- Konzernumsatz von EUR 71,2 Mio. (9M 2021: EUR 75,5 Mio.)
- EBIT-Marge mit 3,0% weiter mitten in der Prognosespanne (9M 2021: 3,9%)
- Auftragsbestand unverändert hoch, Prognose bestätigt
Die im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse notierte InTiCa Systems AG (ISIN DE0005874846, Ticker IS7) hat heute den Neunmonatsbericht 2022 veröffentlicht. Lag der Umsatz im ersten Halbjahr noch unter dem von Nachholeffekten und einer sich erholenden Konjunktur geprägten Vorjahr, verzeichnete InTiCa im dritten Quartal einen leichten Umsatzzuwachs. Weil der nachgefragte Produktmix erneut vorteilhaft war, zeigte sich auch die Marge leicht verbessert. Insgesamt liegen die Neunmonatsergebnisse mit einem Konzernumsatz in Höhe von EUR 71,2 Mio. (9M 2021: EUR 75,5 Mio.), einer EBIT-Marge von 3,0% (9M 2021: 3,9%) und einem operativen Cashflow von EUR 3,8 Mio. (9M 2021: -2,2 Mio.) komplett im Rahmen der Erwartungen.
„War unser Fokus zum Halbjahr noch besonders auf die Kosten gerichtet, hat das Geschäft nach einem schwachen Juli wieder Fahrt aufgenommen. Aus unseren laufenden Produktentwicklungen ergeben sich wie geplant erste neue Aufträge unter anderem für Statoren und Aktoren im Bereich der E-Mobilität sowie für die Leistungselektronik in Bezug auf das stationäre Laden innerhalb des Segments Industry & Infrastructure. Der robuste Geschäftsverlauf unterstreicht unsere gute Marktposition für die durchgängige Elektrifizierung, Digitalisierung und Automatisierung in Automobilwirtschaft, Industrie und Infrastruktur“, kommentiert Dr. Gregor Wasle, Vorsitzender des Vorstands der InTiCa Systems AG, die Geschäftsentwicklung in den ersten neun Monaten 2022.
Umsatz- und Ergebnisentwicklung
Der Konzernumsatz verringerte sich in den ersten neun Monaten 2022 um 5,8% auf EUR 71,2 Mio. (9M 2021: EUR 75,5 Mio.). Während die Umsätze im Bereich Automotive um 4,7% auf EUR 54,6 Mio. abnahmen (9M 2021: EUR 57,3 Mio.), reduzierten sie sich im Bereich Industry & Infrastructure um 9,1% auf EUR 16,6 Mio. (9M 2021: EUR 18,2 Mio.).
Die Materialaufwandsquote in Bezug auf die Gesamtleistung blieb im Berichtszeitraum auf relativ hohem Niveau, lag mit 63,2% aber trotz der deutlichen Preissteigerungen für Rohstoffe und industrielle Vorprodukte leicht unter dem Vorjahresvergleichswert (9M 2021: 64,1%). Die Personalaufwandsquote (inkl. Leiharbeiter) nahm aufgrund von Lohnerhöhungen hingegen von 21,3% auf 22,2% zu. Gleichzeitig verringerten sich die sonstigen Aufwendungen im Vergleich zum Vorjahr von EUR 10,7 Mio. auf EUR 9,0 Mio. Ursächlich hierfür war in erster Linie der Rückgang der in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthaltenen Aufwendungen für die Leiharbeiter auf EUR 2,9 Mio. (9M 2021: EUR 4,8 Mio.).
Das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) verringerte sich im Vorjahresvergleich auf EUR 6,6 Mio. (9M 2021: EUR 7,2 Mio.). Die EBITDA-Marge lag mit 9,3% aber nur leicht unter dem Wert für die ersten neun Monate 2021 (9M 2021: 9,6%). Auch das EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) war mit EUR 2,1 Mio. erneut klar positiv (9M 2021: EUR 2,9 Mio.), die EBIT-Marge lag mit 3,0% im Rahmen der Erwartungen (9M 2021: 3,9%). Auf Segmentebene wurde im Bereich Automotive in den ersten neun Monaten 2022 ein EBIT in Höhe von EUR 1,8 Mio. (9M 2021: EUR 1,9 Mio.) und im Bereich Industry & Infrastructure in Höhe von EUR 0,3 Mio. (9M 2021: EUR 1,0 Mio.) erzielt.
