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„Connecting Minds – innovative Hochschulen gestalten digitale Zukunft“: Auftakt der Offenen Digitalisierungsallianz Pfalz

„Connecting Minds – innovative Hochschulen gestalten digitale Zukunft“: Auftakt der Offenen Digitalisierungsallianz Pfalz Posted on 10. August 2018

Was bedeutet Digitalisierung in unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen? Wie verändert sie unser Leben? Zukunftsvisionen hierzu auf kreative Weise sichtbar zu machen, ist eins der gesteckten Ziele des Verbundvorhabens Offene Digitalisierungsallianz Pfalz, das am 9. August seinen Auftakt auf dem ehemaligen Fabrikations-Areal der Pfaff-Nähmaschinen in Kaiserslautern nahm.

  1. August 2018. Kaiserslautern, PFAFF-Areal, 16.00 Uhr – die Reise beginnt.

Der Weg führt um das alte Industriegebäude, den ehemaligen Speisesaal des Nähmaschinenherstellers. Mit bunt gefüllten Reagenzgläsern werden die Gäste empfangen. Die unterschiedlichen Farben stehen dabei für unterschiedliche fachliche Bereiche. Aufgabe ist es nun, miteinander in Dialog zu treten und Gläser zu tauschen, bis die Farbpalette vollständig ist. Ein Geschmackstest verrät den Inhalt der kleinen Röhrchen. So spiegelt sich symbolisch der Kern der Offenen Digitalisierungsallianz Pfalz wider: Entsprechend des Mottos „Connecting Minds“ geht es darum, sich zu vernetzen, im Dialog und ständigem Diskurs eine Kultur des Miteinanders zu schaffen und so gemeinsam innovative Lösungen zu erarbeiten.

Ein fünfeckiger Tunnel aus Stoffbahnen mit bunten Projektionen führt die Besucherinnen und Besucher zur nächsten Station, einen Wartebereich vor einem breiten Vorhang, der den Blick in den Innenraum noch verhüllt. Eine Erzählstimme baut Spannung auf, der Countdown startet.

Vorhang auf: Aus der Mitte des Raumes kommen Lichtblitze. Dann beginnt die Show. Farbige Lichtprojektionen auf fünf großen Leinwänden rund um den Raum, von Musik untermalt, ziehen die Gäste in den Bann und geben erste Einblicke in die Projektinhalte.

Prof. Dr. Arnd Poetzsch-Heffter, Vizepräsident für Forschung und Technologie (Technische Universität Kaiserslautern) und Prof. Dr. Karl-Herbert Schäfer, Vizepräsident für Forschung und Transfer (Hochschule Kaiserslautern) begrüßen die Gäste und kündigen Minister Prof. Dr. Konrad Wolf (Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur des Landes Rheinland-Pfalz) an, der das Podest betritt und mit seinen Grußworten die Bedeutung des Vorhabens für die Pfalz betont: „Ich gratuliere der Hochschule Kaiserslautern und der Technischen Universität Kaiserslautern zu ihrem gemeinsamen erfolgreichen  Antrag  ‚Offene Digitalisierungsallianz für die Pfalz‘, den sie im Rahmen des Bund-Länder-Programms Innovative Hochschule gestellt hatten. Das Besondere an dieser Initiative ist die weite Fassung des Transferbegriffs in dem alle relevanten gesellschaftlichen Bereiche einbezogen werden: Bildung, Gesundheit, Fahrzeuge, Produkte und Kreativität. Die Ziele und ebenso die Zielerreichung werden spürbar sein – nicht nur im wissenschaftlichen Umfeld – das aber natürlich auch! Offenere digitale Bildungsangebote schaffen Chancen, öffnen Türen und stärken die Entwicklung einer Region – wirtschaftlich, aber auch gesellschaftlich. Die Weiterentwicklung von digitalen Technologien unterstützt alle in ihrem Alltag und schafft dadurch Raum für individuelle Entfaltung und gesellschaftliche Entwicklungen. Das Verbundprojekt setzt mit den gewählten Schwerpunkten einen umfassenden Ansatz und genau diese Weitsicht macht es stark.“

