Waren es im vergangenen Jahr noch 13 Auszubildende für das Fleischer-Handwerk, wurde die Bandbreite der Ausbildungsberufe nun deutlich erweitert. „Wir konnten das Projekt nun auch auf die Gewerke Betonbauer, Straßenbauer, Maurer, Mechatroniker und Elektroniker übertragen“, zeigt sich Dr. Handirk von Ungern-Sternberg, Mitglied der Geschäftsleitung der Handwerkskammer Freiburg zufrieden. „Damit konnten wir dieses erfolgreiche Projekt zur Fachkräftesicherung noch breiter aufstellen.“ Die Handwerkskammer Freiburg hatte das Projekt gemeinsam mit der indischen Partneragentur „Magic Billion“ und der Fleischerinnung Lörrach-Waldshut initiiert.
Nachwuchssicherung für das regionale Handwerk
„Immer noch entscheiden sich zu wenige junge Menschen in Deutschland für eine Ausbildung im Handwerk“, macht Christof Burger die Ausgangslage für das Projekt deutlich. „Um die dringenden gesellschaftlichen Aufgaben wie Klimawende, Mobilitätswende und Energiewende meistern zu können, brauchen wir ein starkes Handwerk.“ Und die Handwerksbetriebe brauchen den Fachkräftenachwuchs. „Das beste und effektivste Mittel gegen den Fachkräftemangel im Handwerk ist und bleibt eine fundierte Ausbildung.“ Auf indischer Seite gibt es wiederum viele junge, motivierten Menschen, die eine solche Ausbildung in Deutschland anstreben. „Diese beiden Enden verbinden wir mit unserem Projekt zu erfolgreicher Nachwuchssicherung.“
„Wir packen es direkt an“
Für Joachim Lederer, Obermeister der Fleischer-Innung Lörrach-Waldshut und Landesinnungsobermeister des Fleischer-Handwerks Baden-Württemberg, war die Teilnahme am Projekt bereits im letzten Jahr eine klare Sache. „Das Fleischer-Handwerk braucht dringend Fachkräfte – mit den jungen Menschen aus Indien haben wir engagierte Auszubildende gefunden, die in allen teilnehmenden Betrieben für positive Erfahrungen sorgen.“ Für ihn war sofort klar, dass seine Innung am Projekt teilnimmt. „Wir sind Handwerker. Wir warten nicht auf andere, wir packen es direkt an.“
„Wichtiger Beitrag zur Bekämpfung des Fachkräftemangels“
Die Bauwirtschaft Baden-Württemberg ist in diesem Jahr ins Projekt gestartet. 14 indische Nachwuchskräfte haben ihre Ausbildung im südbadischen Bauhandwerk begonnen. Bernhard Sänger, Präsidiumsmitglied des Verbandes, bewertet die Initiative sehr positiv: „Engagierte junge Menschen aus Indien für eine Ausbildung in den Bauberufen zu gewinnen, kann einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung des Fachkräftemangels leisten. Unseren Betrieben kommen jetzt die umfangreichen Erfahrungen zugute, die wir seit vielen Jahren bei der erfolgreichen Integration ausländischer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesammelt haben.“
„Integration ist kein Selbstläufer“
Von Beginn an koordiniert das Team Fachkräftesicherung der Kammer die Zusammenarbeit mit den indischen Partnern und betreut Auszubildende und Betriebe. Denn natürlich ist die Ausbildung manchmal aufwändiger als im Normalfall. „Bei aller positiver Resonanz, die wir mit diesem Projekt seitens der Medien und vielen Handwerksorganisationen deutschlandweit erfahren: Integration ist kein Selbstläufer“, macht Ungern-Sternberg deutlich. Das Zurechtfinden in einer neuen Kultur, einer neuen Arbeitswelt, einem neuen privaten Umfeld sei eine echte Herausforderung für die Auszubildenden – aber auch für die Betriebe und Schulen berge die Ausbildung neue Herausforderungen. „Umso höher ist der Erfolg des ersten Jahres zu werten: Alle 13 Ausbildungsstarter von 2022 sind im zweiten Lehrjahr weiter dabei.“
Projekt soll weiter verstetigt werden
Dass schon im zweiten Jahr fast viermal so viele junge Menschen aus Indien nach Südbaden kommen, um eine handwerkliche Ausbildung zu machen, als 2022, übertrifft auch die Erwartungen der Kammer. Klar ist für die Verantwortlichen: Das Projekt soll weiter verstetigt werden und stetig wachsen. Langfristig könnten zwei bis fünf Prozent der Auszubildenden im südbadischen Handwerk aus Indien kommen, so Ungern-Sternberg. Die Auswahl für den Ausbildungsstart 2024 steht bereits an – und die nächsten Kandidatinnen und Kandidaten stehen in den Startlöchern.
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