Freier Krypto-Markt vs. Sperrung von Nutzerkonten in China

Wer sich hierzulande mit Freunden oder Kollegen über Kryptowährungen via WhatsApp austauscht, weiß nicht, wie gut es ihm geht. Dann anderswo auf der Welt werden Nutzerkonten im Messenger-Dienst ab sofort gesperrt, sobald in deren Chat-Verläufen nur ansatzweise etwas von NFTs oder Kryptos zu lesen ist. Die Rede ist von China, wo Facebook, WhatsApp und Co. verboten sind und deshalb alles über den einzig existenten Messenger-Dienst WeChat geregelt wird, der nun seine Benutzerrichtlinien zum Nachteil von Krypto-Fans geändert hat. Was es nun mit der neuesten Entwicklung auf sich hat, erfahrt ihr in diesem Artikel.

Alles andere als frei

Bereits im letzten Jahr ging die chinesische Regierung rigoros gegen das Mining, den Besitz und den Handel von Kryptowährungen vor. All diese Aktivitäten sind per Gesetz seither quasi ausnahmslos illegal. Nun hat man den Eindruck, dass diese Schritte für die chinesische Regierung nicht drastisch genug waren. Denn auch WeChat steigt nun in den Kampf gegen Kryptowährungen ein. Der vom Unternehmen Tencent betriebene Messenger-Dienst stellt in China die einzige Möglichkeit dar, digital mit seinen Liebsten in Kontakt zu bleiben und bietet neben der des Chats noch weitere Funktionen wie beispielsweise das Herbeirufen eines Taxis oder das Bestellen einer Pizza. Tencent gilt dabei als Internetriese und profitabelster Tech-Konzern Asiens. Kein Wunder also, dass die Betreiber sich erlauben können, Nutzerkonten von heute auf morgen zu sperren, wenn diese aufgrund der Inhalte ihres Chatverlauf den Anschein erwecken, im Crypto Business involviert zu sein. Es genügt dabei, mit anderen lose über NFTs zu philosophieren oder über den neuesten Preisabsturz von Bitcoin zu witzeln, um ins Visier zu geraten – je nach Schwere des vermeintlichen Vergehens behält WeChat es sich vor, die Nummer und E-Mail-Adresse zu kündigen und weitere Informationen, wie beispielsweise die ID-Karte oder das Mikro Signal des Nutzers, für eine weitere Registrierung zu sperren.                                                                                                                                           

Wird ein Konto vollständig geschlossen, ist der ehemalige Nutzer von der digitalen Kommunikation insgesamt quasi ausgeschlossen, da ansonsten keine Alternativen verbleiben. Man könnte durchaus sagen, dass die App essentiell ist für das soziale Leben der chinesischen Bürger. Das belegt auch die Nutzerzahl: Insgesamt nutzen 1,1 Milliarde Menschen WeChat täglich.

Einmal mehr wird deutlich, wie ernst es dem Land wohl mit der Umsetzung des E-Yuans ist, da keine andere Währung neben der eigenen, digitalen Staatswährung akzeptiert wird. Während uns ein derartiger Schritt drastisch und unglaublich erscheint, sind Verbote und Bans in China längst Alltag: Seiten wie Google, Instagram, Reddit oder YouTube sind in China nämlich ebenso verboten.

Freier Markt floriert

Umso schöner ist es, dass hierzulande nicht nur die Möglichkeit herrscht, sich aktiv im Krypto-Markt zu beteiligen, sondern auch ungezwungen mit Freunden, Bekannten und Kollegen darüber auszutauschen. Ein Markt lebt nicht zuletzt von der Interaktion seiner Akteure und einem regen Austausch, der hierzulande auf jeglicher Plattform digital und offline möglich ist. Wer sich am Mining von Kryptowährungen beteiligen möchte, ist bei uns übrigens herzlich willkommen. Denn auch das ist, im Gegensatz zu China, sehr zur Freude Alle in vollem Umfang und nach Lust und Laune erlaubt.