Im Anschluss stellen die beiden Vizepräsidenten als Projektleiter die Offene Digitalisierungsallianz Pfalz vor:
Das Verbundvorhaben der Hochschule Kaiserslautern, der Technischen Universität Kaiserslautern sowie des direkten Partners Fraunhofer-Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik ist auf den Ideen-, Wissens- und Technologietransfer mit Gesellschaft und Wirtschaft ausgerichtet und basiert auf einer gemeinsamen Kooperationsstrategie der beiden Hochschulen. Das Vorhaben wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen der Bund-Länder-Initiative „Innovative Hochschule“ mit insgesamt knapp 15 Millionen Euro bei einer Laufzeit von fünf Jahren gefördert.

Prof. Dr. Arnd Poetzsch-Heffter betont den regionalen Bezug und den kommunikativen Charakter des Projekts: „Die TU Kaiserslautern bringt die Digitalisierung in vielerlei Hinsicht seit Jahren voran. Durch das neue Vorhaben ‚Offene Digitalisierungsallianz Pfalz‘ gehen wir zusammen mit der Hochschule Kaiserslautern in die Offensive, um zum Nutzen der Region mit der Wirtschaft, der Politik und der Gesellschaft in einen stärkeren Austausch zu kommen.“ Im Fokus steht der Transfer von Ideen, von Wissen und von Technologien. Fachlich setzt das Vorhaben an sogenannten Innovationsbereichen an, die auf den Forschungsaktivitäten der beiden Hochschulen aufbauen. Die beiden Vizepräsidenten erläutern die Bereiche: der Innovationsbereich Bildung fokussiert auf den Transfer digitaler Lehr- und Lernformate und digitaler Medien in Schulen und Weiterbildungseinrichtungen. Anwendungsbereiche des Innovationsbereichs Gesundheit sind die Gesundheitsfürsorge mit Vitaldaten-Monitoring in Sport, Alter und Krankheit, das Biomarker-Screening sowie die Wirkstoffforschung. Der Herausforderung einer zunehmenden Digitalisierung in der Interaktion zwischen Mensch, Fahrzeug und Umwelt stellt sich der Innovationsbereich Fahrzeuge. Im Fokus steht dabei der Nutzfahrzeugbereich, der für die Pfalz und ihr Umland von großer Bedeutung ist. Im Vordergrund des Innovationsbereichs Produkte stehen die Entwicklung vernetzter Produkte und innovativer Dienstleistungen im Industrie 4.0-Szenarium. Mit neuen Techniken der Virtualisierung, der erweiterten Realität und mit kreativer Intelligenz verzahnt der Innovationsbereich Kreativität & Kooperation alle Innovationsbereiche und schafft für die Zielgruppen in Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft Orte des Dialogs und des Erlebens. „Die Veranstaltung Connecting Minds trägt bereits die DNA der Offenen Digitalisierungsallianz Pfalz und soll zeigen, was wir unter Wissens- und Technologietransfer verstehen. Unsere Stärken sind Interdisziplinarität, Forschung und Praxisorientierung“, fasst Prof. Dr. Karl-Herbert Schäfer zusammen.

Nach der Vorstellung führen die Vizepräsidenten durch die einzelnen Innovationsbereiche und fragen nach den Themen und Exponaten, die es auf der Reise zu entdecken gibt. Dann heißt es: erleben, ausprobieren und vernetzen.

Der Innovationsbereich Bildung stellt mit dem IQL-Lab eine sogenannte cyber-physische Lernumgebung vor, die kognitives Verhalten, emotionalen Zustand und Motorik beim Lernen mithilfe von Sensoren erfasst. Angepasst an individuelles Lernverhalten ist es auf diese Weise möglich, Lehr- und Lernprozesse zu verbessern. Durch Aufsetzen einer sogenannten HoloLens gelangen die Besucherinnen und Besucher in die Welt der Physik. Daneben zeigen digitale Arbeitsblätter und virtuelle Labore (open MINT labs), wie Unterricht losgelöst von Raum und Zeit in der Zukunft aussehen kann. Auf Tablets lassen sich außerdem physikalische Phänomene untersuchen und anhand eines Exponats die digitale Bildungskette entdecken. Die virtuelle Realität veranschaulicht ferner den Einfluss von Mikroplastik auf Lebensmittel.

