„Die wirtschaftlichen Belastungen durch den Krieg in der Ukraine haben sich bereits im ersten Quartal bemerkbar gemacht. Neben den neuerlichen Lieferengpässen, die zu einem deutlichen Sinken der Industrieproduktion im März geführt haben dürften, belasten vor allem die nochmals gestiegenen Rohstoffpreise. Die dadurch versursachte hohe Inflation nagt an der Kaufkraft der privaten Haushalte und dämpft den privaten Konsum.
Insgesamt behalten die Auftriebskräfte mit dem Nachlassen der pandemiebedingten Belastungen aber die Oberhand. In den besonders betroffenen konsumnahen Dienstleistungsbranchen hat bereits seit Jahresbeginn eine kräftige Aufwärtsbewegung eingesetzt. Abgefedert werden die dämpfenden Effekte seitens des Krieges außerdem durch die hohen zusätzlichen Ersparnisse von rund 200 Mrd. Euro, die sich bei den privaten Haushalten während der Pandemie aufgrund der eingeschränkten Konsummöglichkeiten aufgestaut haben, sowie durch das dicke Auftragspolster der Industrie.
Im Ergebnis wird das Bruttoinlandsprodukt im Sommerhalbjahr wohl recht kräftig steigen, allerdings in deutlich geringerem Tempo als zu Beginn des Jahres zu erwarten war. Die Wirtschaftsleistung wird ihr Vorkrisenniveau voraussichtlich im dritten Quartal wieder erreichen.“
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