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Bayer mit deutlichem Zuwachs bei Umsatz und Ergebnis

Bayer mit deutlichem Zuwachs bei Umsatz und Ergebnis Posted on 28. Februar 2023

Konzernumsatz wpb. um 8,7 Prozent auf 50,739 Milliarden Euro gesteigert / EBITDA vor Sondereinflüssen um 20,9 Prozent auf 13,513 Milliarden Euro erhöht, insbesondere durch außergewöhnlich starke Geschäftsentwicklung bei Crop Science / Pharmaceuticals mit Umsatz- und Ergebnisplus / Consumer Health setzt dynamische Entwicklung fort / Bereinigtes Ergebnis je Aktie um 22,0 Prozent auf 7,94 Euro gestiegen / Konzernergebnis bei 4,150 Milliarden Euro / Free Cash Flow auf 3,111 Milliarden Euro gesteigert, Nettofinanzverschuldung auf 31,809 Milliarden Euro reduziert / Vorgeschlagene Dividende um 20 Prozent auf 2,40 Euro pro Aktie erhöht / Neue Produkte mit signifikantem Wachstum / Erfreuliche Entwicklung der Forschungs-Pipeline / Sehr gute Fortschritte bei der Erreichung der langfristigen Nachhaltigkeitsziele / Ausblick 2023: Anstieg des wpb. Umsatzes; EBITDA vor Sondereinflüssen und bereinigtes Ergebnis je Aktie bei anhaltend hoher Inflation unter Vorjahr erwartet 

Der Bayer-Konzern ist im vergangenen Geschäftsjahr kräftig gewachsen und hat Umsatz und Ergebnis deutlich gesteigert. „2022 war trotz der widrigen Rahmenbedingungen für Bayer ein sehr erfolgreiches Jahr. Wir haben auch in schwierigen Zeiten geliefert und unsere im August angehobenen Finanzziele erreicht", sagte der Vorstandsvorsitzende Werner Baumann am Dienstag bei der Bilanz-Pressekonferenz. Das Unternehmen sei in den richtigen Bereichen tätig. „Gesundheit und Ernährung sind essenzielle Grundbedürfnisse der Menschen. Unsere Vision von Health for all, hunger for none ist und bleibt von höchster Relevanz, gerade in Zeiten wie diesen."

Der Konzernumsatz erhöhte sich im Jahr 2022 währungs- und portfoliobereinigt (wpb.) um 8,7 Prozent auf 50,739 Milliarden Euro. Das EBITDA vor Sondereinflüssen stieg um 20,9 Prozent auf 13,513 Milliarden Euro. Hierin enthalten waren positive Währungseffekte in Höhe von 429 (Vorjahr: minus 507) Millionen Euro. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen verbesserte sich auf 26,6 (Vorjahr 25,4) Prozent. Das EBIT lag bei 7,012 Milliarden Euro – und war damit mehr als doppelt so hoch wie im Vorjahr. Das Konzernergebnis belief sich auf 4,150 (Vorjahr: 1,000) Milliarden Euro. Das bereinigte Konzernergebnis je Aktie legte um 22,0 Prozent auf 7,94 Euro zu.

Der Free Cash Flow erreichte 3,111 Milliarden Euro – das entspricht mehr als einer Verdoppelung im Vergleich zum Vorjahr. Die Nettofinanzverschuldung reduzierte sich zum 31. Dezember gegenüber Ende 2021 um 4,0 Prozent auf 31,809 Milliarden Euro. Mittelzuflüssen aus der operativen Geschäftstätigkeit sowie aus dem Verkauf des Geschäftsbereichs Environmental Science für professionelle Kunden standen Mittelabflüsse für Dividenden und negative Währungseffekte gegenüber.

„Aufgrund der sehr guten Ergebnisse schlagen wir gemeinsam mit dem Aufsichtsrat der Hauptversammlung eine Dividende von 2,40 Euro vor. Das entspricht einer Erhöhung um 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr", sagte Finanzvorstand Wolfgang Nickl. Damit schüttet das Unternehmen bei 982,42 Millionen dividendenberechtigten Aktien 2,358 (Vorjahr: 1,965) Milliarden Euro aus.

Crop Science mit Rekordumsatz und branchenführender Marge

Das Agrargeschäft (Crop Science) erzielte einen von allen Regionen getragenen Umsatzanstieg von wpb. 15,6 Prozent auf den Rekordwert von 25,169 Milliarden Euro. Am deutlichsten legte das Geschäft mit den Herbiziden zu (wpb. um 43,9 Prozent), vor allem in Latein- und Nordamerika sowie Europa/Nahost/Afrika durch Preissteigerungen aufgrund von Versorgungsengpässen für glyphosathaltige Produkte im Markt. Bei Maissaatgut und Pflanzeneigenschaften erhöhte die Division ihren Marktanteil und den Umsatz (wpb. um 8,8 Prozent). Preissteigerungen in allen Regionen überkompensierten dabei geringere Anbauflächen in Nordamerika sowie niedrigere Lizenzeinnahmen. Bei den Fungiziden erhöhte sich der Umsatz wpb. um 5,2 Prozent. Preissteigerungen, insbesondere in den Regionen Lateinamerika und Europa/Nahost/Afrika, glichen hier vor allem Mengenrückgänge in Nordamerika mehr als aus. In der Geschäftseinheit Sojabohnensaatgut und Pflanzeneigenschaften bewegte sich der Umsatz auf Vorjahres­niveau. Dem Wachstum in Lateinamerika stand dabei ein rückläufiges Geschäft in Nordamerika aufgrund von geringeren Absatzmengen gegenüber.