Das eigene Herzalter ermitteln – dieses Mitmachexperiment bietet der Innovationsbereich Gesundheit an. Fürsorge und Rehabilitation spielen eine große Rolle – das eigene Gangbild erscheint auf der Wand, um es bei einer Ganganalyse zu testen. Grundlage dafür sind tragbare Sensoren, mit deren Hilfe ein Computerprogramm ein individuelles Bewegungsmuster ermittelt. Mobiles Stressmanagement und Assistenzsysteme (openIntelliCare), die Notfälle vorausschauend erkennen können, sind neben Forschung zum Enterischen Nervensystem weitere Themen, die es zu erschließen gibt.

Der Innovationsbereich Fahrzeuge informiert über realitätsnahe Umgebungsmodelle für die Fahrzeugentwicklung. Das Messfahrzeug REDAR, das die Umgebung während der Fahrt erfasst, liefert Aufnahmen, die in dem Fahrsimulator RODOS zur Anwendung kommen. Als Exponat gibt es einen Gator®, ein autonomes Fahrzeug, zu entdecken. Ausprobieren ist hier erlaubt: Eine VR-Brille führt in eine simulierte Umwelt, um autonomes Fahren zu erleben. Ebenfalls in der virtuellen Realität gibt es die Möglichkeit, sich in einer Punktwolke zu bewegen, die das Messfahrzeug REDAR erzeugt.

In den Engineering-Lifecycle, einen siebenstufigen Prozess, der den Wandel traditioneller Produkte und Dienstleistungen Richtung vernetzter Produkte und innovativer Dienstleistungen darstellt, können die Gäste an der Wand des Innovationsbereichs Produkte eintauchen. Das Kaiserslautern Racing Team, KaRaT, präsentiert seinen Elektro-Rennwagen „Electronyte e17“, den Studierende der Technischen Universität Kaiserslautern und der Hochschule Kaiserslautern entwickelt haben und mit dem sie jährlich am internationalen studentischen Wettbewerb Formula Student teilnehmen. Eine Augmented-Reality Anwendung und ein VR-Szenario machen den Rennwagen auch virtuell erlebbar.

Außerdem lädt ein Smart Meeting Room, Ergebnis eines Design Thinking-Workshops, zum Dialog und Austausch ein.

Die Reise führt beim Innovationsbereich Kreativität & Kooperation durch eine Reihe von studentischen Projekten aus dem Studiengang Virtual Design der Hochschule Kaiserslautern, welche die Möglichkeiten von Augmented und Virtual Reality-Technologien aufzeigen. Darunter „Kaiserpfalz – virtuelles Kulturerbe“, „Der Kaihua Tempel“ sowie die „Bühnenshow der Zukunft“.

Virtuell können die Gäste in verschiedene Orte, wie Hochschullabore, den Reinraum am Campus Zweibrücken, die KaRaT-Werkstatt, das iQL-Lab, den Fahrsimulator RODOS des Fraunhofer ITWM und das PFAFF-Gelände eintauchen.

Den räumlichen und visuellen Rahmen der Veranstaltung haben Studierende der Master-Studiengänge Innenarchitektur und Virtual Design der Hochschule Kaiserslautern kreativ erarbeitet und inszeniert. Das Ergebnis ist Teil eines interdisziplinären Studienprojekts. Mit einem innerräumlichen Konzept und einer multimedialen Inszenierung haben sie auf ca. 1500m² dem ehemaligen PFAFF-Speisesaal ein neues Innenleben modelliert und einen Ort des Erlebens geschaffen. Die Erlebnisreise führt die Besucherinnen und Besucher in virtuelle technische Welten.

Die Reise geht weiter: Am 10. August von 10 bis 15 Uhr sowie am 11. August von 11 bis 14 Uhr öffnet der Speisesaal auf dem PFAFF-Areal im Rahmen der Auftaktreihe der Offenen Digitalisierungsallianz wieder seine Türen. Zu erleben, wie gemeinsam digitale Zukunft gestaltet werden kann, dazu sind alle Interessierten herzlich eingeladen.

www.offenedigitalisierungsallianzpfalz.de

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