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So gelingt das perfekte Bewerbungsschreiben

So gelingt das perfekte Bewerbungsschreiben Posted on 17. Januar 2019

Ein gutes Bewerbungsanschreiben ist der erste Schritt zum neuen Job. Der richtige Aufbau ist entscheidend dafür, ob ihr Anschreiben gut ankommt. Was beim Aufbau des Bewerbungsanschreibens zu beachten ist.

Im Zeitalter des digitalen Recruitings mag die Bedeutung des Bewerbungsschreibens langfristig abnehmen. Doch für die meisten Personaler steht das Anschreiben in der Wichtigkeit der Unterlagen bei der Erstsichtung heute noch immer an zweiter Stelle. Diverse aktuelle Studien bestätigen das. Auch bei der Stichwortsuche auf Google findet sich rund um das Keyword "Bewerbung" das Thema Anschreiben an oberster Stelle.

Warum kommt dem Bewerbungsschreiben eine so hohe Bedeutung zu?

Bevor sich intensiv mit den Bewerbern beschäftigt wird, findet eine Selektion statt, wer auf den A-, B- oder C-Stapel im Auswahlverfahren kommt. Der C-Stapel sind Kandidaten, die erst gar nicht in Frage kommen, der B-Stapel sind Reserve-Kandidaten, wenn im A-Stapel wider Erwarten nichts Passendes dabei sein sollte und nur auf den A-Stapel kommen Kandidaten, mit denen sich intensiver beschäftigt wird.

Also ist der A-Stapel das erste Ziel im Bewerbungsprozess. Wenn man dann noch berücksichtigt, dass im ersten Schritt des Auswahlprozesses nur 2-3 Minuten für die Sichtung jeder Bewerbung zur Verfügung stehen, ist klar, warum es ein sensibles Thema ist. Damit ist die erste Hürde gesetzt, maximal eine Seite – länger sollte kein Anschreiben sein!

Was sind aus Sicht des Personalers die wichtigen Kriterien bei der Bewertung eines Anschreibens?

  • Hat der Kandidat die Anforderungen aus der Stellenanzeige richtig erfasst?
  • Ist er in der Lage, sich selbst kompakt und mit dem Matching zur Anzeige gut zu transportieren?
  • Weckt das Anschreiben Interesse, sich intensiver mit dem Kandidaten zu beschäftigen?
  • Kann der Kandidat fehlerfrei schreiben?

Der richtige Aufbau: Fehler im Bewerbungsschreiben vermeiden!

Daher bitte keine langatmige Wiederholung des gesamten Lebenslaufs in Prosa, Konzentration auf das Wesentliche und so wichtig, keine Fehler! Bei Bewerbungen gilt immer das Prinzip „Gründlichkeit vor Geschwindigkeit“.

In der Regel bekommt man keine Absage, weil man sich zu spät beworben hat, sondern weil die Bewerbung Fehler hat. Das wird indirekt auf die sonstige Arbeitsleistung und -qualität übertragen. Wer sich schon nicht die Mühe einer fehlerfreien Bewerbung macht, wird’s wohl auch sonst mit der Qualität und Leistung nicht so genau nehmen.

Daher immer die Unterlagen ausdrucken, selbst mit zeitlichem Abstand überprüfen und am besten noch jemand anders geben, vier Augen sehen mehr als zwei. Der Teufel steckt im Detail und je länger man am Bildschirm auf das gleiche Dokument starrt, umso weniger sieht man die Fehler.

Struktur des Anschreibens

Die Struktur eines Anschreibens besteht aus vier Elementen:

  • Einstieg
  • Kompetenzvermittlung
  • Anzeige- beziehungsweise Unternehmensbezug
  • Schlussteil

Beim Einstieg wollen Personaler nicht zum 1000. Mal lesen, dass der Bewerber eine neue Herausforderung sucht. Sorry, für das Finden von Herausforderungen ist das Unternehmen nicht zuständig. Entscheidend ist: Kann der Kandidat etwas zum Unternehmenserfolg beitragen?

Dazu sollte er sich erst mal selbst darüber im Klaren sein, welchen Teil seine Funktion in der Wertschöpfungskette am Erfolg beiträgt. Dass ihm das bewusst ist, kann man mit einem Einstiegsstatement dokumentieren – egal um welche Funktion oder Hierarchieebene es sich handelt.

Beispiel: Servicekraft im Restaurant

„Für den Betrieb eines erfolgreichen Restaurants ist neben der Qualität und Kreativität der Gerichte eine Wohlfühlatmosphäre für die Gäste von zentraler Bedeutung. Aufmerksame Bedienung und freundliche Ansprache der Gäste führen zu einer guten Mundpropaganda und regelmäßigen Stammgästen. Daher bewerbe ich mich auf die Stelle, weil ich diese Voraussetzungen mitbringe."

Beispiel: Leiter Öffentlichkeitsarbeit eines Krankenhausbetreibers

„Für die wirtschaftliche Zukunft von Unternehmen im Gesundheitswesen ist eine gute Außendarstellung ein wichtiges Differenzierungsmerkmal im Wettbewerb um Patienten. Der Bereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sorgt mit regelmäßiger Kommunikation für positive Wahrnehmung und Transparenz über Qualität und Leistungen in der Öffentlichkeit. Daher bewerbe ich mich auf die Stelle, weil ich diese Voraussetzungen mitbringe."

