Die Orgel wird aufgrund ihres prächtigen Äußeren und ihres kraftvollen Klanges oft als „Königin der Instrumente“ bezeichnet. Sie ist ein Meisterwerk der Feinmechanik und des Instrumentenbaus. Von der Antike bis heute spiegelt der Orgelbau technische Entwicklungen wieder – bis hin zur digitalen Orgel. Diese Verbindung zwischen Kunst und Technik ist es auch, was Prof. Dr. Florian Wegmann ganz besonders an dem monumentalen Instrument fasziniert. „Da steckt einiges an Maschinenbau drin“, sagt der Maschinenbau-Professor nicht ohne Stolz.
Schon als Kind hat sich Wegmann nicht nur für Technik und Mathematik interessiert, sondern auch für die Orgel. „Mein Opa war 60 Jahre Organist. „Bereits als kleiner Bub saß ich neben ihm auf der Orgelbank, das hat mich schwer beeindruckt. Und dann habe ich mit dem Klavierspielen angefangen“, erinnert er sich. In Bad Tölz, wo Wegmann aufgewachsen ist, hatte er – parallel zu seinem Studium an der Technischen Universität München – einige Jahre eine Organistenstelle im Franziskaner-Kloster inne. Überhaupt sei er an jedem Ort, wo er gewohnt habe, erstmal zur zuständigen Gemeinde gegangen, um seine „Spieldienste“ anzubieten, wie er mit einem verschmitzten Lachen erzählt. Seit einigen Jahren lebt der studierte Ingenieur, der seit 2011 eine Maschinenbau-Professur an der Hochschule Aalen innehat, mit seiner Familie in Heidenheim. Dort begleitet er immer wieder den einen oder anderen Gottesdienst in seiner Gemeinde St. Maria mit der Orgel.
Dass die zwei katholischen Gemeinden von Heidenheim den ZDF-Fernsehgottesdienst am 20. Juni 2021 gestalten dürfen und er dabei selbst an der Orgel sitzen wird, freut den passionierten Hobby-Musiker sehr. Die Fernsehgottesdienste gehören zu den ältesten Sendungen im deutschen Fernsehen und werden regelmäßig von rund 800.000 – aktuell sogar 1,2 Millionen – Zuschauenden miterlebt. Sie werden aus den unterschiedlichsten Regionen Deutschlands übertragen. Ursprünglich sollte der Gottesdienst auch in Heidenheim stattfinden, doch coronabedingt wird er ab 9.30 Uhr live aus der Kapelle des Sankt Katharinenkrankenhauses in Frankfurt am Main übertragen. „Das ist alles schon ziemlich aufregend“, sagt Wegmann und fügt lachend hinzu: „Gerade fallen schon ein paar extra Übungsschichten an.“
Aber Herausforderungen hat der inzwischen 50-Jährige schon immer gesucht. Als Student war er Wegmann Stipendiat der Bischöflichen Studienförderung Cusanuswerk, dem Begabtenförderungswerk der katholischen Kirche. Heute engagiert er sich dort als Gutachter. „Es ist mir ein großes Anliegen, meine Studierenden, die sich besonders hervortun, auch zu fördern und ihnen ein Stipendium zu ermöglichen“, so Wegmann, der 2019 für sein großes Engagement in der Lehre mit dem Lehrpreis der Hochschule Aalen ausgezeichnet wurde. Fördern und fordern, das ist eine Herzensangelegenheit für den Professor, der immer eine große Zugewandtheit ausstrahlt. Doch jetzt wird er erstmal wieder die Orgel fordern. Denn schließlich müssen die Töne sitzen, wenn es am 20. Juni auf große Sendung geht.
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