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Wirtschaftslagebericht der IHK Heilbronn-Franken für das 4. Quartal 2017

Wirtschaftslagebericht der IHK Heilbronn-Franken für das 4. Quartal 2017 Posted on 6. Februar 2018

Die regionalen Unternehmen zeigen sich zum vierten Mal in Folge zufriedener mit ihrer aktuellen Geschäftslage als im Vorquartal. Die Lageurteile erreichen einen neuerlichen Höchstwert. Die Industrie und der Bausektor melden neue Bestmarken bei der Lageeinschätzung. Im Großhandel be­werteten die befragten Betriebe ihre momentane Ge­schäftslage wieder spürbar positiver als im Vorquartal, während im Einzelhandel und im Dienstleistungssektor die Lageurteile auf hohem Niveau geringfügig nachgegeben haben.

Der Blick auf die kommenden Monate bleibt insgesamt  op­timistisch.

Die regionale Wirtschaft befindet sich weiterhin in einem kräfti­gen Aufschwung. 61 Prozent (Vorquartal 60 Prozent) der Be­triebe bezeichnen die aktuelle Lage als gut, während 3 Prozent (Vorquartal 4 Prozent) der Unternehmen mit dem Geschäfts­verlauf unzufrieden sind.

Der Blick auf die kommenden zwölf Monate ist nach wie vor von Zuversicht geprägt. Die Geschäftserwartungen sind per saldo beinahe genauso optimistisch wie im Vorquartal. Wäh­rend 34 Prozent (Vorquartal 33 Prozent) der Betriebe mit einem günstigeren Geschäftsverlauf rechnen, blicken nur 7 Prozent (Vorquartal 5 Prozent) skeptisch in die Zukunft.

Elke Döring, Hauptgeschäftsführerin der IHK Heilbronn-Fran­ken: „Die Voraussetzungen für eine gute konjunkturelle Ent­wicklung in 2018 sind hervorragend. Der momentane wirt­schaftliche Aufschwung wird von einer breiten binnen- und au­ßenwirtschaftlichen Basis getragen und gibt Rückenwind für das laufende Jahr. Diesen sollte eine neue Bundesregierung nutzen, um die strukturellen Voraussetzungen für eine gute wirtschaftliche Entwicklung in der Zukunft zu schaffen. Notwen­dig sind vor allem mehr Investitionen in Bildung und Infrastruk­tur – analog wie digital -, weniger Bürokratie und eine Steuerpo­litik, die weitere Belastungen für die Unternehmen vermeidet und den weltweiten Entwicklungen Rechnung trägt.“

Industrie mit neuer Bestmarke

Die Industrie bewertet ihre momentane Situation herausragend positiv. 74 Prozent (Vorquartal 70 Prozent) der Unternehmen bezeichnen den Geschäftsverlauf als gut, während wie im Vor­quartal nur ein Prozent der Betriebe mit der aktuellen Ge­schäftslage unzufrieden ist.

Auch die Zahl der ausländischen Auftragseingänge ist erneut gestiegen. 47 Prozent (Vorquartal 43 Prozent) der Betriebe konnten einen Zuwachs realisieren. 7 Prozent (Vorquartal 8 Prozent) mussten dagegen rückläufige ausländische Auf­tragseingänge hinnehmen. Die Zahl der inländischen Auftrags­eingänge hat sich ähnlich gut wie im Vorquartal entwickelt. 44 Prozent (Vorquartal 45 Prozent) berichten über einen An­stieg bei den Inlandsorders, während wie im Vorquartal ein Zehntel der Industrieunternehmen Einbußen hinnehmen musste. 

Trotz der schon sehr guten Lageurteile gehen die Industrieun­ternehmen mehrheitlich davon aus, dass die Geschäfte im weiteren Jahresverlauf noch besser laufen werden. Während 45 Prozent (Vorquartal 40 Prozent) mit einer günstigeren Ge­schäftsentwicklung rechnen, gehen lediglich 3 Prozent (Vor­quartal 5 Prozent) von einem schlechteren Verlauf aus. 59 Pro­zent (Vorquartal 55 Prozent) kalkulieren mit steigenden Umsät­zen, 4 Prozent (Vorquartal 5 Prozent) befürchten Umsatzeinbu­ßen. Bei den Exporten ist eine anhaltende Expansion zu er­warten. 46 Prozent (Vorquartal 47 Prozent) kalkulieren mit stei­genden Exporten, während 4 Prozent (Vorquartal 5 Prozent) mit schlechteren Auslands- geschäften rechnen. Die Investitions­absichten sind auf ein Zehnjahreshoch gestiegen. 47 Prozent (Vorquartal 41 Prozent) planen mit steigenden Inlandsinvestiti­onen.

Dienstleistungsgewerbe gibt leicht nach

Die regionalen Dienstleister schätzen ihre konjunkturelle Situa­tion per saldo auf hohem Niveau etwas ungünstiger als im Vor­quartal ein. 46 Prozent (Vorquartal 50 Prozent) der Betriebe melden eine gute Geschäftslage, während 7 Prozent (Vorquar­tal 8 Prozent) mit dem aktuellen Geschäftsverlauf unzufrieden sind. In der Informationswirtschaft und im Bereich Verkehr lau­fen die Geschäfte besonders gut. Dagegen beurteilen die Be­ratungsdienstleister, die Werbewirtschaft und der Bereich Rei­severmittlung ihre Lage weniger positiv. Bei den Auftragsein­gängen ist ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen. Nur noch 21 Prozent (Vorquartal 48 Prozent) der Betriebe verbuchten steigende Auftragsvolumina und 12 Prozent (Vorquartal 14 Prozent) vermelden einen Rückgang.

