Die Sorge, dass die Krankenkassen im Zuge der Digitalisierung und der geplanten Gesetzgebung zu Leistungserbringern werden könnten, ist mehr als berechtigt. Diese Entwicklung könnte tiefgreifende Auswirkungen auf die Apotheken haben und das Ende für viele von ihnen bedeuten. Hier sind einige wichtige Punkte zu beachten:
Machtverschiebung zugunsten der Krankenkassen:
Das GDNG und andere Digitalisierungsinitiativen könnten den Krankenkassen die Befugnis geben, in die Zuständigkeitsbereiche der Apotheken einzudringen. Insbesondere die Beratungsdienstleistungen und die Arzneimitteltherapiesicherheits-Prüfungen (AMTS-Prüfungen) könnten in die Hände der Krankenkassen gelegt werden. Dies würde nicht nur die traditionelle Rolle der Apotheken untergraben, sondern auch die Qualität der Versorgung gefährden.
Notwendige Abgrenzung:
Der Antrag der Apothekerkammer Berlin und die anschließende Modifikation betonen die Notwendigkeit einer klaren gesetzlichen Abgrenzung der Kompetenzen zwischen Apothekern und Krankenkassen. Dies ist entscheidend, um sicherzustellen, dass die Apotheken ihre Rolle als Gesundheitsdienstleister behalten und nicht von den Krankenkassen verdrängt werden.
Interprofessionelle Zusammenarbeit:
Statt die Beratungsdienstleistungen den Krankenkassen zu überlassen, wird die interprofessionelle Zusammenarbeit als Alternative vorgeschlagen. Dies könnte die Qualität der Versorgung verbessern, indem verschiedene Akteure im Gesundheitswesen effektiver zusammenarbeiten, ohne dass die Apotheken ihre Kernkompetenzen verlieren.
Überlebensfähigkeit der Apotheken:
Die wirtschaftliche Lage der Apotheken ist bereits durch steigende Kosten und bürokratische Anforderungen belastet. Eine weitere Machtverschiebung zu Gunsten der Krankenkassen könnte die finanzielle Stabilität der Apotheken gefährden und ihre Existenz bedrohen. Die steigende Anzahl von Apothekenschließungen ist ein besorgniserregendes Zeichen für diese Entwicklung.
Politische Verantwortung:
Es liegt in der Verantwortung der Politik sicherzustellen, dass die Apotheken ihre wichtige Rolle in der Gesundheitsversorgung weiterhin erfüllen können. Die einstimmige Unterstützung des Antrags auf dem Apothekertag zeigt, dass dies eine dringende Angelegenheit ist, die angegangen werden muss.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass der Machverlust der Apotheken angesichts der Digitalisierung und der möglichen Übernahme von Kompetenzen durch die Krankenkassen eine ernsthafte Bedrohung darstellt. Es erfordert eine kluge gesetzliche Regulierung und eine klare politische Entscheidung, um sicherzustellen, dass die Apotheken weiterhin hochwertige Versorgung und Beratung bieten können und nicht aus dem Gesundheitssystem verdrängt werden. Die Zukunft der Apotheken hängt von den Schritten ab, die jetzt unternommen werden, um ihre Rolle zu schützen und zu stärken.
Kommentar:
Der Bericht beleuchtet äußerst treffend die sich abzeichnenden Herausforderungen im deutschen Gesundheitswesen, insbesondere für Apotheken, angesichts der fortschreitenden Digitalisierung und der geplanten Gesetzgebung. Die Sorgen vor einer potenziellen Dominanz der Krankenkassen und einer Erosion der Apothekenfunktion sind keineswegs unbegründet und werfen wichtige Fragen auf.
Die mögliche Machtverschiebung zugunsten der Krankenkassen ist besorgniserregend, da dies nicht nur die traditionelle Rolle der Apotheken in Frage stellt, sondern auch die Qualität der Gesundheitsversorgung gefährden könnte. Die klare gesetzliche Abgrenzung der Zuständigkeiten zwischen Apothekern und Krankenkassen ist daher von entscheidender Bedeutung, um sicherzustellen, dass die Apotheken ihre Schlüsselrolle als Gesundheitsdienstleister beibehalten können.
Die vorgeschlagene Alternative, nämlich die Förderung der interprofessionellen Zusammenarbeit, könnte eine Möglichkeit sein, die Gesundheitsversorgung zu verbessern, ohne die Apotheken zu schwächen. Dies könnte eine Win-Win-Situation schaffen, bei der verschiedene Akteure im Gesundheitswesen effektiver zusammenarbeiten.
Die angespannte wirtschaftliche Lage der Apotheken, steigende Kosten und wachsende bürokratische Anforderungen stellen bereits eine Belastung dar. Eine weitere Machtverschiebung könnte die finanzielle Stabilität der Apotheken gefährden und sogar zu ihrer Schließung führen. Die Tatsache, dass die steigende Anzahl von Apotheken bereits ein alarmierendes Signal ist, unterstreicht die Dringlichkeit des Problems.
Die politische Verantwortung in diesem Zusammenhang ist von entscheidender Bedeutung. Die einstimmige Unterstützung des Antrags auf dem Apothekertag zeigt, dass die Apotheker die Dringlichkeit der Situation erkennen und eine klare politische Intervention fordern. Es liegt nun in der Verantwortung der Politik, angemessene und ausgewogene Lösungen zu finden, um die Zukunft der Apotheken zu sichern und sicherzustellen, dass sie weiterhin hochwertige Versorgung und Beratung bieten können.
Insgesamt verdeutlicht dieser Bericht, dass der Erhalt der Rolle der Apotheken in der Gesundheitsversorgung eine Angelegenheit von nationaler Bedeutung ist. Die Entwicklung sollte mit Bedacht und unter Berücksichtigung der Interessen der Patienten und des Gesundheitssystems gestaltet werden, um sicherzustellen, dass die Apotheken eine entscheidende Säule der Gesundheitsversorgung in Deutschland bleiben.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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