Die Firmen des Clusters aus den Bereichen Biotechnologie, Pharma und Medizintechnik, Diagnostik, Analytik und der Gesundheitswirtschaft konnten in Ostbayern ein Jahr nach dem offiziellen Ende der Corona Pandemie den Boom der vergangenen Jahre nicht fortsetzen. Das zeigt die aktuelle Umfrage in der BioRegio Regensburg, die alljährlich von der BioPark Regensburg GmbH, einem Unternehmen der Stadt Regensburg, erhoben wurde. Die Gesamtzahl der Unternehmen im Cluster stagniert gegenüber dem Vorjahr bei 66 Unternehmen (+/- 0) (siehe Graphik 1). Die Gesamtzahl der Beschäftigten hat trotzdem von 5.340 auf 5.671 (+ 6%) zugelegt. Der BioPark ist derzeit zu 90% belegt. Aktuell beherbergt das Technologie- und Gründerzentrum in seinen drei Gebäuden auf 18.000 m2 Bruttofläche 37 Mieter mit 683 Beschäftigten. Darunter sind Start-up Unternehmen, universitäre und außeruniversitäre Einrichtungen, Firmen aus dem In- und Ausland, sowie Dienstleister und eine eigene Kindertagesstätte. Der Umsatz der BioPark GmbH lag 2023 bei rund 4 Mio. €.
Aktuell sind im Cluster BioRegio Regensburg 6 Pharmaunternehmen (+/- 0) mit 1.619 Beschäftigten (+7), 33 Medtech-Firmen (-1) aus Medizintechnik, Diagnostik & Analytik mit 3.1530 Beschäftigten (+286) und 27 Biotech-Firmen (+1) mit 899 Beschäftigten (+38) gegenüber dem Vorjahr aktiv (siehe Graphik 2).
Für BioPark Geschäftsführer Dr. Thomas Diefenthal ergibt sich ein klares Bild. Weltweit hat eine Konsolidierung der Life Science Szene nach dem Boom der Corona Jahre stattgefunden. Hier haben globale Impfkampagnen und Innovationen und Produkte im Bereich der Hygiene der Branche ein bisher nicht gesehen Wachstum gebracht. 2023 haben sich die Absatzmärkte und Innovationsrichtungen nunmehr wieder normalisiert. Corona-Gewinner mussten sich neue Kunden und Produkte suchen, was nicht immer gelang und in Konsequenz zu Stellenabbau oder sogar in der Insolvenz endete. Klassische Branchen wie die Medizintechnik in der Region verbuchten dagegen weiterhin Zuwächse bei den Mitarbeiterzahlen.
Im BioPark hat diese Konsolidierung zu einer Insolvenz und einer Standortschließung geführt. Die frei gewordenen Flächen wurden aber bereits teilweise von wachsenden Firmen und Neugründungen wieder belegt. Dadurch stieg sogar gegenüber dem Vorjahr die Zahl der Mieter und Mitarbeiter im Haus. „Die aktuell voll ausgestatteten, leeren Flächen machen seit Jahren auch das Thema Ansiedlung für uns wieder interessant“, erläutert Dr. Diefenthal. Er sieht die Zukunft der Branche am Standort nach wie vor positiv. „Wir erleben im medizinischen Bereich einen ungebrochenen Boom bei der Biotechnologie. Unzählige neue Therapien und Diagnostikmethoden haben ihre Zulassung bekommen. Weltweit werden 5.000 neue Medikamente aus der Biotechnologie, davon allein 600 in Deutschland in den klinischen Phasen getestet.“ Auch das zweite Standbein des BioParks, das Gesundheitsnetzwerk „Healthcare Regensburg“ entwickelt sich prächtig. Mittlerweile sind 131 Akteure hier aktiv, bei der Gründung 2017 waren es knapp 80. Mit dem neuen Accelerator Programm „BioPark Jump“ sollen mit Unterstützung des Bayerischen Wirtschaftsministeriums gezielt Gründungen in diesem Bereich gefördert werden um z.B. das wichtige Thema Digitalisierung und Alternde Gesellschaft am Standort zukunftsfest zu gestalten. .
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