Die Geschäftserwartungen fallen zurückhaltender als im Vor­quartal aus. 26 Prozent (Vorquartal 30 Prozent) rechnen mit ei­ner günstigeren Entwicklung, 12 Prozent (Vorquartal 6 Prozent) blicken skeptisch in die Zukunft.

Baugewerbe auf neuem Höchststand

85 Prozent (Vorquartal 81 Prozent) der Betriebe bezeichnen die Geschäftslage als gut, während noch immer kein Bauunter- nehmen mit dem aktuellen Geschäftsverlauf unzufrieden ist.

Insgesamt haben sich die Auftragseingänge per saldo gegen­über dem Vorquartal kaum geändert. 16 Prozent (Vorquartal 25 Prozent) melden steigende Auftragseingänge, während kein Unternehmen (Vorquartal 8 Prozent) von einem Rückgang be­richtet. In den einzelnen Teilbereichen steht jedoch eine Ver­besserung der Auftragseingänge im öffentlichen und im ge­werblichen Hochbau einer Abschwächung im Wohnungsbau und im Straßen– und Tiefbau gegenüber.

Angesichts der hervorragenden Baukonjunktur ist es nicht ver­wunderlich, dass die Geschäftserwartungen nun nachgelassen haben. 15 Prozent (Vorquartal 27 Prozent) der Betriebe erwar­ten einen günstigeren Geschäftsverlauf in den nächsten zwölf Monaten. 5 Prozent (Vorquartal 0 Prozent) rechnen mit einer schlechteren Geschäftsentwicklung. Als größte Geschäftsrisi­ken werden der Fachkräftemangel und die Energie– und Roh­stoffpreise genannt.

Großhandel verbessert sich

Im Großhandel ist die Zufriedenheit mit der aktuellen Ge­schäftslage auf hohem Niveau wieder gestiegen. 60 Prozent der heimischen Großhändler sprechen von einem guten Ge­schäftsverlauf (Vorquartal 54 Prozent) und 5 Prozent (Vorquar­tal 7 Prozent) äußern sich unzufrieden. Die Unternehmen des produktionsverbindenden Großhandels beurteilen dabei die aktuelle Lage spürbar positiver als jene des konsumnahen Großhandels.

Die Zahl der Bestellungen ist gegenüber dem Vorquartal per saldo gestiegen. 38 Prozent (Vorquartal 31 Prozent) melden steigende Bestellungen, während 9 Prozent (Vorquartal 7 Pro­zent) von einer Verringerung berichten.

Hinsichtlich der weiteren Geschäftsentwicklung sind die Unter­nehmen wieder optimistischer. 43 Prozent (Vorquartal 36 Prozent) der Großhändler rechnen mit einer günstigeren Entwicklung, 9 Prozent (Vorquartal 5 Prozent) schätzen den weiteren Geschäftsverlauf pessimistisch ein. 38 Prozent planen mit steigenden Inlandsinvestitionen.

Einzelhandel gibt leicht nach

Im Vergleich zum 3. Quartal 2017 wird die Lage bei den regio­nalen Einzelhändlern auf hohem Niveau etwas weniger positiv bewertet. 34 Prozent (Vorquartal 40 Prozent) der Betriebe spre­chen von einem guten Geschäftsverlauf, während 7 Prozent (Vorquartal 9 Prozent) die aktuelle Lage als schlecht bezeich­nen.

Die Einschätzung des Kaufverhaltens der Kunden hat sich ge­genüber dem Vorquartal kaum verändert. 84 Prozent (Vor­quartal 85 Prozent) bezeichnen das Kaufverhalten der Kunden als kauffreudig oder saisonüblich.

Die Geschäftsaussichten des Einzelhandels für die kommenden zwölf Monate haben sich deutlich aufgehellt. Ein Viertel der Be­triebe (Vorquartal 15 Prozent) rechnet mit einem günstigen Ge­schäftsverlauf, nur 5 Prozent (Vorquartal 9 Prozent) gehen von einer ungünstigeren Entwicklung aus. Als größte Geschäftsrisi­ken werden die Inlandsnachfrage, der Fachkräftemangel, die Arbeitskosten und der Online-Handel genannt.

Arbeitsmarktentwicklung weiterhin expansiv

Wie im Vorquartal planen 31 Prozent der Unternehmen die Schaffung neuer Arbeitsplätze bzw. nur 8 Prozent einen Per­sonalabbau. Die meisten Neueinstellungen planen der Groß­handel (45 Prozent) und die Industrie (40 Prozent).

Eine zentrale Herausforderung bleibt der Fachkräftemangel. Mittlerweile sehen 69 Prozent (Vorquartal 63 Prozent) der Un­ternehmen im Fachkräftemangel ein Risiko für die eigene Ge­schäftstätigkeit. Das sind so viele wie nie zuvor.

An der aktuellen Konjunkturumfrage der IHK Heilbronn-Franken haben 438 Unternehmen mit insgesamt 89.400 Beschäftigten aus dem gesamten IHK-Bezirk teilgenommen.

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