Die Krise in der deutschen Automobil- und Zulieferindustrie spitzt sich seit einigen Wochen dramatisch zu, Stellenabbau und Insolvenzen sind inzwischen an der Tagesordnung. „Dabei trifft es kleine Traditions-Unternehmen genauso wie Weltkonzerne“, erklärt Robert Merz, der Gründer und strategische Kopf der KFZ-Rockstars. Bis zu 14.000 Stellen will der Autozulieferer ZF allein in Deutschland abbauen, bei Continental geht es weltweit um 30.000 Arbeitsplätze – rund 13.000 in Deutschland. Der Autositzhersteller Recaro hat Ende Juli Insolvenz angemeldet, ebenso die Flabeg Automotive Germany GmbH, ein Spezialist für Displaygläser im Fahrzeuginnenraum oder der hessische Zulieferer Castwerk, spezialisiert auf Leichtbau-Fahrwerkskomponenten. „Das sind nur wenige Beispiele einer sich anbahnenden Katastrophe, deren Folgen sich massiv auf unsere Mobilität und damit auf den Wohlstand unserer gesamten Gesellschaft auswirken werden“, warnt Robert Merz.
Die ersten Insolvenzen und Schließungen innerhalb der Automobilindustrie sind nur die Vorboten. “Aber sie sind bereits klare Belege dafür, was passiert, wenn ein Staat versucht, auf Basis von ideologischen Vorstellungen, regulierend in einen intakten Markt einzugreifen.“ Die Einführung der E-Mobilität – und zwar mit der Brechstange – sei das perfekte Beispiel, so Merz. „Dank subventionierter Käufe entstand eine „Nachfrageblase“, die mit dem Wegfall der Förderungen sofort verpufft ist. Das Vertrauen und die Rahmenbedingen für die Technologie sind innerhalb der Bevölkerung und der Infrastruktur nicht vorhanden. Die verschwindend geringe Zahl der Neuzulassungen an E-Fahrzeugen (laut KBA im August 2024 knapp 70 Prozent weniger im Vergleich zum Vorjahresmonat) belegen das ebenso wie der nahezu komplett eingebrochene Gebrauchtwagenmarkt für E-Autos, was sich nun für die Autofahrer als ein erheblicher finanzieller Nachteil erweist.
Umso wichtiger sei es für ihn, dass sich mit den KFZ-Rockstars nun das Handwerk und damit die Basis der Mobilität in Deutschland zu Wort meldet. „Zusammen mit unseren Betrieben kämpfen wir seit Jahren gegen all das, was unseren Mitgliedern, die ihren Beruf aus Leidenschaft und Überzeugung und mit dem Grundgedanken der Nachhaltigkeit ausüben, das Leben erschwert. Ob Fachkräftemangel, Bürgergeld, überbordende Bürokratie oder ständig wechselnde Regelungen und Vorgaben. Bislang haben wir es unseren Mitgliedsbetrieben ermöglicht, besser als ihre Mitbewerber durch diese bewegten Zeiten zu kommen“, so Merz. „Doch die Effekte werden umfassender, die Mehrheit der Kfz-Betriebe haben keine Methoden, wie sie gegensteuern können. Eine aktuelle Umfrage unter unseren Mitgliedsbetrieben zeigt: Die Probleme, die unsere Betriebsinhaber erkannt haben, sind genauso hausgemacht, wie die Probleme, die gerade die Kfz-Zulieferindustrie in die Knie zwingen.”
Jesko Träger, selbständiger Kfz-Meister in Laufach b. Aschaffenburg: “Diese politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen haben viel Schaden angerichtet. Zum Beispiel das Bürgergeld, zum Beispiel die ausufernde Bürokratie für Handwerksbetriebe. Wenn ich heute jemanden für einen Beruf im Kfz-Handwerk begeistern möchte, geht das nur noch über Geld. Und wenn wir hier unsere Möglichkeiten mit denen der Industrie vergleichen, können wir als Handwerksbetriebe nicht mithalten. Wenn einem nur Steine in den Weg gelegt werden, braucht man sich nicht zu wundern, dass es kaum noch Jugendliche gibt, die sich für eine Ausbildung im Kfz-Handwerk interessieren.”
Timo Schuhart, selbstständiger Kfz-Meister in Adendorf/Niedersachsen: “Das Grundproblem ist, dass die Leute überhaupt anfangen zu überlegen, ob sie arbeiten gehen oder nicht! Ich habe selber erlebt, dass junge Menschen diese Gedanken haben. Mir beweist das, dass die Politik keinerlei Interesse mehr an der Automobilindustrie hat, die Deutschland mal groß gemacht hat. Und erst recht gibt es keine Wertschätzung für das Handwerk, welches diese Fahrzeuge repariert, wirtschaftlich am Laufen hält und damit die Mobilität der arbeitenden Bevölkerung sicherstellt.”
Michael Hager, Kfz-Meister in Rennertshofen, Landkreis Neuburg-Schrobenhausen: “Ich halte die wirtschaftliche Situation in unserem Land aktuell für sehr kritisch und angespannt. Eine Ursache dafür ist, dass die Verantwortlichen nicht erkennen, welche wichtige Säule das Handwerk für unsere Gesellschaft und die wirtschaftliche Stabilität ist. Gerade bei jungen Leuten hat sich der Gedanke verinnerlicht, dass man heutzutage mit wenig Arbeit viel Geld verdienen kann. Vieles wird hier öffentlich falsch kommuniziert, hinzu kommen Rahmenbedingungen aus der Politik, die das begünstigen, z.B. das Bürgergeld. Ich hatte über die Arbeitsagentur Bewerber in meinem Betrieb, die genauso denken. Teilweise werden bereits von jungen Leuten sämtliche Schlupflöcher genutzt, um auf Kosten der Allgemeinheit eine ruhige Kugel zu schieben – ich finde das erschreckend.”