Das Finanzergebnis belief sich wie im Vorjahr auf EUR -0,4 Mio. (9M 2021: EUR -0,4 Mio.). Zudem war im Berichtszeitraum ein Steueraufwand in Höhe von EUR 0,5 Mio. zu verbuchen (9M 2021: EUR 0,6 Mio.). Insgesamt ergibt sich für die ersten drei Quartale somit ein Konzernzwischenergebnis in Höhe von EUR 1,2 Mio. (9M 2021: EUR 1,9 Mio.). Das Ergebnis pro Aktie belief sich auf EUR 0,28 (9M 2021: EUR 0,44).
Der operative Cashflow verbesserte sich im dritten Quartal deutlich und summierte sich im Berichtszeitraum insgesamt auf EUR 3,8 Mio. (9M 2021: EUR -2,2 Mio.). Ausschlaggebend war die bewusste Reduzierung der Lagerbestände in Reaktion auf das volatile Abrufverhalten und die veränderte Situation am Beschaffungsmarkt. Zur Finanzierung der planmäßigen Intensivierung der Investitionen wurden darüber hinaus zwei projektbezogene Darlehen aufgenommen. Insgesamt ergab sich im Berichtszeitraum damit ein Gesamt-Cashflow in Höhe von EUR -1,2 Mio. (9M 2021: EUR -7,6 Mio.). Die Eigenkapitalquote blieb mit 33,2% auf einem soliden Niveau (31. Dezember 2021: 33,7%).
Ausblick
Das aktuelle Geschäftsumfeld ist geprägt von besonderen Herausforderungen durch die weiterhin schwelende Pandemie und den anhaltenden Krieg in der Ukraine. Die einhergehenden Auswirkungen auf Lieferketten, Energieverfügbarkeit sowie Inflation und Zinsentwicklung werden nach Prognose der führenden Wirtschaftsforschungsinstitute weltweit zu einer merklichen Konjunkturabkühlung führen. Aufgrund der hohen Gasabhängigkeit ist Deutschland besonders betroffen. Bei InTiCa halten sich die Mehrkosten durch die gestiegenen Strom- und Gaspreise aufgrund bestehender Verträge und der relativ geringen Energieintensivität bislang jedoch in engen Grenzen.
Unabhängig der kurzfristigen Risiken, überwiegen für InTiCa mittelfristig die Chancen. Um die ambitionierten Klimaziele zu erreichen, führt an einer Elektrifizierung mit durchgängiger Kopplung der klimarelevanten Sektoren Energie, Industrie, Gebäude und Mobilität kein Weg vorbei. Damit einher geht ein hoher Investitionsbedarf für Infrastruktur und intelligente Technologien. Neben neuen Projekten für Baugruppen und EMV-Filter ist gerade die Ladeinfrastruktur ein zunehmender Fokus-Bereich von InTiCa. Ebenfalls eine Zunahme der Anfragen ist bei der Invertertechnik für Photovoltaik-Anlagen zu beobachten. Zum 30. September 2022 summierte sich der Auftragsbestand, der die Bedarfe der Kunden über einen Zeitraum von 18 Monaten widerspiegelt auf insgesamt EUR 107 Mio. und lag damit unverändert auf hohem Niveau (30.September 2021: EUR 117 Mio.). Im Berichtszeitraum waren 82% der Aufträge dem Segment Automotive zuzuordnen (9M 2021: 78%).
