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Deutsche Automobilproduktion im Aufwind

Deutsche Automobilproduktion im Aufwind Posted on 9. Januar 2024

Berylls erwartet für 2030 ein Produktionsvolumen von 5,2 Millionen Fahrzeugen – unter starkem Vorbehalt.

  • Berylls-Experten gehen davon aus, dass die deutsche Automobilproduktion in den nächsten Jahren deutlich stärker wächst als das BIP.
  • Die Abhängigkeit vom Premiumsektor und die Gefahr für Produktionsverlagerungen ins Ausland, sind Risikofaktoren für das Wachstum.
  • Im Vergleich zum aktuellen Produktionsvolumen erwartet Berylls im Idealfall einen Anstieg von 13 Prozent bis 2030. Das Plus generiert Tesla, nicht die deutschen OEMs
  • Stellen sich die erwarteten positiven Effekte nicht ein und sinkt das Volumen, kann im Worst Case mit einem negativen Effekt auf das BIP von knapp zwei Prozent gerechnet werden.
  • Die Weichen müssen heute in die richtige Richtung gestellt werden, die Entbürokratisierung gehört zwingend dazu.

Zum Jahreswechsel 2023/2024 prägt Pessimismus die deutsche Wirtschaft, zumindest, wenn man dem Institut der deutschen Wirtschaft (IW) glaubt. Die Gründe dafür sind vielschichtig. Zu ihnen gehören die schwächelnde Weltkonjunktur, Zinserhöhungen, aber auch Unklarheiten beim Bundeshaushalt. Zudem schwindet das Vertrauen in den Standort Deutschland, nicht zuletzt das abrupte Ende der E-Autoförderung trägt dazu bei. Wenig verlässliche Rahmenbedingungen und der Fachkräftemangel machen es schwierig, optimistisch auf das Jahr 2024 zu blicken. Die Berylls-Experten sehen dennoch Anlass für vorsichtigen Optimismus in der Automobilbranche.

Denn nach vielen Tiefschlägen in der jüngeren Vergangenheit, ist die deutsche Automobilindustrie wieder auf einen Wachstumspfad eingeschwenkt. Stefan Schneeberger, Experte für Standortpolitik bei Berylls: „In den kommenden Jahren wächst die deutsche Fahrzeugproduktion mit 2,5 Prozent jährlich deutlich stärker als das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) mit prognostizierten 1,4 Prozent pro Jahr. Setzen wir dieses Wachstum an, werden im Jahr 2030 in Deutschland 5,3 Millionen Fahrzeuge produziert, im vergangenen Jahr waren es 4,3 Millionen.“ Bis 2030 wird ein Wachstum von 24 Prozent erwartet, das klar über dem von China liegt. Die dortige Steigerung der Fahrzeugproduktion wird im gleichen Zeitraum bei 17 Prozent liegen.

Die für Deutschland gegebene Produktionszahl stellt allerdings einen Mittelwert dar, der in einem Korridor mit erheblicher Bandbreite liegt. Denn die Automobilindustrie am Standort Deutschland steht gleich vor zwei großen Herausforderungen. Zum einen vor ihrer Transformation in Richtung E-Mobilität und zum anderen vor industriepolitischen Verwerfungen. Zu denen gehören die Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten, aber auch der zunehmende Markt-Protektionismus in den verschiedenen Weltregionen.

Produktionsverlagerungen und negative Auswirkungen auf die Geschäftsmodelle können die Folgen sein. Sie würden die Inlandsfertigung um bis zu 32 Prozent schrumpfen lassen, wie die Berylls-Analyse nahelegt. Im Best Case allerdings, werden hierzulande im Jahr 2030 sechs Millionen Fahrzeuge produziert, ein Plus von 13 Prozent gegenüber dem angenommenen Mittelwert. Tatsächlich steigt das Produktionsvolumen aber nicht bei den einheimischen OEMs, sondern nahezu ausschließlich bei Tesla im Werk in Grünheide. Die deutschen Hersteller planen im Mittelwert mit keinem Wachstum der lokalen Produktion und sind zudem stark von den Entwicklungen im Premiumsegment abhängig.

Problematisch für die heimische Industrie sind zudem Hersteller, die sich im nahen europäischen Ausland niederlassen. Hier mag beispielhaft die Ankündigung von BYD genannt werden. Der chinesische Hersteller plant ein Werk in Ungarn und wird von dort Europa mit vergleichsweise erschwinglichen Fahrzeugen versorgen. Um dem Standort Deutschland auch in Zukunft eine angemessene Bedeutung zu sichern, wäre es aber wünschenswert, wenn in hiesige Produktionsstandorte investiert werden würde oder wenn neue Hersteller, analog zu Tesla, ihre europäische Produktion in Deutschland ansiedeln.
Es wäre die Aufgabe einer engagierten Industriepolitik dafür die Weichen zu stellen. Dazu gehört ganz sicher eine Entbürokratisierung vieler Prozesse. Als wenig hilfreich sehen die Berylls-Experten dagegen die zeitlich begrenzte Einführung eines Industriestrompreises. 

Schrumpft die Automobilindustrie in Deutschland, hat das unmittelbare und erhebliche Auswirkungen auf das BIP. Das von Berylls prognostizierte Worst Case Szenario, mit dem Produktionsrückgang von 1,7 Millionen Fahrzeugen bis 2030 (gemessen am Mittelwert), hätte einen negativen Effekt auf das BIP von 1,6 Prozent. Um diesem Abschwung vorzubeugen, sind alle relevanten Akteure aufgefordert wirksame Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Die OEMs allein, können dies nicht bewerkstelligen.

Über Berylls by AlixPartners

Berylls Group – ist eine auf die Automobilitätsindustrie spezialisierte Unternehmensgruppe.

Mit Experten in Deutschland, China, Großbritannien, Südkorea, Nordamerika und in der Schweiz deckt Berylls alle Zukunftsthemen ab, um im Ökosystem der Automobilität erfolgreich, zukunftsfähig und digital zu sein. Unsere Experten vernetzen sich dabei über fünf spezialisierte Einheiten, um unseren Kunden End-to-End-Unterstützung von der Strategie bis zur finalen Umsetzung anzubieten. Wir nennen das unser Berylls Quintett. 

Berylls Strategy Advisors – Die Expertise unserer Top-Management-Berater erstreckt sich über die gesamte Wertschöpfungskette der Automobilität – von der strategischen Konzeption bis hin zur Verbesserung der operativen Performance. Basierend auf der Vordenkerrolle im Bereich der Automobilität zeichnen sich Berylls‘ Beratungsteams durch langjährige Erfahrung, fundiertes Wissen sowie innovative Lösungskompetenz und unternehmerisches Denken aus.

Berylls Digital Ventures – Strategische Konzepte unserer Kunden sehen immer häufiger die Entwicklung und den Betrieb digitaler Produkte oder den Aufbau neuer Geschäftsmodelle vor. Die Mannschaft von Digital Ventures nimmt sich dieser Herausforderung gemeinsam mit unseren Kunden an – End-to-End. Darüber hinaus beteiligen wir uns an vielversprechenden Startups und bauen in eigenem Auftrag digitale Lösungen, die wir unseren Kunden marktreif zur Verfügung stellen. Alles mit dem Fokus auf Automobilität.

Berylls Mad Media – Die radikale Digitalisierung der Kundenschnittstelle lässt Grenzen im automobilen Vertriebsmodell verschwimmen. Die Experten von Mad Media entwickeln und implementieren Lösungen von daten-getriebenem Marketing über integriertem Portfolio- und Service-Design bis hin zu agiler Umsetzung ganzheitlicher Prozess- und IT-Architektur. Alles zur Steigerung der Kundenloyalisierung, Marktausschöpfung sowie Profitabilitätssteigerung unserer Kunden – für den digitalen Vertrieb von Fahrzeugen und Services von morgen.

Berylls Equity Partners – ist eine durch starke Ankerinvestoren unterstützte, unternehmerisch agierende Beteiligungsgesellschaft, die Unternehmen der Mobilitätsindustrie mit Perspektive in Sondersituationen erwirbt, operativ verbessert und strategisch langfristig ausrichtet.

Berylls Green Mobility – Wir glauben, dass Nachhaltigkeit in der realen Welt des globalen Automobilgeschäfts Wettbewerbsvorteile bringen wird. Ob in beratender Funktion für externe Kunden und andere Berylls-Einheiten, oder durch unseren einzigartigen Ladeservice Wall-E – der ersten kostenlosen Infrastrukturinitiative für Elektromobilität, die dazu beiträgt, das Interesse der Autofahrer an Elektromobilität auf die Straße zu bringen – Berylls Green Mobility treibt den Wandel hin zu einer nachhaltigen Automobilität voran.

Gemeinsam mit seinen spezialisierten Kooperationspartnern verfügt Berylls über tiefes technologisches Know-how, breites Marktverständnis und leistungsfähige Netzwerke zur Entwicklung von umsetzungsstarken Lösungen. Die Zukunft kommt. Aber anders.

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