Auftaktveranstaltung im Institut für Kunststoff- und Kreislauftechnik (IKK) Garbsen
Bereits am Vortag lud das Konstruktionsbüro Hein mit seinen Kooperationspartnern, dem Transformationsnetzwerk neu/wagen, dem Verband deutscher Werkzeug- / und Formenbauer (VDWF), und dem WIP e.V. in das Institut für Kunststoff- und Kreislauftechnik zu einer Auftaktveranstaltung ein. Der Institut-Leiter Prof. Dr.-Ing. Hans-Josef Endres, stellte hier den Teilnehmenden das Institut vor und ermöglichte so Einblicke in die Forschungs- und Entwicklungsarbeit zu Kunststoff-Rezyklaten und wie der Wertstoff Kunststoff in der Kreislauftechnik Anwendung finden kann.
Als weiteres Highlight hatte der VDWF die Schiedsrichter Legende Lutz Wagner engagiert. Dieser zeigte den Teilnehmern in seiner Keynote „Entscheiden in Stresssituationen“, unterteilt in erste und zweite Halbzeit auf, wie Entscheidungen unter hoher Anspannung getroffen werden und warum eine falsche Entscheidung besser ist, als gar keine.
Anschließend ging es für die Teilnehmenden zur Abendveranstaltung in die Finca Bar Celona. Hier wurde bei leckeren Speisen und kühlen Getränke genetzwerkt und auf das kommende Hauptevent am nächsten Tag eingestimmt. Die Auftaktveranstaltung kam bei den ca. 180 Teilnehmenden sehr gut an.
Hauptevent in der Brandboxx Langenhagen am 29.02.2024.
Am 29.02. ging es dann ab 8:30 Uhr „in die Vollen“. 101 ausstellende Firmen und Institute präsentierten den Besuchern ihre Lösungen für die Kunststoffverarbeitung von Heute und Morgen. Bespielt wurden u.a. die Themen Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft, Energie- und Ressourceneffizienz, Automatisierung, Digitalisierung, der Einsatz künstlicher Intelligenz, generative Fertigungsmethoden und die Förderung des Fachkräftenachwuchs. Die Atmosphäre war, wie immer, sehr familiär und die Teilnehmenden hatten sichtlich gute Laune. Es gab vier Vortragsreihen. Jede wurde von einem der Kooperationspartner organisiert und moderiert. In der Vortragsreihe des Transformationsnetzwerk neu/wagen ging es um die „Kunststoffverarbeitende Industrie im Jahr 2030“. Der VDWF präsentierte die Vortragsreihe „Werkzeug- und Formenbau“ und das WIP gab seine Reihe mit dem Titel „Recycling und Nachhaltigkeit“ zum Besten. Auf der neu ins Leben gerufenen Bühne organisierte das Konstruktionsbüro Hein die Vortragsreihe „Technologietag-Highlight auf den Punkt gebracht“. Im 15 Minuten-Takt gab es von ausstellenden Firmen Impulsvorträge zu ihrem Veranstaltungs-Highlight. „Keine Zeit für langes Geplänkel“ hieß hier die Devise. Das Vorgestellte wurde mit den Zuhörenden anschließend direkt am Stand vertieft.
Podiumsdiskussion
Ein besonderes Highlight war die auf der Bühne stattfindende Podiumsdiskussion zum Thema „Die EU-Kunststoffstrategie / Regularien-Flut und ihre Auswirkungen auf die deutsche Kunststoffindustrie“. Viele Unternehmen in der kunststoffverarbeitenden Industrie empfinden die EU-Kunststoffstrategie und die damit verbundene Vielzahl von Vorschriften (Regularien-Flut) als äußerst herausfordernd. Oft ist ihnen noch nicht vollständig bewusst, wie sich diese Regulierungen konkret auf ihr Unternehmen auswirken und welche Auswirkungen sie auf das Recycling haben werden. Es wurde klargemacht, dass zukünftige Produkte einen höheren Anteil an recycelten Materialien aufweisen müssen. Wie dies funktionieren kann wurde von den Teilnehmenden (Benjamin Kampmann von der Firma Pöppelmann, Berit Bartram vom VCI NORD und WIP, Prof.Dr.-Ing. Hans-Josef Endres vom IKK und Rudolf Hein vom Konstruktionsbüro Hein) diskutiert und auch konkrete Lösungsvorschläge geboten. Die Moderation übernahm Richard Pergler von Pergler Media.
Das Ergebnis der Diskussion war: Es ist dringend erforderlich, dass die Branche schnell erkennt, dass zukünftige Produkte einen größeren Anteil an recycelten Materialien enthalten müssen. Professor Endres erläuterte die Hauptpunkte und präsentierte die technologischen Fortschritte der kommenden Jahre im Bereich Kunststoffrecycling. Benjamin Kampmann von Pöppelmann argumentierte dafür, nicht zu zögern, sondern bereits jetzt wegweisende Projekte umzusetzen, um sich Wettbewerbsvorteile zu sichern. Rudolf Hein von Konstruktionsbüro Hein zeigte die Vorteile auf, externe Experten frühzeitig in den Produktentwicklungsprozess einzubeziehen. Auf diese Weise können Ansätze für eine umweltfreundliche Produktion äußerst effizient und wirksam umgesetzt werden.
Berit Bartram von WIP setzte sich dafür ein, dass die Branche aktiv Einfluss auf die Gestaltung von Regelungen und Gesetzen nimmt. Sie empfahl den zahlreichen interessierten Zuhörern, ihre örtlichen Bundestagsabgeordneten einzuladen und ihnen die Herausforderungen in ihren Unternehmen aufzuzeigen. Bartram ermutigte die Unternehmen, auf ihre Weise sicherzustellen, dass die Politik die Bedürfnisse der Branche und die Umweltbelange versteht. Ihr Ziel war es, dass sinnvolle Regeln entstehen und unnötige Bürokratie vermieden wird.
Gute Geschäfte und zufriedene Teilnehmer des Technologietag Hein 2024
Um 17 Uhr neigte sich der 27. Technologietag Hein seinem Ende entgegen und das Fazit der Teilnehmenden war durchweg positiv. Das Event zeigte einmal mehr, dass der Austausch untereinander und das Bilden von Kooperationen ein entscheidender Schritt sind, den Transformationsprozess der kunststoffverarbeitenden Industrie voranzubringen. Nur wenn inhaltlich über den Tellerrand hinausgeschaut wird, haben wir die Chance die Herausforderungen zu meistern und dadurch auch neue Märkte zu erobern.
Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit in der Entwicklung von Kunststoffbauteilen kann nur gelingen, wenn man vom Ende her denkt und bereits in einer sehr frühen Phase der Produktentwicklung viele Überlegungen mit einbezieht.
Das Datum für den 28. Technologietag Hein wird der 13.März 2025 sein. Die Auftaktveranstaltung wird am 12. März stattfinden.
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