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Saarkonjunktur: Aufwärtstrend weiter intakt

Saarkonjunktur: Aufwärtstrend weiter intakt Posted on 26. März 2021

Mit Beginn des Frühlings hat sich die Stimmung in der Saarwirtschaft weiter aufgehellt. Das signalisieren die Meldungen der Unternehmen zu ihrer aktuellen Geschäftslage und zu den Aussichten für die kommenden sechs Monate. Der IHK-Lageindikator verharrte im März mit 14,8 Zählern in etwa auf dem Niveau des Vormonats. Zwar sind die Lageeinschätzungen in Teilen der Saarindustrie abermals kräftig gestiegen, im Dienstleistungsgewerbe erzielten die Einschätzungen jedoch einen neuen Tiefstand. Deutlich verbessert haben sich dagegen die Aussichten der Saar-Unternehmen für die kommenden sechs Monate. Mit einem Sprung um 4,9 Punkte auf nunmehr 8,8 Zähler erreichte der IHK-Erwartungsindikator seinen besten Wert seit Mai 2018. Dahinter stehen steigende Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe sowie die Hoffnungen im Handel, nach dem erfolgten Re-Start Mitte März wieder durchstarten zu können. „Zwar ist das Vorkrisenniveau noch immer nicht erreicht, doch die Meldungen der Unternehmen stimmen zuversichtlich, dass sich die Saarkonjunktur weiter stabilisiert. Während die exportorientierte Industrie weiterhin Rückenwind aus China und den USA erhält, müssen die konsumnahmen Branchen nach wie vor die Last der Pandemie schultern. Inwiefern Nachholeffekte den Erholungskurs stützen und damit auch im Dienstleistungssektor eine Rückkehr zur Normalität ermöglichen, hängt von der erfolgreichen und damit vertrauensstiftenden Eindämmung des Infektionsgeschehens ab. Grundlage dafür ist ein intelligenter Mix wirkungsorientierter Maßnahmen aus hochfrequentem Testen, einer raschen Steigerung der Impfquoten und digitaler Kontaktnachverfolgung. Mehr Tempo bei der Digitalisierung in den saarländischen Gesundheitsämtern ist daher unerlässlich.“ So kommentierte IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Frank Thomé die Ergebnisse der März-Umfrage der IHK Saarland, an der sich rund 300 Unternehmen mit rund 100.000 Beschäftigten beteiligten.

Insgesamt bewerten derzeit 35 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage mit gut, 45 Prozent mit befriedigend und 20 Prozent mit schlecht. Gut laufen die Geschäfte vor allem in der Elektroindustrie, in der Medizintechnik sowie mit Abstrichen auch wieder in Teilen der Automobilwirtschaft. Überwiegend befriedigend ist die Lage im Ernährungsgewerbe, in der Gummi- und Kunststoffindustrie, der Keramikindustrie, im Maschinenbau, bei den Gießereien und im Stahlbau. In der Stahlindustrie ist die Lage weiterhin angespannt.

Im Dienstleistungsgewerbe berichten 71 Prozent der befragten Unternehmen über gute oder befriedigende Geschäfte. Gute Geschäfte vermelden die Versicherungsbranche und die IT-Wirtschaft. Bei den Banken, den unternehmensnahen Dienstleistern und im Verkehrsgewerbe ist die Lage überwiegend befriedigend. Nach wie vor äußerst schwierig ist die Lage in Hotellerie und Gastronomie, in der Freizeit- und Kulturwirtschaft sowie im Einzelhandel. „Die Unternehmen sind trotz Re-Start weit von den Vor-Corona-Umsätzen entfernt, auch deshalb, weil der Branche die Kunden aus Frankreich und Luxemburg fehlen. Die Politik bleibt daher gefordert, den Einzelhandel weiter zu unterstützen, um drohende Insolvenzen abzuwenden“, so Thomé.

Agenda für neues Wachstum!

In den kommenden sechs Monaten dürfte der Aufschwung an der Saar nach und nach Fahrt aufnehmen. 19 Prozent der Unternehmen erwarten bessere, 71 Prozent gleichbleibende und zehn Prozent schlechtere Geschäfte. Mehr Besser- als Schlechtermeldungen kommen insbesondere aus der IT-Branche sowie aus der Medizintechnik, der Stahlindustrie sowie der Gummi- und Kunststoffindustrie. Im Fahrzeugbau und bei den Banken überwiegt dagegen die Skepsis. „Die Bundesregierung sollte bereits jetzt die wirtschaftspolitischen Weichen für die Zeit nach Corona stellen und bestehende Wachstumsbremsen lockern, etwa mit einer Unternehmenssteuerreform, verbesserten Abschreibungsmöglichkeiten und schnelleren Genehmigungsverfahren. All dies würde zusätzliche private Investitionen stimulieren und die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft stärken“, so Thomé.
 

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