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Herausragende Verdienste um die Förderung der Wissenschaften: Wilhelm Krull erhält Leibniz-Medaille 2022 der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften

Herausragende Verdienste um die Förderung der Wissenschaften: Wilhelm Krull erhält Leibniz-Medaille 2022 der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften Posted on 17. Dezember 2021

Die Leibniz-Medaille 2022 der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften geht an Dr. Wilhelm Krull für seine herausragenden Verdienste um die Förderung der Wissenschaften in Deutschland und Europa. Sie wird am 4. Juni 2022 im Rahmen des Leibniz-Tages in der Akademie der Wissenschaften verliehen.

Wilhelm Krull prägt das deutsche Wissenschaftssystem in verschiedenen Führungspositionen seit fast 40 Jahren. Auf sein Studium der Germanistik, Philosophie, Pädagogik und Politikwissenschaft folgten eine geisteswissenschaftliche Promotion und ein DAAD-Lektorat an der Universität Oxford. Dann wechselte er zum Wissenschaftsrat, wo er in leitender Position tätig war. Nach einer Station als Abteilungsleiter in der Generalverwaltung der Max-Planck-Gesellschaft wurde er 1996 Generalsekretär der VolkswagenStiftung, der größten privaten Stiftung zur Förderung der Wissenschaft in Deutschland. Seit 2020 ist er Gründungsdirektor des The New Institute in Hamburg.

In seiner mehr als 20 Jahre langen Tätigkeit als Generalsekretär der VolkswagenStiftung war Wilhelm Krull ein ebenso wichtiger Impulsgeber der Wissenschaftsförderung wie auch höchst anregender Mitgestalter der Wissenschaftspolitik – gerade wenn es darum ging, innovative, risikoreiche, inter- und transdisziplinäre Forschung zu fördern und jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern Freiräume zu ermöglichen. Mit neuen mutigen Förderprogrammen und Förderlinien nahm Wilhelm Krull Einfluss auf das Wissenschaftssystem: Zu den von ihm initiierten Programmen zählen das Förderprogramm „Offen für Außergewöhnliches“, das grenzüberschreitende und interdisziplinäre Forschung ermöglicht, die Freigeist-Fellowships, mit denen besonders innovative, risikofreudige und kreative junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gefördert werden, oder auch die Lichtenberg-Professuren, mit denen die VolkswagenStiftung maßgebliche Impulse für Tenure-Track-Professuren in Deutschland gesetzt hat. Auch mit dem Opus-Magnum-Stipendium für Forscherpersönlichkeiten, denen Zeit und Freiräume zur Verfügung gestellt werden, um ein größeres Werk ungestört und jenseits des universitären Alltags zu schreiben, hat Wilhelm Krull Maßstäbe gesetzt.

Wilhelm Krull war immer auch über die VolkswagenStiftung hinaus sichtbar und an verschiedenen Initiativen und Gremien beteiligt. In diesem Kontext steht beispielsweise sein Engagement zur Förderung internationaler Forschungsprojekte im Rahmen des Programmes „Global Issues – Integrating Different Perspectives“. Auch war er von 2008 bis 2014 Vorsitzender des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen; er war Chairman des Hague Clubs, der Vereinigung der größten europäischen Stiftungen; er ist Mitglied des Kuratoriums der Stiftung Humboldt-Universität zu Berlin und Vorsitzender des Stiftungsrates der Euroscience Stiftung zur Förderung der europäischen Wissenschaften und Kulturen. Wilhelm Krull war darüber hinaus einer der wesentlichen Wegbereiter der Exzellenzinitiative und leitete von 2005 bis 2006 die Expertenkommission zu deren Vorbereitung. Seinem persönlichen Engagement ist es zu verdanken, dass BBAW und Leopoldina im Jahr 2000 die Junge Akademie einrichten konnten. Das 20-jährige Bestehen der Jungen Akademie, der ersten ihrer Art in der Welt, wurde gerade erst international gefeiert.

Sein Engagement galt auch dem Künstlerischen: So hat er sich intensiv für die Musik engagiert – als Vorsitzender des Förderkreises Musikkultur, als Vorsitzender der Jury für die Vergabe des Praetorius Musikpreises Niedersachsen und als Vorsitzender des Aufsichtsrates der Internationalen Händel-Festspiele Göttingen.

Wilhelm Krull ist zudem ein gefragter Redner und Autor. Immer wieder entwickelt er neue, zielführende Verbesserungsvorschläge für die Forschungslandschaft und bringt diese öffentlichkeitswirksam ein. Sein Lebenslauf, die vielen nachhaltigen Impulse und sein herausragendes Engagement zeigen, dass er die Wissenschaft mit unkonventionellen Ideen bereichert und in jeder Hinsicht Freiräume zu schaffen wie zu finanzieren versteht. In den letzten Jahren wurde er mit verschiedenen Ehrungen gewürdigt, u. a. mit der Ehrendoktorwürde der Tiflis Universität und der Ilia State University. Er ist zudem gewähltes Mitgliedschaft der Königlich Schwedischen Akademie für Ingenieurwissenschaften und hat ein Ehrenstipendium der St. Edmund Hall, Universität Oxford.

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