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„Wir sind exzellent für weiteres Wachstum aufgestellt und stehen besser da als je zuvor“ – Interview mit Jan-Philip Weitz, Deutsche Rohstoff AG

„Wir sind exzellent für weiteres Wachstum aufgestellt und stehen besser da als je zuvor“ – Interview mit Jan-Philip Weitz, Deutsche Rohstoff AG Posted on 18. Januar 2023

Die Deutsche Rohstoff AG, die über Tochtergesellschaften an Öl- und Gasförderungen in den USA beteiligt ist, wird das Geschäftsjahr 2022 aller Voraussicht nach mit einem Rekordergebnis beenden. Neben der erfolgreichen Geschäftsentwicklung hat sich auch in der Führungsetage des Unternehmens im abgelaufenen Jahr einiges getan. Wir haben mit dem neuen CEO Jan-Philip Weitz über das Öl- und Gasgeschäft sowie über die weiteren Pläne des Deutsche Rohstoff-Managements gesprochen.

Anleihen Finder: Hallo Herr Weitz, Ihr erstes Halbjahr an der Spitze der Deutschen Rohstoff AG verlief sicherlich nach Ihren Vorstellungen, oder? Was hat Ihnen Ihr Vorgänger Dr. Thomas Gutschlag mit auf den Weg gegeben?

Jan-Philip Weitz: Wir sind mit der Entwicklung in 2022 äußerst zufrieden. Unsere Öl- und Gasaktivitäten haben sich sehr positiv entwickelt und wir hatten das stärkste Produktionsjahr unserer Unternehmensgeschichte. Auch Umsatz und EBITDA werden für 2022 auf Rekordniveau liegen. Für mich persönlich war das erste Halbjahr als CEO der Deutschen Rohstoff AG spannend und ereignisreich. Ich bin ja bereits seit 2010 im Unternehmen und war fünf Jahre als CFO im Vorstand. Ich habe stets eng und vertrauensvoll mit Thomas Gutschlag zusammengearbeitet und hatte das Glück, ein von uns allen bereits bestelltes Haus übernehmen zu können. Mein Ziel ist es, den eingeschlagenen Erfolgskurs in Zukunft weiter fortzusetzen. Wir sind exzellent für weiteres Wachstum aufgestellt und stehen besser da als je zuvor. Als Aufsichtsratsvorsitzender bringt Thomas Gutschlag seine Expertise weiter in die Deutsche Rohstoff ein. Davon profitiert das gesamte Team.

Anleihen Finder: Sie haben die Prognosen für 2022 und 2023 mehrmals erhöht. Was sind die Gründe dafür und wie hoch wird der finale Konzerngewinn in 2022 ausfallen?

Jan-Philip Weitz: Das ist richtig. Wir haben unsere Prognose Mitte Dezember 2022 abermals angehoben. Zum einen war die Ölförderung im vierten Quartal 2022 höher als noch im Oktober erwartet, als wir zuvor unsere Prognose erhöht hatten. Unsere vier Tochtergesellschaften in den USA produzierten rund 9.600 BOEPD, mithin ein Rekord für die Deutsche Rohstoff. Unsere bestehenden Bohrungen in Colorado hatten höhere Fördermengen als zunächst erwartet und auch die in Q4 begonnenen Bohrungen in Utah hatten eine sehr hohe Anfangsproduktion. Zudem haben alle unsere Bohrungen in Wyoming im oder sogar über Plan produziert. Gesamtwirtschaftlich hat die Nachfrage nach Öl und Gas nach der Corona-Pandemie deutlich angezogen, insbesondere aus Industrie und Wirtschaft. Zudem steigt die Nachfrage in Schwellen- und Entwicklungsländern nach Rohstoffen deutlich. Viele Unternehmen aus der Öl- und Gasbranche haben ihre Produktion in den vergangenen Jahren nicht weiter ausgebaut und teilweise sogar zurückgefahren, sodass die aktuelle Nachfrage nur knapp gedeckt werden kann. Wir erwarten für 2022 einen Umsatz zwischen 163 und 168 Mio. Euro und ein EBITDA von 138 bis 143 Mio.

„Viele Unternehmen aus der Öl- und Gasbranche haben ihre Produktion in den vergangenen Jahren nicht weiter ausgebaut, sodass die aktuelle Nachfrage nur knapp gedeckt werden kann“

Anleihen Finder: Mit welchen Produktionsvolumina und Finanzkennzahlen rechnen Sie in 2023 und 2024?