Diese Art Einstieg vermittelt sofort das Wissen um die Bedeutung der Stelle und gleichzeitig die eigene Haltung, die man mit der Verantwortung für die Position verbindet. Dieser „Wouw“-Einstieg macht Lust zum Weiterlesen.

Damit schafft man eine sehr gute und einfache Überleitung zur eigenen Biografie und kann jetzt beschreiben, wo oder als was man aktuell tätig ist, was man in Bezug auf die Stelle für Kriterien mitbringt und mit welchen Kompetenzen man in der Lage ist, die Anforderungen zu erfüllen.

Stärken mit den geforderten Kriterien verknüpfen

Empfehlenswert ist, seine Stärken in Bezug auf die Position mit den geforderten Stellenkriterien zu verknüpfen und als Bulletpoints darzustellen. Das liest sich viel leichter und macht gleichzeitig einen strukturierten Eindruck. Fünf bis sechs Punkte dürfen es sein.

Achtung: Kein einfaches Kopieren der Stelleninhalte, aber sehr wohl ein Übernehmen der gewünschten Fähigkeiten und Erfahrungen mit eigenen Formulierungen. Je höher die Hierarchieebene, umso eher sollten hier schon Erfolge integriert werden.

Im nächsten Absatz können weitere Aspekte beschrieben werden, die aus der eigenen Sicht dazu beitragen, die Position erfolgreich auszuführen. Zum Beispiel übergreifende Zusammenarbeit mit anderen Unternehmensbereichen, Internationalität, besondere Kenntnisse oder Wissen aus anderen beruflichen Erfahrungen wie Branchen, Produkten oder Kunden.

Hier gehören jetzt auch die Beschreibungen hin, wie man sich selbst als Persönlichkeit sieht, also die sogenannten Soft skills. Was motiviert einen selbst und mit welcher persönlichen Begeisterung übt man seinen Job aus?

Der Frage nach dem Gehalt nicht ausweichen

In den Schlussteil kommen die Inhalte, nach denen das Unternehmen konkret gefragt hat – meistens die unvermeidliche nach dem Gehalt. Hier sollte immer eine Antwort gegeben werden und damit tun sich viele Bewerber schwer. Schreibe ich mein jetziges Gehalt oder mein Wunschgehalt? Verkaufe ich mich unter Wert oder katapultiere ich mich nach oben raus?

Deswegen die Angabe wegzulassen ist ein grober Fehler. Denn zu glauben, dass man das ja im persönlichen Gespräch nachliefern kann, bringt einen schon ins Hintertreffen gegenüber all den anderen, die hier Antworten geliefert haben.

Wenn man unsicher ist, hilft hier das Internet. Es gibt diverse Portale, vor allem Stellenbörsen wie stepstone, die regelmäßig Gehaltsvergleiche veröffentlichen. Viele Positionen sind heute mit einem variablen Bestandteil versehen, da kann das Festgehalt genannt werden zuzüglich „einer variablen Komponente."

Ein Anruf im Unternehmen kann viel Zeit sparen

Es gibt allerdings auch noch die Möglichkeit, vorher im Unternehmen anzurufen. Fragen wie „Hat meine Bewerbung in Bezug auf meinen Gehaltswunsch Chancen auf Erfolg …“ dürfen sehr wohl gestellt werden und man tastet sich mit der Einordnung des Gehaltes so heran, indem man nach Bandbreiten der Vergütung fragt. In etwa „Liegt die Position eher bei einer Bandbreite von a oder b oder eher in einer Bandbreite von y oder z“.

Leider lässt sich ja oft aus den Titeln der Stelle wenig die wirkliche Verantwortung ableiten, an der misst sich aber sehr wohl das Gehalt. Und bevor man zwei bis drei Stunden Zeit für das tollste Anschreiben der Welt investiert, hat man mit einem Anruf geklärt, ob sich der ganze Aufwand lohnt.

Diese Struktur des Anschreibens, besonders mit der innovativen Facette „Eingangsstatement“, ist für jede Bewerbung hilfreich. Im Sonderfall Initiativbewerbungen kann man so den Entscheider direkt in seiner Rolle als Verantwortlicher für den Unternehmenserfolg ansprechen und damit „Nachfrage nach sich selbst“ erzeugen.

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Christina Kock gehört zu den führenden Karriere- und Outplacement-Beratern in Deutschland. Ihre vielseitige und individuelle Beratung für Führungskräfte bei beruflichen Veränderungen reicht von systematischer Selbstreflektion aus Performance-Perspektive, Neupositionierung über Karriereentwicklung und Outplacement bis zur Königsklasse “Inverses Headhunting”. Ihre eigene Laufbahn hat sie bis auf die Vorstandsebene in der Finanzindustrie geführt. Das macht sie für ihre Kunden zu einer versierten Sparringspartnerin auf Augenhöhe. Sie weiß, was Menschen antreibt, erarbeitet methodisch die richtige Positionierung ihrer Kunden und entwickelt mit ihnen neue Perspektiven. 2011 gründete sie ihr Beratungsunternehmen DOM CONSULTING®. Führungskräfte aus allen Branchen, Funktionen und Hierarchie-Ebenen vertrauen sich ihr heute an. https://www.dom-consulting.com

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