Posted in Finanzen / Bilanzen

Handelsverband bezeichnet Oster-Lockdown als „Schildbürgerstreich“ – „Bund und Länder starren weiterhin wie gebannt ausschließlich auf die Inzidenzen“ – Harte Kritik an geplanter Schließung der Lebensmittelhändler am Gründonnerstag

Handelsverband bezeichnet Oster-Lockdown als „Schildbürgerstreich“ – „Bund und Länder starren weiterhin wie gebannt ausschließlich auf die Inzidenzen“ – Harte Kritik an geplanter Schließung der Lebensmittelhändler am Gründonnerstag Posted on 23. März 2021

Nach dem beschlossenen radikalen Oster-Lockdown und der Verlängerung des Lockdowns von Bund und Ländern bezeichnete die Hauptgeschäftsführerin des Handelsverbands Baden-Württemberg (HBW), Sabine Hagmann, die vorherrschende Corona-Politik als „verfehlte Politik, die die Händler weiter in den Ruin treibt“.

„Die Politik hat anscheinend keine Alternativen mehr zu harten Lockdowns“, so Hagmann. „Das ist das eigentliche Versagen in einer Zeit, in der der Handel eigentlich dringend Unterstützung benötigt.“ Stattdessen werde der Handel in den Ruin getrieben.

Der neueste Corona-Beschluss habe eindeutig gezeigt, dass „Bund und Länder weiterhin wie gebannt auf die Inzidenzen starren“. Stattdessen müsse man dringend wegkommen von einer alleinigen Betrachtung der Inzidenzwerte als Grund für Schließungen, hin zu einer ganzheitlichen Betrachtungsweise unter Berücksichtigung aller relevanten Indikatoren.

Der Verband fordert daher weiterhin eine belastbare Strategie für das Leben mit dem Virus statt sich von Lockdown zu Lockdown zu hangeln. Für die Händler überlebenswichtig sei insbesondere eine Test-, Impf- und Nachverfolgungsstrategie sowie die sofortige Öffnung der Geschäfte unter vertretbaren und wirksamen Hygienekonzepten, sowie die Entschädigung der Handelsunternehmen für ihr Sonderopfer.

Der Landesregierung hat der Verband bereits vor mehreren Wochen eine kompetente und umsichtige Öffnungsstrategie vorgelegt, die aber unbeachtet blieb.

Als unsinnig und kontraproduktiv bewertet der HBW die geplante Schließung der Lebensmittelhändler am Gründonnerstag.

„Dadurch wird es zu erhöhtem Kundenandrang am Mittwoch davor und dem folgenden Samstag kommen. Den Lebensmittelhandel mit seinen nachweislich hervorragend funktionierenden Hygienekonzepten für einen Tag zuzumachen, hilft im Kampf gegen Corona nicht weiter. Der Wegfall dieses Tages setzt vor allem die Menschen unter weiteren Druck. Wir hoffen, dass es nicht zu Panikeinkäufen kommt und unsere Kunden die Nerven bewahren, so Hagmann, und weiter:

„Klar ist, dass der Handel alles tun wird, die Herausforderung irgendwie zu meistern und die Bevölkerung optimal für die Ostertage zu versorgen. Einfach ist das allerdings nicht, da Warenlieferungen und Logistikabläufe so kurzfristig nur noch schwer zu beeinflussen sind.“

Sie erinnerte an die nicht enden wollenden Belastungen für große Teile des Einzelhandels, vor allem im Nicht-Lebensmittelhandel. So würde beispielsweise für die Spielwarengeschäfte bereits das zweite existenzsichernde Ostergeschäft ausfallen – und das nach einem ebenfalls unbefriedigenden und unterbrochenem Weihnachtsgeschäft. „Auch Textil- und Modehändler können ihre vierte Saison in Folge abschreiben, sie bleiben erneut auf ihrer verderblichen Saisonware sitzen.“

Hagmann schlug vor: „Wenn schon Schließungen rund um Ostern sein müssen, dann hätte man die Chance an den geschlossenen Tagen nutzen können, um für die Bürger eine groß angelegte Impfaktion zu veranstalten – nach dem Motto: „Impfen statt Ostershopping!“

Der nun schon beinahe seit 100 Tagen andauernde Lockdown hinterlässt derweil tiefe Spuren im Nicht-Lebensmittelhandel. Nach neuesten offiziellen Zahlen des Statistischen Landesamts verzeichnete der gesamte Einzelhandel im Südwesten im Januar 2021 ein existenzgefährdendes Umsatzminus von 13,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr, trotz Öffnung von Teilen der Branche, wobei einzelne Branchen noch tiefer in die roten Zahlen gerutscht sind.

Demnach mussten beispielsweise die Geschäfte mit Textilien, Bekleidung Schuhen und Lederwaren ein Umsatzminus von knapp 75 Prozent gegenüber dem Vorjahr hinnehmen. „Dabei ist nicht berücksichtigt, dass in diese Zahlen auch Verkaufserfolge der großen E-Commerce-Unternehmen mit ein gerechnet sind. Sonst wären die Zahlen noch deutlich schlechter.“

Über den Handelsverband Baden-Württemberg e.V.

Der Handelsverband Baden-Württemberg vertritt die politischen Interessen von über 40.000 Handelsunternehmen in Baden-Württemberg. Der Handel stellt den drittgrößten Wirtschaftszweig dar mit 500.000 sozialversicherungspflichtigen Arbeitnehmern, ca. 18.000 Auszubildenden und einem Umsatz von ca. 90 Mrd. Euro.

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

Handelsverband Baden-Württemberg e.V.
Neue Weinsteige 44
70180 Stuttgart
Telefon: +49 (711) 64864-0
Telefax: +49 (711) 6486424-34
http://www.badenwuerttemberg.einzelhandel.de/

Ansprechpartner:
Hilmar Pfister
Pressesprecher
Telefon: +49 (711) 64864-46
Fax: +49 (711) 64864-24
E-Mail: pfister@hv-bw.de
Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel