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Saarwirtschaft: Wenig Schwung

Saarwirtschaft: Wenig Schwung Posted on 26. November 2018

Die Stimmung in der Saarwirtschaft bleibt auch zum Jahresende hin verhalten. Zwar bewerten über 90 Prozent der Unternehmen ihre Lage noch mit gut oder befriedigend. Doch ihnen fehlen die entscheidenden Impulse für mehr Schwung. Entsprechend vorsichtig schätzen sie ihre Aussichten für die kommenden sechs Monate ein. Der IHK-Erwartungsindikator gab gegenüber dem Vormonat 2,6 Punkte ab und liegt nunmehr mit 1,1 Zählern nur noch knapp über der Nulllinie. „Die Meldungen der Unternehmen signalisieren, dass die Saarwirtschaft derzeit nur noch in Trippelschritten vorankommt. Positiv ist zwar, dass die Inlandsnachfrage dank des privaten Konsums insgesamt robust verläuft. Aber beim Export fehlt es an Dynamik. Hier sind die Unsicherheiten wegen des schwelenden Handelskonflikts USA/China zuletzt weiter gestiegen. Wegen der vergleichsweise guten Entwicklung zu Jahresbeginn bleiben wir noch bei unserer Jahresprognose von rund 0,75 Prozent Saarwachstum.“ So kommentierte IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Heino Klingen die Ergebnisse der November-Umfrage der IHK Saarland, an der sich rund 300 Unternehmen mit gut 120.000 Beschäftigten beteiligten.

Alles in allem bewerten derzeit 46 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage mit gut, 46 Prozent mit befriedigend und acht Prozent mit schlecht. Der IHK-Lageindikator als Saldo aus Gut- und Schlechtmeldungen fiel damit auf 38,4 Punkte. Zum Vergleich: Im Februar dieses Jahres bewegte er sich mit 50,1 Punkten noch auf einem historischen Hoch.

Hinter dieser Entwicklung stehen zum Teil gravierende Umsatzeinbußen in Teilen der Saarindustrie. So setzte der Maschinenbau in den ersten drei Quartalen dieses Jahres 9,1 Prozent weniger um als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. In der Nahrungsmittelindustrie betrugen die Rückgänge 2,6 Prozent und im Fahrzeugbau 1,1 Prozent. Insgesamt liegen die Industrieumsätze 0,2 Prozent unter ihrem Vorjahresniveau. Im Fahrzeugbau spüren die Zulieferer die erheblich gedrosselte Produktion deutscher Autobauer in Folge der Umstellung auf den neuen Abgasstandard WLTP.

Gut laufen die Geschäfte in der Gummi- und Kunststoffindustrie, in der Keramikindustrie, im Stahlbau und bei den Herstellern von Metallerzeugnissen sowie in der Elektroindustrie. Im Dienstleistungssektor berichten 94 Prozent der befragten Unternehmen über gute oder befriedigende Geschäfte. Rund laufen die Geschäfte weiterhin in der IT-Branche, im Transportgewerbe, bei den unternehmensnahen Dienstleistern sowie in der Hotellerie und Gastronomie. Im Einzelhandel und bei den Finanzdienstleistern ist die Lage insgesamt überwiegend befriedigend.

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