Trend zu Fullsuite-Produkten
Zugleich wurden ausgewählte Assekuranzen dazu befragt, welche Anforderungen eine Standardsoftware zukünftig erfüllen muss. So geht der Trend neben den bereits erwähnten Aspekten deutlich zu Fullsuite-Produkten, also der Abdeckung sämtlicher Funktionen durch ein System. Dieses muss allerdings auf allen Ebenen individuell konfigurierbar sein, um die jeweiligen Besonderheiten der Nutzer vernünftig abzubilden. Die am Markt verfügbaren Lösungen erfüllen diese Wünsche der Versicherer zum Großteil bereits jetzt. „Seit unserer letzten Marktübersicht haben alle Softwarehersteller ihre Produkte weiterentwickelt, sodass wir eine erfreuliche Übereinstimmung zwischen Nachfrage und Angebot feststellen können. Derzeit arbeiten die Entwickler nicht zuletzt daran, die großen Zukunftstrends wie KI vernünftig in die Programme zu integrieren“, sagt Tobias Kohl, Partner bei der PPI AG und Mitautor der Studie.
Nachfrage ist vorhanden
Dass insgesamt Bedarf für IT-Systeme im Bereich SHUK besteht, verdeutlicht die Tatsache, dass 80 Prozent der befragten Versicherungsunternehmen innerhalb der kommenden Jahre mindestens eine Komponente ihrer Kernsysteme ersetzen wollen. Ein Viertel plant sogar den kompletten Austausch. Vier Fünftel gehen zudem davon aus, ihre IT künftig in der Cloud zu betreiben. „Die immer schneller wechselnden Kundenanforderungen und die dadurch notwendige kurze Time-to-Market machen den Gang in die Cloud fast unumgänglich. Nur so sind Flexibilität und Skalierbarkeit zu wirtschaftlich sinnvollen Konditionen darstellbar“, sagt Tim Glenewinkel, Manager bei der PPI AG und ebenfalls Mitautor der Studie.
Informationen besser nutzen
In einem hoch dynamischen Marktumfeld besinnen sich die Versicherungsunternehmen zunehmend auf die gewinnbringende Nutzung bereits vorhandener Ressourcen, hier vor allem der in den vergangenen Jahrzehnten gesammelten Daten. In Kombination mit KI-Anwendungen versprechen sich 80 Prozent der befragten Versicherer Verbesserungen in der Risikoanalyse. Drei Viertel halten auch die Prognose von Schadenereignissen und die Automatisierung beziehungsweise Optimierung von Geschäftsprozessen für grundsätzlich lohnende Anwendungsfelder. Standardsoftware sollte die Einbindung entsprechender Funktionen möglichst einfach machen und zudem auch Optionen zur Nutzung externer Datenquellen vorsehen. Viele Hersteller haben diese Anforderungen bereits erkannt und sind dabei, ihre Angebote dahingehend auszurichten, oder haben das längst getan. „Die Versicherungen haben damit begonnen, ihren vorhandenen Datenschatz zu heben, und die Softwareanbieter unterstützen sie dabei. Das passt insgesamt auch in den Trend, Bestandssysteme abzulösen, bei denen derart zukunftsweisende Funktionalitäten häufig nur schwer integrierbar wären“, sagt Tobias Kohl.
Die Studie kann über die Website der PPI AG bestellt werden: www.ppi.de/shuk-2022
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