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Consultingbranche: Nachfrage-Potenzial weiterhin groß

Consultingbranche: Nachfrage-Potenzial weiterhin groß Posted on 11. März 2020

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• Branchenstudie: Gesamtumsatz der Consultingbranche im Jahr 2019 um 5,7 Prozent auf 35,7 Milliarden Euro gestiegen
• Blitzumfrage: 72 % der Unternehmensberatungen wollen zurzeit ihre Umsatzprognose für das Jahr 2020 trotz der Corona-Auswirkungen noch nicht korrigieren, aber 27 Prozent der Marktteilnehmer befürchten einen Umsatzrückgang.

Trotz der bereits spürbaren Auswirkungen der Coronavirus-Ausbreitung auf die Wirtschaft halten 72 Prozent der Unternehmensberatungen an ihrer ursprünglichen Umsatzprognose für das Jahr 2020 noch fest. Gut ein Viertel der Marktteilnehmer erwartet schon jetzt einen Umsatzrückgang. Das hat eine Blitzumfrage in der Consultingbranche ergeben, deren Ergebnisse der Bundesverband Deutscher Unternehmensberater (BDU) heute bei einer telefonischen Pressekonferenz vorgestellt hat. BDU-Präsident Ralf Strehlau: „Zum jetzigen Zeitpunkt lässt sich der Einfluss des Coronavirus auf den Umsatz unserer Gesamtbranche noch nicht quantifizieren. Wir gehen aber davon aus, dass die Consulting-Nachfrage aufgrund vielfältiger Kundenherausforderungen stabil bleiben wird. Beratungsthemen, wie zum Beispiel Supply Chain Management oder Sanierungsberatung, werden eine Sonderkonjunktur erleben.“ In der Branchenstudie 2020, die der BDU zeitgleich heute präsentiert hat, liegt die Umsatzprognose für das laufende Jahr bei einem Plus von 5,8 Prozent. Die hierfür zugrundeliegende Marktbefragung hatte der BDU allerdings vor dem Corona-Ausbruch durchgeführt.

Laut BDU-Blitzumfrage sehen weiterhin 80 Prozent der Consultingfirmen nur wenige oder gar keine Auswirkungen auf die Arbeit im eigenen Office. Vielfach werden Homeoffice-Regelungen oder der Einsatz von Videokonferenzen nochmals ausgeweitet. Knapp 70 % nehmen kaum aktuelle Auswirkungen auf neue oder bereits vereinbarte Kundenprojekte wahr, beispielsweise indem Aufträge gestrichen oder verschoben werden.Allerdings sehen sich parallel immerhin 16 Prozent der Marktteilnehmer aufgrund der Corona-Ausbreitung stark bis sehr stark betroffen. Und: Zwei von zehn Unternehmensberatungen melden, dass sie in der Projektarbeit aktuell bereits stärker beeinträchtigt sind.

Beratung bei Nachhaltigkeitsthemen für die Kunden immer wichtiger

Der Umsatz der Consultingbranche ist gemäß der Branchenstudie „Facts & Figures zum Beratermarkt 2020“ im Jahr 2019 um 5,7 Prozent auf insgesamt 35,7 Milliarden Euro (2018: 33,8 Mrd. Euro) gestiegen. Besonders das vierte Quartal 2019 hatte zu einem zufriedenstellenden Branchenergebnis beigetragen. Zuvor war der BDU-Geschäftsklimaindex Consulting 2019 in den ersten drei aufeinanderfolgenden Quartalen zurückgegangen, Ausdruck einer zurückhaltenderen Stimmung von Jahresbeginn bis zum Herbst in der Branche.

Wie bereits 2018 wurde das Beratungsthema IT Datenschutz & Sicherheit bei den Kunden im Geschäftsjahr 2019 am stärksten nachgefragt (+ 7,2 Prozent). Auch hinsichtlich Marketing- und Vertriebsstrategien (+ 7,0 Prozent) sowie Business Development & Innovation suchten die Unternehmen und Organisationen vermehrt die Unterstützung durch die Consultingfirmen. Nachhaltigkeitsthemen standen ebenfalls ganz oben auf deren Agenda (+ 6,6 %).

Die stärkste Nachfrage verzeichneten die Unternehmensberatungen im Jahr 2019 von Kunden der Professional Services (+ 6,8 %), dem Handel (+ 6,7 %) sowie der Versicherungsbranche (+ 6,5 %). Impulse für die Gschäftsentwicklung kamen weiterhin aus dem Maschinenbau (+ 6,1 %) und der Konsumgüterindustrie. Beides sind Branchen mit traditionell hoher Kundennachfrage nach Beratungsleistungen. Die für die Consultants wichtigen Branchen Fahrzeugbau (+ 4,9 %) sowie Kreditinstitute (+ 4,9 %) lagen 2019 unterhalb des Marktwachstums.

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Kennzahlen und Studienmethodik: 2019 arbeiteten in Deutschland rund 128.000 Unternehmensberater (+ 3,0 %). Insgesamt waren etwa 153.500 Mitarbeiter in der Consultingbranche beschäftigt (+ 2,0 Prozent). Während weltweit die Big-Four der Consultingbranche rund 40 Prozent des Gesamtumsatzes generieren (Top-200: 80 %), ist der Markt in Deutschland deutlich breiter und mittelständischer aufgestellt.

Hierzulande kommen die Big-Four auf einen deutlich geringeren Marktanteil von 10 Prozent (Top-200: 42 %). Grundlage der BDU-Branchenstudie „Facts & Figures zum Beratermarkt 2020“ ist eine Marktbefragung im Januar/Februar 2020, an der sich gut 400 Unternehmensberatungen aus der gesamten Consultingbranche beteiligt haben. Befragt wurden ausschließlich Marktteilnehmer mit einem substanziellen Anteil in der klassischen Management- und IT-Beratung.

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