VORAUS in der Ausbildung

„Sie alle haben junge Menschen im Betrieb, denen Sie nicht nur zeigen müssen, wie man Brötchen backt, Heizungen installiert oder einen Motor repariert. Sie übertragen ihnen auch Schritt für Schritt mehr Verantwortung, damit sie irgendwann Projekte selbständig abwickeln können und auch persönlich reifen“, dankte Handwerkskammerpräsident Werner Rottler den Anwesenden. Vorbild zu sein sei gerade für Jugendliche in unsicheren Zeiten wichtiger denn je, betonte er in seiner Ansprache.

Um das VORAUS-Zertifikat zu erhalten, mussten die Betriebe ihre Ausbildungsleistung über ein mehrstufiges, wissenschaftlich fundiertes Verfahren bewerten lassen. Dabei wurden auch die Auszubildenden selbst befragt. Neben einer Urkunde erhielten die Geehrten bereits ein Logopaket für die eigene Website oder den Briefverkehr sowie ein Metallschild für das Betriebsgebäude. „Tragen Sie das Siegel nach außen, damit man sieht, dass Sie zu den Besten in Sachen Ausbildung gehören“, forderte Kammer-Hauptgeschäftsführer Georg Hiltner, der durch die Feier führte, die Anwesenden auf.

Das tut Bernhard Blenkle, Geschäftsführer der nun rezertifizierten Blenkle Fahrzeug GmbH in Bräunlingen, schon seit längerem erfolgreich. „Wir treten auf Messen mit dem Ausbildungszertifikat VORAUS auf. Immer dabei ist auch ein Ausbildungsbotschafter, der für den Beruf und unseren Betrieb wirbt“, berichtete der Firmenchef im Interview. Die Resonanz auf das Zertifikat sei sehr gut. „Wir müssen schließlich intensiv für uns werben, um auf dem Ausbildungsmarkt auch eine Chance gegenüber der Industrie zu haben.“

Für Silvia Müller von der Kili-Bau GmbH aus Seitingen-Oberflacht war der Bewertungsprozess eine gute Gelegenheit, einmal den eigenen Anspruch zu überprüfen. „Wir haben uns gefragt: Sind wir denn wirklich so gut in der Ausbildung, wie wir glauben? Wohl schon, denn auch unsere Lehrlinge waren offensichtlich mit uns zufrieden,“ freute sie sich.

Maximilian Rombach vom gleichnamigen Malerbetrieb in Villingen-Schwenningen erzählte, dass er die Auszeichnung bereits über die sozialen Medien kommuniziert habe. „Das kommt richtig gut an,“ so Rombach.

Und genau das sei das Ziel, denn bei einem sich zuspitzenden Fachkräftemarkt müsse man als Arbeitgeber noch stärker an sich arbeiten und Positives herausstellen, unterstrich Moderator Georg Hiltner.

Die Vertreter der ebenfalls mit dem Zertifikat ausgezeichneten Zimmereien Denz aus Görwihl und Fichter aus St. Georgen bestätigten, dass die Herausforderungen groß seien. „Wir müssen die jungen Menschen einfach vom Handwerk begeistern,“ betonte Zimmerermeister Christian Denz.

Sein Berufskollege Jürgen Fichter zeigte sich zuversichtlich und stolz auf das Geleistete: „Unser Azubi Andreas hatte es bei der Berufsweltmeisterschaft bis zur Bronze-Medaille geschafft“, erzählte er. Und die Betriebs-Übergabe innerhalb der Familie sei ebenfalls schon gesichert.

Hintergrund:

Das VORAUS-Zertifikat der Handwerkskammer Konstanz zeichnet besonders engagierte und vorbildliche Ausbildungsbetriebe aus. Es wird am Ende eines mehrstufigen Prozesses verliehen und ist für drei Jahre gültig.

Betriebe, die bestimmte Voraussetzungen erfüllen, werden automatisch von der Handwerkskammer Konstanz angeschrieben und können sich dann für das Siegel bewerben. Danach wird unter anderem durch anonyme Befragung der Auszubildenden die Ausbildungssituation im Betrieb evaluiert.

Mittlerweile haben über 180 Ausbildungsbetriebe das Voraus-Siegel für ihre vorbildliche Ausbildung erhalten.

Alle zertifizierten Betriebe und weitere Informationen zu VORAUS finden Sie unter www.hwk-konstanz.de/voraus.