„Viele Einzelhändler haben in der Corona-Krise ihre finanziellen Rücklagen aufgebraucht, um trotz Lockdowns und Zugangsbeschränkungen irgendwie über die Runden zu kommen. In der Folge sind jetzt insbesondere viele mittelständische Handelsunternehmen nicht mehr in der Lage, in ihre Zukunft zu investieren. Da muss die Bundesregierung mit einspringen, um zu verhindern, dass diese unverschuldet in Not geratenen Händler abgehängt werden“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Mit den richtigen Fördermaßnahmen bestehe die Chance, mit Schwung aus der Krise zu kommen.
Ein Schwerpunkt muss dabei nach den Vorstellungen des HDE auf der Digitalisierung liegen. Bereits seit längerem fordert der Verband einen Digitalisierungsfonds in Höhe von 100 Millionen Euro, um den inhabergeführten Einzelhandel bei entsprechenden Zukunftsinvestitionen zu unterstützen. Bestehende Förderprojekte reichten hier nicht aus. Ein zweiter wichtiger Dreh- und Angelpunkt ist eine umfassende Innenstadtoffensive, um den Handelsstandort Nummer eins zukunftsfest zu machen. Dabei geht es insbesondere um ein Sonderprogramm zur Innenstadtentwicklung mit jährlich mindestens 500 Millionen Euro für eine Laufzeit von fünf Jahren. So sollen gemeinschaftliche innovative Konzepte, städtebauliche Aufwertungen sowie kleinteilige Maßnahmen zur Attraktivitätssteigerung und Modernisierung bestehender und neuer Ladengeschäfte, Gastronomie-, Kultur-, Bildungs-, Freizeit-und Sozialeinrichtungen gefördert werden. Zudem setzt sich der HDE für die Einführung von Sonderabschreibungen für Investitionen in Innenstädten und die Einrichtung einer Bundesstiftung Allianz für Innenstädte unter Federführung des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen ein. Und auch bei vielen Klimaschutzvorgaben sieht der HDE die Notwendigkeit von Anpassungen bei Förderprogrammen und Vereinfachungen bei den hochkomplexen Regulierungen. „Es ist höchste Zeit, die EEG-Umlage abzuschaffen, die ungerechten und hochkomplizierten Vorgaben bremsen den Ausbau erneuerbarer Energien im Einzelhandel“, so Genth. Mehr Schwung wünscht sich der Handelsverband bei der Aufwertung der Ausbildungsberufe und fordert die baldige Umsetzung der im Koalitionsvertrag vorgesehenen Maßnahmen sowie die enge Einbeziehung des Handels. Genth: „Wie der Einzelhandel die Corona-Krise wegstecken kann, entscheidet sich in den kommenden Wochen und Monaten. Die Bundesregierung hat es mit den notwendigen Investitionen in der Hand, die von ihr geforderte Transformation der Wirtschaft in eine positive Richtung zu drehen.“
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