Das EBITDA vor Sondereinflüssen von Crop Science erhöhte sich um 46,2 Prozent auf 6,867 Milliarden Euro. Dies ist im Wesentlichen auf das erhebliche Umsatzwachstum zurückzuführen. Hinzu kamen Beiträge aus den laufenden Effizienzprogrammen und ein positiver Währungseffekt von 284 (Vorjahr: minus 387) Millionen Euro. Belastet wurde das Ergebnis insbesondere durch gestiegene Herstellungskosten, die hauptsächlich auf die hohe Inflation zurückzuführen sind. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen stieg um 4,1 Prozentpunkte auf den branchenweit führenden Wert von 27,3 Prozent.

Pharmaceuticals profitiert von neuen Produkten und Eylea™

Der Umsatz mit rezeptpflichtigen Medikamenten (Pharmaceuticals) stieg wpb. um 1,1 Prozent auf 19,252 Milliarden Euro. Mehr als eine halbe Milliarde Euro trugen dazu die neuen Produkte bei: das Krebsmedikament Nubeqa™, dessen Umsatz sich nahezu verdoppelte, und Kerendia™ zur Behandlung der chronischen Nierenerkrankung in Verbindung mit Typ-2-Diabetes. Ebenfalls stark entwickelten sich das Augenmedikament Eylea™ (wpb. plus 9,2 Prozent) sowie das Radiologiegeschäft mit den Produktfamilien Gadovist™ (wpb. plus 9,0 Prozent) und Ultravist™ (wpb. plus 17,5 Prozent). Dem standen Rückgänge unter anderem durch weitere Tenderverfahren in China gegenüber, insbesondere beim oralen Gerinnungshemmer Xarelto™ (wpb. minus 5,8 Prozent) und beim Krebsmedikament Nexavar™ (wpb. minus 41,2 Prozent). Bei Xarelto™ machten sich auch der Preisdruck in Großbritannien und der Patentablauf in Brasilien bemerkbar.

Das EBITDA vor Sondereinflüssen von Pharmaceuticals legte um 1,6 Prozent auf 5,873 Milliarden Euro zu, aufgrund von gestiegenen Umsätzen und – in geringerem Umfang – Erträgen aus dem Verkauf von Randgeschäften. Höhere Investitionen in die Vermarktung neuer Produkte sowie Aufwendungen für Forschung und Entwicklung für Plattform-Technologien und Projekte der fortgeschrittenen klinischen Entwicklung minderten das Ergebnis. Zudem belasteten höhere Kosten aufgrund der stark gestiegenen Beschaffungspreise. Positive Währungseffekte beliefen sich auf 9 (Vorjahr: minus 77) Millionen Euro. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen sank um 1,0 Prozentpunkte auf 30,5 Prozent.

Consumer Health wächst in allen Regionen und Kategorien

Bei den rezeptfreien Gesundheitsprodukten (Consumer Health) steigerte Bayer den Umsatz gegenüber einem starken Vorjahr wpb. um 8,4 Prozent auf 6,080 Milliarden Euro – mit Zuwächsen in allen Regionen und Kategorien. Vor allem das Geschäft mit Allergie- und Erkältungsprodukten legte mit wpb. 21,5 Prozent signifikant zu. Hierzu trugen sowohl die anhaltenden Erkältungswellen bei als auch die Produkteinführung des Antihistamin-Nasensprays Astepro™ in den USA. Ebenfalls prozentual zweistellig stieg der Umsatz in der Kategorie Dermatologie (wpb. um 10,5 Prozent), unter anderem aufgrund einer erhöhten Nachfrage nach Bepanthen™. Bei den Nahrungsergänzungsmitteln gab es ebenfalls einen Zuwachs (wpb. 1,0 Prozent) im Vergleich zu einem sehr starken Vorjahr.

Das EBITDA vor Sondereinflüssen von Consumer Health erhöhte sich infolge des deutlichen Umsatzwachstums sowie hoher Beiträge aus Programmen zur Produktivitäts­steigerung und aktivem Preismanagement um 14,9 Prozent auf 1,367 Milliarden Euro – und das in einem Geschäftsumfeld mit deutlichen inflationsbedingten Kostensteigerungen und trotz hoher Investitionen zur Markteinführung innovativer Produkte, insbesondere für Astepro™. Die Division verzeichnete positive Währungseffekte von 85 (Vorjahr: minus 39) Millionen Euro. Die um Sondereinflüsse bereinigte EBITDA-Marge lag wie im Vorjahr bei 22,5 Prozent.

