Dr. Michael Müller, Vorsitzender des Fachbereichs Fernsehen und Multimedia des VAUNET und Chief Distribution Officer, Legal & Regulatory und Leiter Medienpolitik bei ProSiebenSat.1 Media SE: „Werbeverbote gefährden die notwendige Refinanzierung freier Medien, nicht nur des privaten Fernsehens, sondern der privaten Medien insgesamt. Wir appellieren an das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, den angekündigten Austausch mit der Rundfunkkommission der Länder zu nutzen und die möglichen negativen Folgen für die Medienvielfalt zu berücksichtigen. Wenn Werbeverbote für legale Produkte ordnungspolitisch weiter an Relevanz gewinnen, bedeutet dies eine ernsthafte Gefährdung für die Vielfalt der privaten Medienangebote in Deutschland. Im Übrigen ist schon zweifelhaft, ob sich mit Werbeverboten verbraucherpolitische Ziele überhaupt erreichen lassen. Zielführender erscheint es, stattdessen nachhaltige Präventionsansätze wie Information und Aufklärung zu verfolgen.“
Der VAUNET weist zudem darauf hin, dass die Länder erst 2020 neue Regelungen zur Werbung für Lebensmittel mit hohem Zucker-, Fett- und Salzgehalt im Umfeld von Kindersendungen geschaffen haben und hier eine gut funktionierende Selbstkontrolle greift.
Sonja Schwetje, stellvertretende Vorsitzende des Fachbereichs Fernsehen und Multimedia des VAUNET und Chefredakteurin von ntv und RTL News Wirtschaft und Wissen: „Die privaten TV-Veranstalter investieren viel, um die Bevölkerung nicht nur mit Unterhaltung, sondern auch mit journalistischen Informationen zu versorgen. Eine Vielzahl unserer Sendungen und Formate leistet dabei Aufklärung der Verbraucher:innen zu Themen wie eine ausgewogene Ernährung und Gesundheit. Wir erreichen damit insbesondere die jüngere Zielgruppe, die die öffentlich-rechtlichen Programme nicht oder kaum nutzen. Zudem bieten wir einen verlässlichen Gegenpol zu Desinformation und Fake News im Netz. Insbesondere die letzten Jahre waren dabei angesichts der weltweiten Krisen eine enorme Herausforderung. Trotz steigender Kosten und Einbrüchen im Werbemarkt haben wir sie erfolgreich gemeistert. Als Teil der kritischen Infrastruktur haben wir damit unsere demokratiefördernde Funktion unter Beweis gestellt und dafür breite Anerkennung erfahren. Unsere Angebote aus dem Bereich Information und Unterhaltung können wir aber nur dann in der gewohnten Qualität umfassend bereitstellen, wenn ihre Refinanzierung gewährleistet ist. Sie darf daher nicht durch Werbeverbote in Frage gestellt werden.“
VAUNET ist der Spitzenverband der privaten audiovisuellen Medien in Deutschland. Zu den vielfältigen Geschäftsfeldern der rund 160 Mitglieder gehören TV-, Radio-, Web- und Streamingangebote.
Die Verbandsarbeit richtet sich an der konvergenten Entwicklung der Märkte für audiovisuelle Medien aus und gestaltet auf nationaler wie europäischer Ebene die Rahmenbedingungen aktiv mit. Der Wirtschaftsverband hat zum Ziel, Akzeptanz für die politischen und wirtschaftlichen Anliegen der audiovisuellen Medien zu schaffen sowie die große gesellschaftspolitische und kulturelle Bedeutung der Branche im digitalen Zeitalter ins Bewusstsein zu rücken.
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