„Zwar ist das Abrufverhalten der Kunden unverändert volatil, aber in Summe deutlich verlässlicher als sich noch vor drei Monaten angedeutet hatte. Entsprechend wurde die im August präventiv eingeführte Kurzarbeit in Passau nach nur einem Monat wieder beendet und der Personalbestand am Standort in Tschechien wieder leicht erhöht. Da auch das vierte Quartal positiv angelaufen ist und die Auftragsbücher weiterhin gut gefüllt sind, befinden wir uns insgesamt auf einem sehr guten Weg, die Ziele für das Gesamtjahr zu erreichen. Wir freuen uns außerdem, dass die geplante Produktion lohnintensiver Produkte in der Ukraine in den kommenden Monaten zumindest in geringem Umfang langsam aufgenommen werden soll“, erläutert Vorstand Günther Kneidinger die Aussichten der InTiCa Systems AG.
Aus heutiger Sicht geht der Vorstand unter Berücksichtigung der besonderen Herausforderungen für das Geschäftsjahr 2022 und der aktuell vorliegenden Kundendaten für 2022 unverändert von einem Konzernumsatz in Höhe von EUR 85,0 Mio. bis EUR 100,0 Mio. und einer EBIT-Marge von 2,5% bis 3,5% aus. Unkalkulierbare negative Effekte können jedoch sowohl die Zulieferer, die InTiCa Systems AG direkt, als auch die Kunden von InTiCa betreffen und dazu führen, dass die Erwartungen nicht erfüllt werden können.
Der vollständige Neunmonatsbericht 2022 steht auf der Internetseite von InTiCa Systems unter www.intica-systems.com im Bereich Investor Relations zur Einsicht bzw. zum Download zur Verfügung. Angesichts der Fortschritte bei der beschlossenen Umwandlung in eine Europäische Aktiengesellschaft, dürfte dies mit großer Wahrscheinlichkeit der letzte Finanzbericht sein, der als InTiCa Systems AG veröffentlicht wird. Derzeit wird die Beteiligungsvereinbarung ausgehandelt, die die Rechte der Arbeitnehmer auf Beteiligung an Unternehmensentscheidungen in einer SE gewährleistet. Anschließend soll die Eintragung im Handelsregister erfolgen.
Zukunftsgerichtete Aussagen und Prognosen
Diese Mitteilung enthält Aussagen zur zukünftigen Geschäftsentwicklung der InTiCa Systems AG. Diese Aussagen basieren auf den gegenwärtigen Einschätzungen und Prognosen des Vorstandes sowie den ihm derzeit verfügbaren Informationen. Sollten die den Prognosen zugrunde gelegten Annahmen nicht eintreffen, können die tatsächlichen Ergebnisse von den prognostizierten Aussagen wesentlich abweichen. Die zukünftigen Entwicklungen und Ergebnisse sind vielmehr abhängig von einer Vielzahl von Faktoren. Sie beinhalten verschiedene Risiken und Unwägbarkeiten und beruhen auf Annahmen, die sich möglicherweise als nicht zutreffend erweisen. Da vorausschauende Aussagen ausschließlich von den Umständen am Tag der Veröffentlichung ausgehen, haben wir weder die Absicht noch übernehmen wir die Verpflichtung, diese laufend zu aktualisieren.
InTiCa Systems ist ein führender europäischer Anbieter in der Entwicklung, Herstellung und Vermarktung von induktiven Komponenten, passiver analoger Schaltungstechnik und mechatronischer Baugruppen. Das Unternehmen arbeitet in den Geschäftsfeldern Automotive sowie Industry u. Infrastructure und beschäftigt an den Standorten in Passau, Prachatice/Tschechien und Silao/Mexiko rund 850 Mitarbeiter.
Produkte im Geschäftsfeld Automobilindustrie sind unter anderem Innovationen, welche den Komfort und die Sicherheit von Automobilen erhöhen, die Leistungsfähigkeit von Elektro- sowie Hybridfahrzeugen steigern sowie die CO2-Emissionen reduzieren. Im Geschäftsfeld Industrieelektronik entwickelt und fertigt InTiCa Systems mechatronische Baugruppen für die Solarindustrie und andere industrielle Anwendungen.
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