Ausblick: Weiteres Umsatzwachstum – Ergebnis inflations- und preisbedingt unter Vorjahr

„Nach zwei aufeinanderfolgenden Jahren mit Wachstumsraten im oberen einstelligen Prozentbereich gehen wir davon aus, dass sich unser Geschäft weiter auf hohem Niveau bewegt und 2023 währungs- und portfoliobereinigt um 2 bis 3 Prozent wächst", sagte Baumann. Das Unternehmen rechnet sowohl bei den Herbiziden für die Landwirtschaft als auch bei einigen etablierten Pharmaceuticals-Produkten mit rückläufigen Preisen. Positiv wirken dürften erwartete Umsatzsteigerungen innerhalb des übrigen Portfolios und bei den neuen Produkten. Im Ergebnis können wachstumsgetriebene Margenbeiträge und positive Effekte aus den laufenden Effizienzprogrammen die erwarteten Preisrück­gänge sowie die unverändert hohen inflationsgetriebenen Kostensteigerungen 2023 nicht kompensieren.

Bereinigt um Währungseffekte (also auf Basis der monatlichen Durchschnittskurse des Jahres 2022) erwartet Bayer für das Jahr 2023 einen Umsatz von 51 Milliarden bis 52 Milliarden Euro. Das Unternehmen rechnet mit einem EBITDA vor Sondereinflüssen von währungsbereinigt (wb.) 12,5 Milliarden bis 13 Milliarden Euro. Für das bereinigte Ergebnis je Aktie plant es wb. einen Wert von 7,20 bis 7,40 Euro. Der Free Cash Flow soll sich wb. auf etwa 3,0 Milliarden Euro belaufen. Zum Jahresende 2023 rechnet der Konzern mit einer Nettofinanzverschuldung von wb. 32 Milliarden bis 33 Milliarden Euro.

Auf Divisionsebene erwartet Bayer ein wpb. Umsatzwachstum von etwa 3 Prozent bei Crop Science, etwa 1 Prozent bei Pharmaceuticals und etwa 5 Prozent bei Consumer Health. Zudem plant das Unternehmen wb. mit einer EBITDA-Marge vor Sonder­einflüssen von 25 bis 26 Prozent bei Crop Science, über 29 Prozent bei Pharmaceuticals und etwa 23 Prozent bei Consumer Health.

Basierend auf den Wechselkursen zum Stichtag 31. Dezember 2022 rechnet Bayer abweichend von den oben genannten währungsbereinigten Werten mit einem Umsatz von 50 Milliarden bis 51 Milliarden Euro auf Konzernebene und bei Pharmaceuticals mit einer EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen von etwa 30 Prozent.

Deutliche Fortschritte bei Innovation und Nachhaltigkeit

Deutliche Fortschritte erzielte Bayer bei der Einführung bzw. Entwicklung von Innovationen, in der Division Pharmaceuticals etwa mit Nubeqa™ und Kerendia™ sowie bei Projekten in der späten Entwicklungsphase wie Asundexian zur Schlaganfall­prävention bei Vorhofflimmern und Elinzanetant für die Behandlung von Frauen in der Menopause. Diesen wichtigen Wachstumstreibern traut das Unternehmen nun insgesamt ein jährliches Spitzenumsatzpotenzial von über 12 Milliarden Euro zu. Die Division Crop Science trieb die Markteinführung neuer Produkte voran, die Ernten noch besser schützen können und gleichzeitig den Einfluss auf die Umwelt reduzieren. Bei Biologika stellte sie ihren Forschungsansatz auf ein offenes Innovationsmodell um, unter anderem über strategische Kooperationen mit dem Bostoner Biotechnologieunternehmen Ginkgo Bioworks und der spanischen Biologika-Firma Kimitec. Die Division Consumer Health schließlich stärkte das Produktportfolio mit Astepro™, dem ersten nicht-verschreibungs­pflichtigen steroidfreien Antihistamin-Spray in den USA, das deutlich schneller zu wirken beginnt und Allergiepatienten so hilft.

Mit Blick auf die Nachhaltigkeitsziele sagte Baumann: „Insgesamt haben wir es 2022 erneut geschafft, unsere Treibhausgasemissionen zu reduzieren – und gleichzeitig in unseren Geschäften dynamisch zu wachsen." Das Engagement des Unternehmens werde zunehmend anerkannt: So habe MSCI das Bayer-Rating für Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (ESG) von „BB" auf „A" hochgestuft, und der Konzern habe es im renommierten „Access to Medicine Index", bei dem es um den Zugang zu Medikamenten in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen geht, erstmals in die Top Ten geschafft. Auch bei den ambitionierten Zielen in puncto soziale Verantwortung komme Bayer gut voran. Bis zum Jahr 2030 möchte das Unternehmen in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen 100 Millionen Kleinbauern unterstützen und 100 Millionen Frauen den Zugang zu moderner Empfängnisverhütung ermöglichen. Außerdem strebt Bayer an, bis dahin 100 Millionen Menschen in unterversorgten Regionen in ihrer alltäglichen Gesundheitsversorgung zu helfen.

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