Online-Händler in den verschiedenen Ländern, in denen sie tätig sind, jeweils unterschiedliche Banken. Das erhöht die Kosten und die benötigten Ressourcen.
    o 18,1 % der deutschen Händler pflegen in jedem Land, in dem ihr Unternehmen tätig ist, eigene Bankbeziehungen
    o 41,1 % der deutschen Händler arbeiten für alle Länder, in denen das Unternehmen tätig ist, mit nur einer Bank zusammen
    o 26,2 % der Unternehmen in den nordischen Ländern arbeiten am ehesten mit separaten Banken in jeder Gerichtsbarkeit zusammen
    o 13,9 % der französischen Händler arbeiten mit mehreren Banken zusammen
    o 20,3 % der niederländischen Unternehmen arbeiten mit mehreren Banken zusammen

Von Online-Händlern genutzte Bankdienstleistungen

  • Deutsche Händler haben am seltensten Zugang zu Lösungen, die den grenzübergreifenden Handel unterstützen. Dabei ist der Anteil aller Befragten die auf Abrechnungskonten (38,8 %) und Devisenkonten (16,8 %) zugreifen, am geringsten.
  • Knapp die Hälfte der befragten deutschen Online-Händler nutzt kurzfristige Kredite (49 %), Überziehungskredite (44,1 %) und Finanzierungsvereinbarungen (53 %)
  • 38,8 % haben über ihre Hauptbank Zugang zu Abrechnungskonten für grenzübergreifende Zahlungen (38,8 %)
  • 16,8 % der deutschen Online-Händlern nutzen ihre Bank für Devisendienstleistungen (Foreign Exchange – FX) (16,8 %)

Wie lange dauert es, bis Finanzmittel bereitgestellt sind?

  • Die Online-Händler in Deutschland gaben an, dass es bis zu sechs Monaten gedauert habe, bis sie Zugang zu finanziellen Mitteln erhielten:
    o 19,4 % warteten ein bis zwei Wochen
    o 27 % – drei bis vier Wochen
    o 20 % – ein bis zwei Monate
    o 12,2 % – drei bis vier Monate
    o 4,6 % – fünf bis sechs Monate

Chancen für FinTechs und Zahlungsanbieter

  • 87,3 % der Teilnehmer sind der Meinung, dass ihr Geschäft von ihren derzeitigen Bankpartnern gut bedient wird; die deutschen Händler sind mit 82,9 % am wenigsten zufrieden
  • 57,9 % der unzufriedenen Unternehmen sagen, dass ihr Geschäft für ihre Bank keine Priorität hat, 36,8 % der unzufriedenen deutschen Unternehmen nannten hohe Gebühren als Grund für ihre Unzufriedenheit 
  • Etwa jeder vierte unzufriedene deutsche Befragte gab folgende Gründe an:
    o schlechte Qualität und uneinheitlicher Service (31,6 %)
    o lange Antwortzeiten (15,8 %)
    o schlechte FX-Raten (15,8 %)

„Der digitale Handel ist ein schnell wachsender Sektor. Aber er ist auch ein Bereich, in dem Neueinsteiger mit zahlreichen Hindernissen konfrontiert sind, weil etablierte Finanzinstitute Angst vor dem Unbekannten haben“, erklärt Anders la Cour, Mitbegründer und Chief Executive Officer von Banking Circle. „Das Eröffnen eines Bankkontos – Grundvoraussetzung für die meisten Unternehmen – kann sich wie eine Prüfung anfühlen. Der Zugang zu einer kurzfristigen Finanzierung, um etwa eine Cashflow-Lücke zu schließen oder Wachstumspläne zu unterstützen, kann mehrere Hürden mit sich bringen, die sich oftmals nicht überwinden lassen. Zahlungsanbieter können für Online-Händler einen echten Mehrwert schaffen, indem sie Bankdienstleistungen einschließlich Zugang zu Finanzmitteln anbieten. Im gegenwärtigen Klima wird diese Unterstützung mehr denn je geschätzt. Zahlungsanbieter, die ein echtes Verständnis für die Bedürfnisse von KMUs zeigen, können langfristig bedeutende Gewinne erwirtschaften.“

Das gesamte Whitepaper „Mind the Gap: How payments providers can fill a banking gap for online merchants“ steht kostenlos zum Download zur Verfügung unter https://www.bankingcircle.com/whitepapers/how-payments-providers-fill-finance-gap-online-merchants 

Die Untersuchung wurde von Censuswide zwischen dem 30. März 2020 und dem 7. April 2020 durchgeführt. Befragt wurden 1.514 Teilnehmer, die bei Online-Händlern oder in der Finanzabteilung von Unternehmen arbeiten, die digital verkaufen. Die befragten KMU-Händler waren in Großbritannien, Deutschland, Frankreich, den Niederlanden und den nordischen Ländern ansässig.

www.bankingcircle.com

Über Banking Circle

Banking Circle ist ein Anbieter von Finanzinfrastrukturen für Zahlungsdienstleister und Banken. Als voll lizenzierte Bank ohne Legacy-Systeme ermöglicht die Technologie von Banking Circle Zahlungsdienstleistern und Banken jeder Größenordnung, Chancen in der digitalen Wirtschaft zu nutzen – schnell, kostengünstig und mit erstklassiger Compliance und Sicherheit – mit direktem Zugang zu einem Clearing, das alte, bürokratische und teure Systeme umgeht.

Banking Circle Lösungen erhöhen die finanzielle Integration. Von Buchhaltung über Kredite, internationale Zahlungen bis hin zu Abwicklung, Risikoabsicherung und Compliance hilft die Technologie von Banking Circle Tausenden von Unternehmen, länderübergreifende Transaktionen in einer Weise zu tätigen, die bisher nicht möglich war.

Banking Circle ist im Besitz von EQT VIII und EQT Ventures in Partnerschaft mit den Gründern von Banking Circle. Banking Circle hat seinen Hauptsitz in Luxemburg und verfügt über Niederlassungen in London, München, Amsterdam und Kopenhagen.

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