Jan-Philip Weitz: Wir rechnen mittelfristig weiter mit einem stabilen Preisniveau und sind für 2023 und 2024 sehr zuversichtlich. Auf Basis eines WTI-Preises von 75 USD und einem Erdgaspreis von 4 USD erwarten wir für das laufende Jahr einen Umsatz zwischen 140 und 160 Mio. Euro bei einem EBITDA von 110 bis 125 Mio. Euro. 2024 soll der Umsatz oberhalb von 120 Mio. Euro liegen und das EBITDA mindestens 100 Mio. Euro betragen. Anfang dieses Jahres hat unsere Tochtergesellschaft Cub Creek drei neue Bohrungen in Wyoming gestartet. Weitere Bohrungen halten wir dort dieses Jahr für realistisch. In Wyoming sehen wir noch erhebliche Wachstumspotenziale, dort können wir weitere Flächen entwickeln und die Produktion ausweiten. Aber auch an unseren Bohrplätzen in Colorado, Utah und North Dakota laufen unsere Bohrungen mehr als zufriedenstellend. Ende 2022 haben zahlreiche neue Bohrungen die Produktion aufgenommen.

Anleihen Finder: Inwiefern profitiert die Deutsche Rohstoff-Gruppe von den aktuellen geopolitischen Geschehnissen rund um den Russland-Ukraine Krieg bzw. den Sanktionen gegen russische Öl- und Gaslieferungen?

Jan-Philip Weitz: Unsere operative Geschäftstätigkeit im Öl- und Gasgeschäft ist in den USA. In Russland sind wir nicht aktiv, sind also vom anhaltenden Konflikt in der Region nicht betroffen. Die Öl- und Gaspreise sind schon vor dem Russland-Ukraine-Krieg deutlich gestiegen, aktuell liegen sie sogar etwas unter dem Preisniveau bei Kriegsbeginn. Wir gehen davon aus, dass vor allem das relativ geringe Angebot weltweit preisbestimmend bleibt.

Anleihen Finder: Was erwarten Sie am Ölmarkt für eine Entwicklung in diesem Jahr? Wo liegen Ihrer Meinung nach die größten Risiken/Herausforderungen?

„Die Nachfrage nach Öl und Gas wird weiterhin hoch bleiben“

Jan-Philip Weitz: Die Nachfrage nach Öl und Gas wird weiterhin hoch bleiben, wir rechnen mit einem Anstieg der Nachfrage weltweit von rund 1,5 Millionen Barrel auf knapp 100 Millionen Barrel pro Tag. Die Energiemärkte zeigen grundsätzlich positive Fundamentaldaten. Wir sind auch für das laufende Geschäftsjahr zuversichtlich, auch wenn es jüngst zu Preisrückgängen gekommen ist. Russland wird 2023 wieder auf dem Vorkriegs-Niveau produzieren. Risiken für den Ölpreis sind vor allem die wirtschaftliche Entwicklung in China sowie eine schwere Rezession in großen Industrienationen und natürlich das Angebotsverhalten der OPEC+ Staaten. Gleichzeitig können genau diese Faktoren den Ölpreis auch auf deutlich höhere Niveaus treiben, also eine gute Entwicklung in China, ein „soft landing“ und weitere Kürzungen der OPEC+ aufgrund der Preisrückgänge.

Anleihen Finder: Inwieweit sichern Sie Ihre Produktion durch „Hedging“ in diesem Jahr ab?

„Insgesamt streben wir an, rund 50-60% unserer Produktion bei Öl und Gas abzusichern“

Jan-Philip Weitz: Wir haben aktuell knapp ein Drittel der prognostizierten Gesamtproduktion für 2023 bei einem Preis von ca. 75 USD/Barrel abgesichert. Vom erwarteten Produktionsvolumen unserer bereits produzierenden Bohrungen sind rund 50 % abgesichert. Beim Gas liegt das Hedging derzeit ebenfalls bei rund 30 %. Insgesamt streben wir an, rund 50-60 % unserer Produktion bei Öl und Gas abzusichern. Wir werden in den kommenden Wochen und Monaten also weitere Bohrungen, die im Laufe des Jahres die Produktion aufnehmen, zeitnah nach Produktionsbeginn absichern.

Anleihen Finder: Nicht nur im Management der Deutsche Rohstoff AG gab es zuletzt Veränderungen, auch in der Unternehmensgruppe selbst – an welchen Explorations-Unternehmen (in welchen Branchen) ist die Deutsche Rohstoff aktuell beteiligt?

(Das vollständige Interview lesen Sie hier)

Anleihen Finder Redaktion.

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