Affront gegenüber der Apothekerschaft
Overwiening betonte, dass die Vorgehensweise von Gesundheitsminister Lauterbach ein "unfassbares Zeichen verantwortungsloser Undankbarkeit und schwerwiegender Geringschätzung" gegenüber den Apotheken darstellt. Statt einen konstruktiven Dialog über die Zukunft der Apotheken zu führen, wählte er den Weg der öffentlichen Medien, um seine Pläne zu präsentieren. Die ABDA-Präsidentin kritisierte scharf, dass Lauterbach als erster Bundesgesundheitsminister bereit sei, das bewährte Apothekensystem zu zerstören.
Auswirkungen der "völlig verrückten Pläne"
Die von Lauterbach vorgeschlagenen Maßnahmen, darunter die Einrichtung von Filialen ohne Labor und Notdienst sowie die verstärkte Telepharmazie, könnten nach Overwienings Einschätzung zu "Scheinapotheken" führen. Dies würde Hauptapotheken in einen unfairen Wettbewerb zwingen und die flächendeckende Versorgung beeinträchtigen. Sie warnte vor Leistungskürzungen und einem Anstieg des Apothekensterbens, insbesondere in ländlichen Gebieten.
Forderungen und Protestankündigung
Overwiening forderte eine Erhöhung der Fixhonorierung auf mindestens 12 Euro pro abgegebener Arzneimittelpackung und eine gerechtere Bezahlung für Apothekenmitarbeiter. Sie betonte die zentrale Bedeutung der Apotheken für die Gesundheitsversorgung und rief dazu auf, die Arbeitsplätze in den Apotheken zu schützen.
Weniger Bürokratie und Unterstützung von ARMIN
Die ABDA-Präsidentin forderte außerdem eine Reduzierung der bürokratischen Belastungen im Apothekenalltag und verwies auf das ARMIN-Projekt, das die lebensrettende Rolle von Apotheken betont. Sie appellierte an die Schaffung eines rechtlichen Rahmens für strukturiertes Medikationsmanagement nach ARMIN.
Schutz der Patientendaten
Overwiening kritisierte auch Lauterbachs Pläne zur Nutzung von Smartphone-Apps der Krankenkassen für die Weiterleitung von E-Rezepten. Sie warnte vor der Sammlung sensibler Patientendaten durch die Krankenkassen und appellierte an das Parlament, die Patienten vor einem Missbrauch ihrer Daten zu schützen.
Enttäuschung über die Zusammenarbeit mit der Regierung
Die bisherige Zusammenarbeit mit der Bundesregierung bezeichnete Overwiening als enttäuschend. Sie unterstrich, dass die Warnungen der Apothekerschaft bezüglich der Herausforderungen und der sinkenden Anzahl von Apotheken ignoriert würden.
Ankündigung von Protestaktionen
Overwiening kündigte Protestaktionen für den November an. Apotheken in verschiedenen Regionen Deutschlands werden an jedem Mittwoch im November geschlossen bleiben, und am 29. November ist eine große Kundgebung in Berlin geplant. Sie betonte, dass die Apothekerschaft einen konzeptorientierten und überlegten Protest verfolgt, der auf die Herausforderungen und die Zukunft der Apotheken aufmerksam machen soll.
Kommentar: Die Herausforderungen und Entschlossenheit der Apothekenbranche
Die deutlichen Worte von ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening auf dem Deutschen Apothekertag verdeutlichen die ernsten Bedenken und Sorgen der Apothekenbranche in Deutschland. Die Entscheidung von Gesundheitsminister Lauterbach, seine Reformvorschläge ohne vorherige Absprache öffentlich zu machen, hat Empörung ausgelöst. Overwiening analysierte die möglichen Auswirkungen dieser Pläne und kündigte weitere Protestaktionen an.
Die "völlig verrückten Pläne" von Lauterbach könnten erhebliche Konsequenzen für die Apotheken und die Versorgung der Bevölkerung haben. Die Forderungen nach einer angemessenen Vergütung, weniger Bürokratie und dem Schutz der Patientendaten sind gerechtfertigt und wichtig, um die wohnortnahe Gesundheitsversorgung sicherzustellen.
Die angekündigten Protestaktionen im November zeigen die Entschlossenheit der Apothekenbranche, für ihre Anliegen einzutreten. Es bleibt zu hoffen, dass die politische Führung auf diese Entwicklungen reagiert und Raum für konstruktive Lösungen schafft, um die Bedenken der Apotheken ernst zu nehmen und die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung zu gewährleisten. Die Apotheken spielen eine entscheidende Rolle im Gesundheitssystem, und ihre Anliegen verdienen Respekt und Gehör.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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