TLK Energy, Aachen, entwickelt mit ihrem flämischen Partner Ingenium, Löwen, ein Demonstrationsvorhaben zum Einstein-Teleskop, bei dem es um thermische Gebäudesimulation im Frühstadium gehen wird: Ziel ist es, einen webbasierten Gebäudesimulator für frühe Projektphasen mit einem benutzerfreundlichen Gebäudeinformationsmodell (BIM) zu entwickeln. „Es gibt zwar Simulationstools, die BIM-Import anbieten,“ erläutert Dr. Manuel Gräber, Geschäftsführer der TLK Energy, das grenzüberschreitende FuE-Projekt, „Sie sind entweder gut im Bereich der Grafik (BIM) oder im Bereich der Simulation (physikalische Modellierung). Bisher gibt es jedoch am Markt keine Tools, die beide Bereiche gleichermaßen wirklich professionell unterstützen.“
Das zweite Innovationsvorhaben wird von DIRKRA Sondermaschinenbau, Stolberg, und INTERBORING, Zonhoven (B), in Angriff genommen: Das Projekt im Bereich der Bohr- und Sägetechnik ist darauf ausgerichtet, eine flexible Einhausung für Bohr- und Schneidarbeiten zu konstruieren und zu bauen, die nach Abschluss des Arbeitsprozesses wiederverwendet werden kann. „Bisher werden solche Schutzvorrichtungen maßgeschneidert hergestellt und nur einmal verwendet“, erklärt Dirk Krahe, DIRKRA-Geschäftsführer das gemeinsame Vorhaben: „Letztlich eine Verschwendung von Rohstoffen und unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten alles andere als ideal. Daher wollen wir hier ein innovatives Ausrufezeichen setzen!“
Mit diesen beiden von mittelständischen Unternehmen vorangetriebenen Forschungs- und Entwicklungsprojekten übertrifft die grenzüberschreitende Initiative ET2SMEs die ursprünglich gesetzten Erwartungen deutlich. „Mit den 11 Innovationsprojekten können wir ein Gesamtvolumen von rd. 1,15 Mio. Euro bei einer Förderung von 548.850 Euro (Förderquote: 47,7 %) realisieren“, bilanziert Ralf P. Meyer, Leiter des ET2SMEs-Projektes bei der AGIT, „Dadurch werden nicht nur 23 kleine und mittlere Unternehmen in der Euregio Maas-Rhein bei ihren innovativen Produktentwicklungen substanziell unterstützt, sondern auch neue wirtschaftliche Bande geknüpft, die ohne diese Initiative nicht zustande gekommen wären.“
Das Einstein-Teleskop (ET) im Drei-Länder-Eck
Das ET ist ein einzigartiges Forschungsvorhaben von globaler Ausstrahlung, mit dem sich Europa welt-weit an die Spitze einer neuen Forschungsdisziplin setzen wird: Das Gravitationswellen-Observatorium der neuesten, dritten Generation wird fundamental neue Erkenntnisse zur Entstehung des Universums sowie der Entwicklung von Galaxien, Sternen und schwarzen Löchern hervorbringen. Allein das Investment für diese Großforschungsanlage beträgt mindestens 1,7 Mrd. Euro, es entstehen 500 direkte sowie 1.150 indirekte Arbeitsplätze und für den Betrieb bis 2080 werden weitere 2 Mrd. Euro veranschlagt. Das Drei-Länder-Eck bewirbt sich neben Sardinien (IT) als letzte geeignete Region in Europa für den Standort dieser Einrichtung. Das Teleskop soll geologisch möglichst störungsfrei in einer Tiefe von ca. 300 m unter der Erdoberfläche errichtet werden und wird aus einem Dreieck von je 10 km langen Seiten bestehen. Mit einer finalen Standortentscheidung wird im Jahr 2025 gerechnet, eine Inbetriebnahme ist ab 2032 vorgesehen.
Die grenzüberschreitende Förderinitiative ET2SMEs
Sieben Wirtschaftsförderungs- und Innovationsagenturen aus der Euregio Maas-Rhein arbeiten in ET2SMEs eng zusammen: Das Konsortium steht unter der Leitung der AGIT mbH, Wirtschaftsförderung für die Region Aachen, aus NRW arbeitet ferner das Landescluster NanoMikroWerkstoffePhotonics, NMWP.NRW, aktiv mit. Von niederländischer Seite ist die LIOF, provinziale Wirtschaftsförderung, und von flämischer Seite vergleichbar die POM Limburg beteiligt. Aus der Wallonie wirken ULiège RISE, Technologietransferstelle der Universität Lüttich, das Aeronautik-Cluster SKYWIN sowie die Technologieagentur Sowalfin mit. Zu den assoziierten Partnern und Unterstützern zählen in NRW die RWTH Aachen und die ZENIT GmbH, Innovationsagentur des Landes, aus Rheinland-Pfalz außerdem die IHK Trier sowie die Kreiswirtschaftsförderungen sbp Bitburg-Prüm und WFG Vulkaneifel.
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