Während des Gesprächs unterstrich Overwiening die mögliche Unwirksamkeit der Kinderarzneimittelliste für den anstehenden Winter und kritisierte die Versprechen von Bundesgesundheitsminister Professor Lauterbach als "Scheinriesen". Sie betonte, dass Lauterbachs Lösungsansätze zur Bewältigung der Probleme in der Praxis unzureichend umgesetzt wurden. Als konkretes Beispiel nannte sie die Kinderarzneimittelliste des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), die bisher keine nützlichen Fortschritte aufwies.
Überraschenderweise wurde während des Gesprächs offenbart, dass die Liste sich noch in der Entwicklungsphase befindet und nicht einmal alle erforderlichen Produktnummern (PZN) enthält. Dies ist von entscheidender Bedeutung, da die PZN erforderlich sind, um Medikamente korrekt auf Rezepte zu übertragen. Overwiening unterstrich die Herausforderungen, die damit einhergehen, indem sie erklärte, dass es unzureichend ist, sich lediglich 30 Artikel zu merken, da Hunderte von PZNs erst jetzt erstellt werden.
Abda-Präsidentin Overwiening wies darauf hin, dass selbst wenn die Liste fertiggestellt ist, sie noch in die Kassensysteme der Apotheken integriert werden muss, um die notwendige Dokumentation sicherzustellen. In Bezug auf Lauterbachs Pläne, die sie als "Scheinriesen" kritisierte, zog sie Parallelen zur "Unendlichen Geschichte", in der die Ideen des Ministers bei genauerer Betrachtung wie Seifenblasen zerplatzten. Sie betonte, dass es eine gemeinsame Anstrengung erfordert, die Parlamentarier zu überzeugen und Lauterbach zu entlarven.
Ein weiterer kritischer Punkt, der in der Diskussion aufkam, war die Thematik der Light-Apotheken. Overwiening fand klare Worte für die vorgeschlagenen Maßnahmen, die sie als eine Leistungskürzung in einem Geschenkpaket bezeichnete. Sie wies darauf hin, dass ein Viertel der Apotheken in Deutschland Filialen sind und betonte, dass diese Apotheken an stark frequentierten Orten tätig sind. Laut Lauterbachs Vorschlag würden diese Filialen plötzlich auf viele Dienstleistungen verzichten, die von Patienten in Anspruch genommen werden.
Dr. Bartels stimmte dem zu und bezeichnete die Idee als ähnlich einem "Gesundheitskiosk im Apothekenbereich". Dieser Ansatz wurde als unzureichend und enttäuschend für die Patienten angesehen.
Die Diskussion endete mit einem gemeinsamen Appell von Overwiening und Bartels. Sie betonten, dass der Bogen überspannt sei und die Heilberufe nicht gegeneinander aufgehetzt werden sollten. Ärzteschaft und Apothekerschaft sollten sich stattdessen gemeinsam den vorliegenden Herausforderungen stellen und darauf hinweisen, dass die derzeitigen Entwicklungen nicht akzeptabel sind. Obwohl das Protestieren nicht zu den Hauptaufgaben der Heilberufe gehört, könnten gemeinsame Proteste in Erwägung gezogen werden, um auf die dringend notwendigen Veränderungen in der Branche hinzuweisen.
Kommentar:
Die Diskussion zwischen Abda-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening und Dr. Andreas Bartels im Podcast "Doc Bartels" enthüllt wichtige Einblicke in die aktuellen Herausforderungen und Probleme in der deutschen Pharmaindustrie und im Apothekenwesen. Overwiening bringt dabei ihre kritische Haltung gegenüber Bundesgesundheitsminister Professor Lauterbach und seinen Versprechen zur unbürokratischen Lösung von Problemen deutlich zum Ausdruck.
Ihre Betonung der Kinderarzneimittelliste des BfArM, die noch in der Entwicklungsphase steckt und nicht einmal alle erforderlichen Produktnummern enthält, verdeutlicht die Schwierigkeiten, die die Branche derzeit bewältigen muss. Die Notwendigkeit, die Liste in die Kassensysteme der Apotheken zu integrieren, zeigt, dass die Realität komplexer ist als die von Lauterbach skizzierten Lösungen.
Die Kritik an den vorgeschlagenen Maßnahmen für Light-Apotheken und die parallelen Ansichten von Dr. Bartels als einem "Gesundheitskiosk im Apothekenbereich" werfen wichtige Fragen zur Qualität und Vielfalt der Gesundheitsversorgung auf.
Der gemeinsame Appell von Overwiening und Bartels, der die Notwendigkeit einer Zusammenarbeit zwischen Ärzteschaft und Apothekerschaft betont, ist ein Aufruf zur Solidarität in der Gesundheitsbranche. Die Diskussion wirft ein Schlaglicht auf die aktuellen Probleme und lädt dazu ein, über mögliche Lösungen nachzudenken.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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