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Rückgang der Erwartungen offenbart fortdauernde Unsicherheit

Rückgang der Erwartungen offenbart fortdauernde Unsicherheit Posted on 26. Mai 2020

In der aktuellen Umfrage im Mai (11.05. – 20.05.2020) geht der CEP-Indikator um 21,7 Punkte auf einen Wert von 14,8 Punkten zurück. Damit wird der Anstieg des Vormonats, der 25,4 Punkte betrug, zum größten Teil wieder zurückgenommen. Der CEP-Indikator, der auf Basis des China Economic Panel (CEP) in Kooperation mit der Fudan Universität, Shanghai, erhoben wird, gibt die Konjunkturerwartungen internationaler Finanzmarktexperten/-innen für China auf Sicht von zwölf Monaten wieder.
 „Die starken Schwankungen des CEP-Indikators in den letzten Monaten zeigen, dass die Experten/-innen derzeit sehr unsicher sind, wie die weitere Entwicklung der chinesischen Wirtschaft aussehen könnte“, sagt Dr.  Michael Schröder, Senior Researcher im ZEW-Forschungsbereich „Internationale Finanzmärkte und Finanzmanagement“ und Projektleiter der CEP-Erhebung. Die Prognosen für das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) wurden erneut zurückgenommen. Für das zweite Quartal 2020 beträgt die durchschnittliche Prognose aktuell nur noch 0,5 Prozent; im April erwarteten die Experten/-innen noch einen Anstieg von 2,0 Prozent. Für das dritte Quartal 2020 wurde die Prognose von 4,2 Prozent auf 3,5 Prozent gesenkt. Der vermutete Verlauf der Wirtschaftsentwicklung mit einer Trendwende in diesem Sommer bleibt damit zwar bestehen, allerdings derzeit auf einem niedrigeren Wachstumsniveau. Für das gesamte Jahr 2020 wird ein Wachstum von nur noch 2,1 Prozent (Vormonat: 3,4 Prozent) prognostiziert. „Dieses für chinesische Verhältnisse sehr niedrige Wirtschaftswachstum lässt sich nach Einschätzung der Experten/-innen nur durch eine weitere deutliche Zunahme der Verschuldung und des Staatskonsums erreichen. Im Gegensatz zum privaten Konsum und den privaten Investitionen, die beide nach wie vor recht schwach eingeschätzt werden, soll der Staatssektor immer mehr zu einer treibenden Kraft der Konjunkturentwicklung werden“, so Michael Schröder. Die relativ pessimistische Einschätzung der Wirtschaftsentwicklung der kommenden Monate spiegelt sich auch in den Brancheneinschätzungen sowie den Prognosen für die wichtigsten Wirtschaftsregionen Chinas wider. Auch bei der Entwicklung der Immobilienpreise dominieren inzwischen die negativen Vorzeichen.
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Das ZEW in Mannheim forscht im Bereich der angewandten und politikorientierten Wirtschaftswissenschaften und stellt der nationalen und internationalen Forschung bedeutende Datensätze zur Verfügung. Das Institut unterstützt durch fundierte Beratung Politik, Unternehmen und Verwaltung auf nationaler und europäischer Ebene bei der Bewältigung wirtschaftspolitischer Herausforderungen. Zentrale Forschungsfrage des ZEW ist, wie Märkte und Institutionen gestaltet sein müssen, um eine nachhaltige und effiziente wirtschaftliche Entwicklung der wissensbasierten europäischen Volkswirtschaften zu ermöglichen. Durch gezielten Wissenstransfer und Weiterbildung begleitet das ZEW wirtschaftliche Veränderungsprozesse. Das ZEW wurde 1991 gegründet. Es ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. Derzeit arbeiten am ZEW rund 190 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, von denen rund zwei Drittel wissenschaftlich tätig sind.

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