Der EMEA ISG Index erfasst Fremdvergaben mit einem jährlichen Vertragswert (Annual Contract Value, ACV) von mindestens 5 Millionen US-Dollar (4,6 Millionen Euro). Ihm zufolge hat der Gesamtmarkt in EMEA, der sowohl cloudbasierte Leistungen als auch Managed Services umfasst, zum ersten Mal den Quartalswert von 7 Milliarden US-Dollar (6,4 Milliarden Euro) überschritten. Im Vergleich zum ersten Quartal 2021 umfasste er bei einem Plus von 21 Prozent insgesamt 7,5 Milliarden US-Dollar (6,9 Milliarden Euro). Gegenüber dem vierten Quartal 2021 entspricht dies einem Plus von 8 Prozent.
„Der Gesamtmarkt in Europa ist zuletzt stetig gewachsen, da die Nachfrage nach cloudbasierten Diensten mehr und mehr mit dem Rest der Welt gleichzieht“, sagt Barbara Florschütz, Geschäftsführerin der Information Services Group (ISG) Germany. „Das Marktwachstum verlangsamte sich zwar gegen Ende des vergangenen Jahres vorübergehend, weist nun aber wieder die hohen Zuwachsraten des ersten Halbjahres 2021 auf.“
Die Nachfrage nach cloudbasierten Diensten (XaaS) in EMEA nimmt weiter zu. Der ACV stieg im ersten Quartal um 44 Prozent auf einen Rekordwert von 3,9 Milliarden US-Dollar (3,6 Milliarden Euro) und macht nun 51 Prozent des Gesamtmarktes aus. Dies stellt einen historischen Höchstwert dar. Der XaaS-Markt in EMEA verzeichnete damit im dritten Quartal in Folge ein Wachstum von mehr als 40 Prozent.
Innerhalb des XaaS-Segments stieg der ACV von Infrastructure-as-a-Service (IaaS) im ersten Quartal um 58 Prozent auf einen Rekordwert von 2,9 Milliarden US-Dollar (2,7 Milliarden Euro). Software-as-a-Service (SaaS) legte um 15 Prozent auf 1 Milliarde US-Dollar (0,9 Milliarden Euro) zu, blieb aber um 2 Prozent hinter dem Rekordwert des vierten Quartals 2021 zurück.
Der jährliche Vertragswert von Managed Services stieg um 3 Prozent auf 3,7 Milliarden US-Dollar (3,4 Milliarden Euro). Es war das sechste Quartal in Folge, dass der ACV dieses Segments die Marke von 3,4 Milliarden US-Dollar (3,1 Milliarden Euro) übertraf. Das ist der bislang längste vom ISG Index verzeichnete Zeitraum mit einer derart anhaltend hohen Nachfrage.
Mit Blick auf Managed Services sank der ACV im Bereich IT-Outsourcing (ITO) im Jahresvergleich um 11 Prozent auf 2,7 Milliarden US-Dollar (2,5 Milliarden Euro), wobei insbesondere Finanzdienstleistungen und die Energiebranche Rückgänge verzeichneten – letztere wegen einer Abschwächung im Öl- und Gasmarkt. Zugleich stieg der jährliche Vertragswert im Bereich Business Process Outsourcing (BPO) um 84 Prozent auf 971 Millionen US-Dollar (892 Millionen Euro). Er wurde von einer starken Nachfrage in allen Branchen und einem Mega-Deal in der Medien- und Kommunikationsindustrie angetrieben. Branchenspezifische BPO-Lösungen bei Finanzdienstleistungen und im Versorgungssektor zeichneten für mehr als 30 Prozent des ACV-Wachstums im abgelaufenen Quartal verantwortlich.
Im ersten Quartal 2022 wurde eine Rekordzahl von 256 Managed-Services-Abschlüssen getätigt, 15 Prozent mehr als im gleichen Quartal des Vorjahrs und 25 Prozent mehr als im vierten Quartal 2021. Mit 176 Aufträgen im Wert von zusammen 2,3 Milliarden US-Dollar (2,1 Milliarden Euro) dominierten neu aufgelegte Abschlüsse. Bereits das sechste Quartal in Folge überstieg der Auftragswert für solche neu aufgelegten Verträge die Marke von 2 Milliarden US-Dollar (1,8 Milliarden Euro) – eine Serie, die es in den letzten 10 Jahren bislang nicht gegeben hat. Der Trend hin zu kleineren Aufträgen setzte sich fort. So gab es allein im niedrigsten im ISG Index erfassten Bereich zwischen 5 bis 10 Millionen US-Dollar eine Rekordzahl von 151 Abschlüssen.
Mit Blick auf die einzelnen Länder setzte der britische Markt seine starke Erholung nach dem Brexit fort. Er übertraf das zweite Quartal in Folge die ACV-Marke von 1 Milliarde US-Dollar (0,9 Milliarden Euro) bei Managed Services. Im ersten Quartal lag der jährliche Vertragswert bei 1,1 Milliarden US-Dollar (1 Milliarde Euro), was einem Plus von 27 Prozent gegenüber dem gleichen Quartal des Vorjahrs entspricht. Die skandinavischen Länder (plus 26 Prozent) und Südeuropa (plus 93 Prozent) trugen ebenfalls zum Wachstum in Europa bei.
In den Regionen DACH (Deutschland, Österreich, Schweiz) und Frankreich setzte sich die im zweiten Quartal 2021 begonnene Erholung fort. Zwar waren die Zahlen beider Märkte im Vergleich zum starken ersten Quartal des Vorjahres rückläufig. Doch stieg der ACV in der DACH-Region im ersten Quartal 2022 im Vergleich zum vierten Quartal 2021 um 33 Prozent auf 823 Millionen US-Dollar (756 Millionen Euro). Zugleich war der ACV in Frankreich im Vergleich zum Vorquartal mit 502 Millionen US-Dollar (461 Millionen Euro) zwar leicht rückläufig. Doch lag der ACV erneut über 500 Millionen US-Dollar (459 Millionen Euro) – zum vierten Mal im Lauf der letzten fünf Quartale.
Weltweiter Ausblick für 2022
ISG sagt voraus, dass der globale Markt für cloudbasierte Dienstleistungen (IaaS und SaaS) in diesem Jahr um 22 Prozent wachsen wird und damit stärker als die Anfang des Jahres prognostizierten 20 Prozent. Die Vorhersage für den globalen Managed-Services-Markt hingegen belässt ISG für 2022 unverändert bei einem Plus von 5,1 Prozent.
Über den ISG IndexTM
Der ISG IndexTM gilt als maßgebliche Quelle für Marktinformationen zur weltweiten Technologie- und Business Services-Branche. Nun im 78. Quartal in Folge, stellt der ISG IndexTM die aktuellen Branchendaten und -trends für Finanzanalysten, Geschäftskunden, Software- und Service-Anbieter, Rechtskanzleien, Universitäten und Journalisten zur Verfügung. Seit 2016 deckt der ISG Index auch den schnell wachsenden As-a-Service-Markt ab und misst den signifikanten Einfluss, den cloudbasierte Services auf die digitale Transformation ausüben. ISG stellt in den vierteljährlichen ISG IndexTM-Präsentationen zudem fortlaufend Informationen zur Automatisierung und anderen digitalen Technologien zur Verfügung.
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