Alex Giese, selbständiger Kfz-Meister in Wadersloh, Nordrhein-Westfalen: “Die Menschen sind komplett verunsichert, was das Thema Mobilität in der Zukunft angeht. Die fast schon gewaltsame Einführung der E-Mobilität, das ständige Verteufeln des Verbrenner-Motors – all das sorgt für jede Menge Unsicherheit. Hinzu kommen die gestiegenen Lebenshaltungskosten, so dass die Menschen das Auto, obwohl es die eigene Mobilität und meistens auch den eigenen Lebensunterhalt sichert, als letztes auf dem Schirm haben. Und jetzt kommen wir als Kfz-Handwerksbetriebe und wollen mit Leidenschaft und Hingabe diese Mobilität nachhaltig am Laufen halten. Manchmal habe ich den Eindruck, das passt nicht zu den Plänen der Politik.”
Carola Sauerwein, betreibt mit ihrem Mann eine freie Kfz-Werkstatt in Ortenburg bei Passau: “Wenn sich Mitarbeiter in unserem Handwerk heute dazu entscheiden, dass sie dem Staat nicht auf der Tasche liegen wollen und stattdessen lieber 40 Stunden arbeiten gehen, dann muss sich das auch rechnen. Das aber wiederum bedeutet, dass wir als Arbeitgeber Top-Gehälter bezahlen müssen. Und das in einer Zeit, in der Inflation und Preissteigerungen nahezu alle unsere Werkstattkunden stark belasten. Woher soll dieses Geld kommen? Hinzu kommt, es wurde zu lange versäumt, Anreize für alle Bereiche des Handwerks zu schaffen, um junge Menschen für diese Berufe zu interessieren.”
Auch aus den Reihen der österreichischen Mitgliedsbetriebe der KFZ-Rockstars kommt deutliche Kritik an den derzeit herrschenden Bedingungen in der Alpenrepublik. Dazu Thomas Voggenberger, Inhaber eines Autohauses mit angeschlossener Mehrmarken-Werkstatt in Friedburg, Region Braunau am Inn: “Viele Probleme in unserer Branche hängen miteinander zusammen. Auch unsere Mitarbeiter brauchen mehr Geld, aufgrund gestiegener Lebenshaltungskosten und Inflation. Gleichzeitig belasten diese Entwicklungen unsere Werkstatt-Kunden, auch die müssen sehr genau aufs Geld schauen. Ich bin der Meinung, dass die Politik hier schon lange mit einer Senkung der Lohnsteuer hätte gegensteuern müssen. So befinden wir uns mittendrin in der Spirale. Anstatt aber wirksame Lösungen anzuwenden, wird seitens der Politik immer wieder in die Märkte eingegriffen. Beispiel E-Mobilität: Wer in Österreich alle Förderungen beim Kauf eines Elektrofahrzeugs ausgeschöpft hat, dem war es möglich, ein 50.000 Euro Fahrzeug für 4.000 Euro zu bekommen. Auch hier ist der Markt inzwischen eingebrochen. Ein anderes Beispiel ist die NoVa bei Nutzfahrzeugen, also die einmalige Zulassungssteuer. Seit der Erhöhung sind kleine Kastenwagen, also die klassischen Handwerkerfahrzeuge in Österreich quasi über Nacht um 5.000 Euro teurer geworden, große Transporter um bis zu 10.000 Euro. Aus meiner Sicht alles Maßnahmen, die schlussendlich den Endkunden belasten, denn an ihn werden diese Kosten weitergegeben.
Die KFZ-Rockstars sehen aktuell nur noch wenig Handlungsspielraum, um auf politischer Ebene wirksam gegen die wachsenden Missstände vorzugehen. “Wir werden aber auf keinen Fall tatenlos mit ansehen, wie mit dem gesamten Automobilsektor einer der wichtigsten Tragpfeiler unserer Gesellschaft irreparabel beschädigt wird. Deswegen werden wir uns aktiv für einen Schulterschluss mit allen Beteiligten unserer Automobilindustrie einsetzen, vom Handwerksbetrieb über Zulieferer, Großhandel bis hin zur Fachpresse”, so Robert Merz.
Eine Vereinigung von über 400 handverlesenen Kfz-Werkstätten, Autohändlern oder Karosserie- und Lackbetrieben – verteilt über ganz Deutschland, Österreich und die Schweiz: Das sind die KFZ-Rockstars. Im Jahre 2019 vom Berliner Unternehmer Robert Merz gegründet, haben es sich die KFZ-Rockstars zum Ziel gesetzt, gemeinsam die Wertschätzung für das Kfz-Handwerk zurückzuerobern. Egal ob kleine Handwerksbetriebe, größere Werkstätten mit mehreren Mitarbeitern oder große Kfz-Unternehmen wie markengebundene Autohäuser mit mehreren Filialen: KFZ-Rockstar-Betriebe sind erste Ansprechpartner für die Autofahrer einer Region. Sie sind freundliche Ratgeber in ihren Social Media Kanälen und verlässliche Experten für sinnvolle und nachhaltige Fahrzeugreparaturen. Und das wichtigste bei den KFZ-Rockstars: Durch unseren starken Zusammenhalt und die familiären Strukturen verhelfen sich unsere Betriebe gegenseitig zum Erfolg. Getreu unserem Motto: Zusammen stark durch besondere Zeiten.
KFZ Rockstars Robert Merz GmbH
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