Posted in Finanzen / Bilanzen

„Der Krieg wirkt längerfristig inflationär“

„Der Krieg wirkt längerfristig inflationär“ Posted on 10. März 2022
Der EZB-Rat hat ein Ende der Wertpapierkäufe im September in Aussicht gestellt, wenn sich die Inflationsperspektive nicht abschwächt. Das Ende der Käufe gilt als Voraussetzung für eine erste spätere Zinserhöhung. Prof.  Dr.  Friedrich Heinemann, Leiter des Forschungsbereichs „Unternehmensbesteuerung und Öffentliche Finanzwirtschaft“ am ZEW Mannheim, erklärt dazu:

„Der Krieg in der Ukraine hat die Unsicherheit über die wirtschaftliche Entwicklung der Eurozone massiv ansteigen lassen. Zwei Wochen nach Kriegsausbruch ist es unabsehbar, wie stark der Konflikt die Erholung der Wirtschaft dämpfen wird. Es ist nachvollziehbar, dass sich die EZB noch etwas Zeit nimmt, bevor sie die geldpolitische Wende einleitet. Dass diese Wende kommen muss, ist durch den russischen Überfall auf die Ukraine aber letztlich noch dringender geworden. Der neuerliche Energiepreisanstieg wird die Inflation kurzfristig noch weiter anheizen. Noch wichtiger für die Geldpolitik sind die ausgelösten Inflationsprozesse. Der zu beschleunigende Umbau der Energieversorgung wird kostspielig und über Jahre die Preise treiben. Außerdem können es sich die Gewerkschaften in den kommenden Tarifrunden anders als im letzten Jahr nicht länger leisten, den sehr starken aktuellen Kaufkraftverlust der Löhne einfach zu ignorieren. Der Krieg wirkt längerfristig inflationär und auf diese Gefahr muss der EZB-Rat bald eine überzeugende Antwort finden.“

Über ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH Mannheim

Das ZEW in Mannheim forscht im Bereich der angewandten und politikorientierten Wirtschaftswissenschaften und stellt der nationalen und internationalen Forschung bedeutende Datensätze zur Verfügung. Das Institut unterstützt durch fundierte Beratung Politik, Unternehmen und Verwaltung auf nationaler und europäischer Ebene bei der Bewältigung wirtschaftspolitischer Herausforderungen. Zentrale Forschungsfrage des ZEW ist, wie Märkte und Institutionen gestaltet sein müssen, um eine nachhaltige und effiziente wirtschaftliche Entwicklung der wissensbasierten europäischen Volkswirtschaften zu ermöglichen. Durch gezielten Wissenstransfer und Weiterbildung begleitet das ZEW wirtschaftliche Veränderungsprozesse. Das ZEW wurde 1991 gegründet. Es ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. Derzeit arbeiten am ZEW Mannheim rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, von denen rund zwei Drittel wissenschaftlich tätig sind.

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH Mannheim
L 7
68161 Mannheim
Telefon: +49 (621) 1235-01
Telefax: +49 (621) 1235-222
http://www.zew.de

Ansprechpartner:
Prof. Dr. Friedrich Heinemann
Telefon: +49 (621) 1235-149
E-Mail: heinemann@zew.de
Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel