Overwiening betonte vor der ausgedehnten Menschenmenge die Geschlossenheit der Berufsgruppen und äußerte sich stolz über das starke Signal, das von der Demonstration ausgehe. "Dieses Signal wird niemanden kaltlassen", verkündete sie auf der Bühne, während die Teilnehmer mit Begeisterung applaudierten.
Die Ablehnung der Reformpläne von Minister Lauterbach wurde von Overwiening deutlich formuliert: "Daran kann man nichts gut finden." Die Menge unterstützte diese Aussage mit begeistertem Applaus. Die ABDA-Präsidentin argumentierte, dass die vorgesehenen Maßnahmen, insbesondere die Einführung von "Apotheken light", nicht die beabsichtigten neun Millionen Euro Einsparungen bringen würden, sondern im Gegenteil negative Auswirkungen auf das bewährte Apothekenwesen haben könnten.
Overwiening warf dem Gesundheitsminister vor, mit seinen scheinbaren Entlastungen das Apothekenwesen zu zerstören, und forderte dazu auf, die "Seifenblasenpolitik" zu durchschauen. Die Menge reagierte mit Sprechchören wie "Wir sind hier, wir sind laut, weil man uns Gesundheit klaut."
Vor der eigentlichen Kundgebung hatten die Heilberufler in einer gemeinsamen Pressekonferenz ihre Ablehnung gegenüber den Sparplänen des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) deutlich gemacht. Thomas Rochell, Vorsitzender des Apothekerverbands Westfalen-Lippe (AVWL), warnte vor der chronischen Unterfinanzierung der Apotheken und betonte die Bedeutung der Stabilisierung der ambulanten Gesundheitsversorgung.
Auf der Bühne sprach Andreas May von der Adexa über den Erhalt von wohnortnahen Arbeitsplätzen und betonte, dass betriebsbedingte Kündigungen zunehmen und das Apothekensterben beschleunigt wird. Claudia Middendorf, NRW-Patientenbeauftragte, lehnte die geplanten Gesundheitskioske von Minister Lauterbach ab und erhielt dafür viel Applaus. Sie bezeichnete die Reformpläne als "fatales Signal" und betonte, dass umfassende Gesundheitsversorgung nicht mit "Apotheken light" gewährleistet werden könne.
Auch die Ärzteschaft äußerte Bedenken, insbesondere hinsichtlich der Entbudgetierung, Regresse und der unzureichenden Digitalisierung. Lars Rettstadt, Vorsitzender des Hausärzteverbands Westfalen-Lippe, betonte die Schwierigkeiten, qualifiziertes Personal zu bekommen, und kritisierte die nicht funktionierende Digitalisierung. Volker Schrage, Vize-Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL), forderte Lauterbach auf, aus seinem "Elfenbeinturm" zu kommen und konkrete Maßnahmen zu ergreifen. Er betonte die gemeinsamen Probleme von Apothekern und Ärzten, einschließlich finanzieller Herausforderungen und übermäßiger Bürokratie.
Die Veranstaltung endete mit einer klaren Botschaft an Minister Lauterbach, gesendet von AVWL-Chef Rochell bei strahlendem Sonnenschein: "Herr Lauterbach, kommen Sie aus Ihrem Wegducken heraus" und fangen Sie an, mit den Beteiligten zusammenzuarbeiten. Die Teilnehmer zogen anschließend in einem Protestmarsch durch die Dortmunder Fußgängerzone zur Westfalenhalle und erklärten ihr Verständnis für die Sorgen der Apotheken und ihre Unterstützung für den Protest.
Kommentar: Ein eindrucksvolles Zeichen gegen die Reformpläne
Die heutige Demonstration in Dortmund, bei der sich über 5000 Apotheker und Ärzte vereinten, um gegen die umstrittenen Reformpläne von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach zu protestieren, war zweifellos ein eindrucksvolles Zeichen der Geschlossenheit innerhalb der Gesundheitsberufe.
Die klaren Worte von ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening auf der Bühne spiegeln die tief verwurzelte Ablehnung der geplanten Maßnahmen wider. Die Sorge um die Zukunft des Apothekenwesens und die Befürchtung, dass die vorgesehenen Sparpläne die Qualität der Gesundheitsversorgung beeinträchtigen könnten, waren in den leidenschaftlichen Sprechchören der Teilnehmer deutlich zu spüren.
Die breite Front, die sich gegen die Reformpläne formiert hat, reicht über die Apotheker hinaus und umfasst auch die Ärzteschaft. Die gemeinsamen Probleme von Apothekern und Ärzten, darunter finanzielle Herausforderungen und übermäßige Bürokratie, wurden auf der Veranstaltung deutlich artikuliert.
Die Forderung nach einer transparenten und realistischen Gesundheitspolitik, die die Bedürfnisse der Betroffenen ernst nimmt, wurde durch die verschiedenen Rednerinnen und Redner unterstrichen. Die Demonstrierenden haben ein klares Signal gesendet: Die Reformpläne müssen überdacht und in enger Zusammenarbeit mit den betroffenen Berufsgruppen gestaltet werden.
Es bleibt zu hoffen, dass Minister Lauterbach die Botschaft der Demonstrierenden ernst nimmt und sich zu einem konstruktiven Dialog bereit erklärt. Die Zukunft der Gesundheitsversorgung in Deutschland hängt nicht nur von politischen Entscheidungen ab, sondern auch von einem offenen und partnerschaftlichen Austausch zwischen den Entscheidungsträgern und den Menschen, die tagtäglich für die Gesundheit der Bevölkerung arbeiten.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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