Pyramid-Jubiläum: 40 Jahre Computertechnik aus Deutschland

Bei all dem Pessimismus um die deutsche Digitalisierung und die Technologie-Branche werden Erfolgsgeschichten oft vergessen. Das 40-jährige Firmenjubiläum der Pyramid Computer GmbH zeigt, dass der Freiburger Computerbauer eine davon ist. Das Geheimnis dahinter ist, neben Standardlösungen, die Spezialisierung des Unternehmens auf maßgeschneiderte Hardware-Lösungen – und diese dann auch bereits in kleinerer Stückzahl für Kunden verfügbar zu machen.

„Als Mittelständler sind die Prozesse bei Pyramid anpassungsfähiger als bei Großkonzernen, wodurch wir besser und vor allem schneller auf individuelle Kundenbedürfnisse eingehen können“, sagt Trosien. Ein gutes Beispiel dafür ist die Zusammenarbeit mit der Supermarktkette EDEKA. Auf der Suche nach neuen Terminals für SB-Kassen konnte Pyramid nach der Anfrage innerhalb von fünf Wochen einen Prototyp vorstellen und bereits kurze Zeit später erfolgte der Serienrollout der Geräte.

Heute bietet das Unternehmen mit seinen drei Marken AKHET^®, faytech^® und POLYTOUCH^® Lösungen für die gesamte Digitalisierungsstrecke – von Servern über Industrie-PCs bis zu Touch-Monitoren & -PCs und Kiosk-Systemen. Viele Kunden verbindet eine langjährige Geschäftsbeziehung mit dem Südbadener Computerbauer, da dieser neben der Hardware auch auf die dazugehörige Logistik sowie Dienstleistungen bedacht ist und den Kunden auch nach der Auslieferung fortlaufend bei Wartung oder dem Auftreten von Problemen betreut.

Begonnen hat die Geschichte Pyramids im Sommer 1985. Die vier Gründer und damaligen Gesellschafter der GmbH Frieder Hansen, Niko Hensler, Markus Müller und Christian Pogoda starteten das Unternehmen – passend für eine Erfolgsstory aus der Tech-Branche – in der elterlichen Garage. Um an Kapital zu gelangen, verkauften die vier Jungunternehmer ihre Autos und Mofas.

Die Fertigung maßgeschneiderter Computer entpuppte sich schnell als Erfolg. Bereits 1988, drei Jahre nach der Gründung, erzielte Pyramid einen Jahresumsatz im niedrigen zweistelligen Millionenbereich und beschäftigte über 30 Angestellte. Nach einer kurzen Zwischenstation in einem Fachwerkhaus zog das immer noch junge Unternehmen 1989 in einen Neubau in der Freiburger Bötzinger Straße. Das Gebäude ist bis heute Sitz des IT-Spezialisten.

Nachdem der Markt für Desktop-Computer durch den Einstieg von Wettbewerbern wie Discount- und Einzelhandelsketten immer umkämpfter wurde, entschied sich die Unternehmensführung 1997 zur Neuausrichtung des Geschäfts. Man konzentrierte sich auf umsatzschwächere, dafür aber wertschöpfungsorientiertere Produkte, wie etwa zur Bildverarbeitung oder Maschinensteuerung. „Die Abkehr vom damaligen Kerngeschäft war sicherlich keine leichte Entscheidung, aber im Nachhinein eine, die Pyramids Position in der Branche gestärkt und auch neue Möglichkeiten eröffnet hat“, erklärt Geschäftsführer Peter Trosien, welcher damals noch ganz jung im Unternehmen war.

2021 wurde die Pyramid Computer GmbH vollständig von der heutigen Pyramid AG (damals noch mic AG) übernommen, die seither als alleiniger Gesellschafter fungiert. Im darauffolgenden Jahr übernahm der heutige Geschäftsführer Peter Trosien die Leitung der GmbH. Dieser startete 1994 seine berufliche Karriere im Unternehmen und erklomm intern die Karriereleiter.

„Eine Strategie für die nächsten 40 Jahre vorzugeben, ist weder sinnvoll noch realistisch – dafür sind die IT-Branche und die technischen Entwicklungen der Zukunft viel zu schnell und nicht vorhersehbar. Doch für Technologien wie Künstliche Intelligenz oder auch Cloud-Computing, die bereits heute etabliert sind und zukünftig noch an Bedeutung gewinnen werden, braucht es weiter die passende Hardware. Vor allem das Servergeschäft wird hier eine zentrale Rolle spielen. Zu den Stärken von Pyramid zählte schon immer die Innovation und das frühzeitige Erkennen von Trends. Diesen Weg wollen wir auch zukünftig fortsetzen“, sagt Trosien.

Das Unternehmen präsentiert sein Produktportfolio u. a. vom 18. bis 20.2. auf der EuroCIS in Düsseldorf und vom 11. bis 13.3.2025 auf der embeddedworld in Nürnberg.