Die GDCh verleiht Professor Dr. Kai Exner, Universität Duisburg-Essen, den Carl-Duisberg-Gedächtnispreis für seine herausragenden konzeptionellen Beiträge in den hochaktuellen und -kompetitiven Arbeitsfeldern theoretische Elektrokatalyse und Batterieforschung. Exner hat eine beeindruckende wissenschaftliche Entwicklung durchlaufen. Bereits zu einem frühen Zeitpunkt seiner akademischen Karriere zeugen seine Arbeiten von wegweisenden Ansätzen und hoher Eigenständigkeit. Der mit 7500 Euro dotierte Carl-Duisberg-Gedächtnispreis wird seit 1936 an junge Hochschullehrkräfte verliehen, die an einer deutschen Hochschule oder als Deutsche an einer ausländischen Hochschule tätig sind, noch keine W2/W3- oder vergleichbare Stelle bekleiden und das 40. Lebensjahr nicht überschritten haben. Von der Preissumme gehen 5000 Euro direkt an die Preisträgerin oder den Preisträger und die übrigen 2500 Euro an die Arbeitsgruppe.
Kai Exner, 1987 in Bad Arolsen geboren, studierte Chemie an der Justus-Liebig-Universität Gießen, wo er im Jahr 2015 in Physikalischer Chemie promovierte. Nach Postdoc-Aufenthalten an der Universität Ulm und in Gießen ging er 2017 als Feodor Lynen-Forschungsstipendiat der Alexander von Humboldt-Stiftung an die Sofia Universität, Bulgarien. 2020 erhielt er ein Rückkehrstipendium der Stiftung, mit dem er an der Universität Duisburg-Essen forschte. Seit Juni 2021 ist er dort Junior-Professor mit dem Schwerpunkt Theoretische Anorganische Chemie. Exner erhielt bereits zahlreiche Auszeichnungen (unter anderem einen ADUC-Preis im Jahr 2022), Stipendien und Drittmittelförderungen. Er hat über 60 Artikel in wissenschaftlich renommierten Journalen, davon mehr als 50 Artikel als Erstautor oder korrespondierender Autor, publiziert.
Eine weitere Auszeichnung vergibt die GDCh an Professor Dr. Oliver Trapp, Ludwig-Maximilians-Universität München. Er erhält den Horst-Pracejus-Preis für seine grundlegenden Beiträge zur Selbstamplifikation in der asymmetrischen Katalyse, zur enantioselektiven Autokatalyse und zur Bestimmung der Absolutkonfiguration durch direkte Methoden. Mit seinen Entwicklungen der ersten selbstverstärkenden asymmetrischen Reaktionen und der Aufklärung des Mechanismus der asymmetrischen Autokatalyse zeigte Trapp erstmals, dass solche chemischen Prozesse ein allgemeines Phänomen sind und sogar rational gestaltet werden können. Er identifizierte die generischen Prinzipien der Autokatalyse und machte das enorme Potenzial sowohl konzeptionell als auch experimentell zugänglich. Mit dem mit 7500 Euro dotierten Horst-Pracejus-Preis würdigt die GDCh seit 1997 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für herausragende Arbeiten auf dem Gebiet der Enantioselektivität oder Chiralität. Der Namensgeber Professor Horst Pracejus war bekannt für seine Forschung im Fachgebiet der chiralen Katalyse und Leiter des Katalyse-Forschungsinstituts in Rostock.
Oliver Trapp, geboren 1973, studierte Chemie an der Eberhard Karls Universität Tübingen, an der er im Jahr 2001 in Organischer Chemie promovierte. Nach Forschungsaufenthalten an der Stanford Universität, Kalifornien, USA, und am Max-Planck-Institut für Kohlenforschung in Mülheim an der Ruhr lehrte er an der Ruhr-Universität Bochum, an der er sich auch habilitierte. 2008 folgte er dem Ruf an die Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, wo er von 2012 bis 2015 zudem Geschäftsführender Direktor des Organisch-Chemischen Instituts Heidelberg war. Seit 2016 ist er Professor für Organische Chemie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Seit 2018 ist er dort außerdem Direktor der Abteilung für Organische Chemie und seit 2021 Direktor des Departements Chemie. Im Jahr 2010 gründete Trapp das Unternehmen Trapp ChemTech, das Softwaretools für die Datenverarbeitung und das Datenmanagement in der chemischen, pharmazeutischen und Umweltanalytik entwickelt. Trapp erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Preise und unterstützt mit seiner Expertise Ausschüsse und Beratungsgremien.
Im Rahmen der Tagung zeichnet die ADUC darüber hinaus drei junge Wissenschaftler für die Etablierung eines eigenständigen Forschungsgebietes aus. Jun.-Prof. Dr. Christoph Kerzig, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, erhält einen ADUC-Preis für die Weiterentwicklung der photochemischen Energiewandlung, insbesondere in Wasser, sowie für die Entwicklung neuartiger Zweiphotonenprozesse für die Photokatalyse mit sichtbarem Licht. Ebenfalls ausgezeichnet wird Dr. Golo Storch, Technische Universität München, für die biomimetische Entwicklung und Untersuchung substituierter Flavine als molekulare Redox-Katalysatoren in der Organischen Synthese. Und Dr. Terrance Hadlington, Technische Universität München, erhält einen ADUC-Preis für die Implementierung des Ein-Zentren-Ambiphilie‐Konzepts, das anspruchsvolle kooperative Bindungsaktivierungen an Übergangsmetallkomplexen mit niedervalenten, redoxaktiven Hauptgruppen-Liganden ermöglicht und für homogenkatalytische Prozesse, besonders der Hydroaminierung, nutzbar macht.
Weitere Informationen zur Tagung unter www.gdch.de/cdt2023
Die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) ist mit rund 30 000 Mitgliedern eine der größten chemiewissenschaftlichen Gesellschaften weltweit. Sie hat 27 Fachgruppen und vergibt zahlreiche Preise für besondere Leistungen in der chemischen Forschung. Von der traditionsreichen, bei der GDCh angesiedelten Arbeitsgemeinschaft Deutscher Universitätsprofessoren und -professorinnen für Chemie (ADUC) werden jährlich bis zu drei Personen des wissenschaftlichen Nachwuchses (während Habilitation, Stipendium oder Juniorprofessur) für die Etablierung eines eigenständigen Forschungsgebietes ausgezeichnet.
Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V.
Varrentrappstr. 40-42
60486 Frankfurt am Main
Telefon: +49 (69) 7917-0
Telefax: +49 (69) 7917-232
http://www.gdch.de
Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: +49 (69) 7917-327
Fax: +49 (69) 7917-1327
E-Mail: pr@gdch.de