Ein guter Übergang braucht einen klaren Fahrplan
Die Ausgangssituation für eine Fremdgeschäftsführung hat unterschiedliche Konstellationen: Entweder es gibt in der Unternehmerfamilie niemanden, der für die Nachfolge in Frage kommt und sie wird dauerhaft im Unternehmen installiert. Oder sie wird übergangsweise eingesetzt, um zwei Generationen der Unternehmerfamilie zu überbrücken. In beiden Konstellationen sind die klare Aufgabenverteilung und die Zusammenarbeit zwischen Geschäftsführung und Gesellschafterkreis festzulegen. Nur so kann die Gleichung „einer kommt, einer geht“ in der Praxis gut funktionieren. Damit die externe Geschäftsführung von Anfang an akzeptiert wird, ist es wichtig, die Stakeholder frühzeitig mit einzubeziehen.
Enges Zusammenspiel mit klaren Regeln
Um die Zusammenarbeit zwischen Inhaberfamilie und externem Management effizient und wirkungsvoll zu gestalten, muss sie klug organisiert sein. Vollmachten, Befugnisse und Verantwortlichkeiten sind umsichtig zu klären. Wer hat welche Aufgabe? Wie arbeitet das Führungsteam zusammen? Die Rollen sollten klar voneinander abgegrenzt und die Kompetenzen geregelt werden. In einem Katalog können zustimmungspflichtige Geschäfte oder wichtige Entscheidungen festgelegt und im Ablauf definiert werden. Es sollte auch auf der Mikroebene absolute Klarheit darüber herrschen, bei welchen Entscheidungen die externe Geschäftsführung die Einwilligung des Gesellschafterkreises benötigt – und welche sie ohne Zustimmung treffen soll. Das Wichtigste ist eine gute Kommunikation. Eine Schieflage im Informationsstand kann schnell zu Unsicherheit und zu Konflikten führen. Die notwendige Transparenz in allen Bereichen, schafft eine solide Basis für eine erfolgreiche Zusammenarbeit.
Das Eigene in fremden Händen
Besonders in der Übergangssituation sind beide Seiten in ihrem Unternehmergeist gefordert: Etwas aufzubauen ist das eine. Das Lebenswerk an eine fremde Person zu übergeben das andere. Der Geschäftsführer muss bereit sein, loszulassen und möglichst souverän mit der Veränderung umgehen. Andernfalls besteht die Gefahr, dass sich der Fremdgeschäftsführer zurückzieht. Für den Fremdgeschäftsführer ist es wichtig, sich mit der Inhaberstrategie vertraut zu machen und sich mit den Werten des Unternehmens zu identifizieren, um als Nachfolger bei den Stakeholdern akzeptiert zu werden. Gleichzeitig wird er dazu beitragen, beides weiterzuentwickeln. Dabei sollte er sich immer vor Augen halten, dass es nicht sein Unternehmen ist. Auch wenn es sich nach kurzer Zeit so anfühlen mag. Das Fremdmanagement benötigt den Freiraum, Dinge anders und neu zu denken, um das Unternehmen erfolgreich in die Zukunft führen zu können.
Für eine gute Zusammenarbeit ist es natürlich wichtig, dass der Fremdgeschäftsführer und die Eigentümerfamilie gut „miteinander können“. Vertrauen und eine gute Portion Pragmatismus erleichtern das berufliche und persönliche Miteinander. Die Erwartungshaltung auf beiden Seiten sollte transparent kommuniziert werden. Klarheit und Struktur in der Abstimmung und den Prozessen, sind wichtige Erfolgsfaktoren und schaffen die Basis für eine gelingende Zusammenarbeit
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