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Wickert Maschinenbau aus Landau: auf verhaltenes Corona-Vorjahr folgt 2021 ein außergewöhnlich hoher Auftragseingang

Wickert Maschinenbau aus Landau: auf verhaltenes Corona-Vorjahr folgt 2021 ein außergewöhnlich hoher Auftragseingang Posted on 16. Dezember 2021

Für Wickert Maschinenbau aus Landau war 2021 ein außergewöhnliches Geschäftsjahr. Im 120. Jahr seines Bestehens verbuchte das Familienunternehmen sowohl den höchsten Umsatz als auch den höchsten Auftragseingang seiner Firmengeschichte. 

Darüber hinaus baut es gerade das seit der Unternehmensgründung größte Pressensystem mit einem Eigengewicht von 1.000 Tonnen sowie die teuerste Einzelanlage mit einem Auftragswert von 6,5 Mio. €. Um mit dem Wachstum Schritt zu halten, hat es zusätzliche Montagehallen angemietet. Außerdem stockte Wickert seine Belegschaft auf: Die Anzahl der Mitarbeiter stieg im Jahresverlauf um 13% auf 190 Mitarbeiter. 

Händeringend Fachkräfte gesucht 

Mit dem aktuellen Auftragsbestand von 80 Mio. € sind die Produktionskapazitäten bereits bis weit ins Jahr 2023 ausgelastet. Prägend sind bei den Bestellungen Großprojekte aus zukunftsorientierten Branchen wie der Halbleiter-, Chip- und Pharmaindustrie sowie der Umwelttechnik.

Sorge bereitet dem Unternehmen allerdings der Mangel an gut ausgebildeten Facharbeitern. „Um das weitere Wachstum stemmen zu können, suchen wir dringend industrielle Fachkräfte für Mechanik, Elektronik, Automation, Programmierung und Service“, erklärt Hans-Joachim Wickert, geschäftsführender Gesellschafter.

Umsatzschub dank Pressen für Corona-Impfstoff 

Nach vorläufigen Zahlen wird der Umsatz 2021 mit 45 Mio. € um knapp 13% über dem Vorjahreswert von 40 Mio.€ liegen. Beflügelt wurde das Wachstum insbesondere von zahlreichen Aufträgen über Pressen zur Fertigung von Pharmaverschlüssen für Corona-Impfampullen, die weltweit auf Wickert-Pharmapressen Wickert hergestellt werden.

Neben den deutlich gewachsenen Erlösen in der Medizintechnik entwickelten sich 2021 auch die Umsätze mit Auftraggebern aus traditionellen Sparten sehr gut, so das Unternehmen. Hierzu zählen vor allem die Automobil- und Luftfahrtindustrie sowie Forschung und Wissenschaft. 

Dämmmaterial für die Gebäudesanierung und den Impfstofftransport 

Zusätzliche Impulse gingen vom Umweltschutz in der Bauwirtschaft aus. Sie bestellt seit Neuestem vermehrt Pressen zur Herstellung von sehr dünnwandigen, hochwirksamen, verdichteten Isolationsmaterialien auf Basis von Kieselsäurepulver. Diese werden vollautomatisch auf Wickert-Pressen unter Vakuum verpresst. Sie werden aus Klimaschutzgründen als kompakte Dämmung bei der Gebäudesanierung eingesetzt. Weitere Abnehmer kommen aus der Medizintechnik, die damit platzsparende Tieftemperaturboxen für Impfstoff- und andere Arzneimitteltransporte herstellt.

Wickert ist Komplettanbieter von Pressensystemen für die Kunststoff- und Pulververarbeitung sowie von Anlagen zum Härten von Metallbauteilen. 

Größte Pressenanlage wiegt 1.000 Tonnen 

Auf der mit 1.000 Tonnen Gewicht größten jemals bei Wickert entwickelten und gebauten Pressenanlage werden unter Hitze und Druck Hochleistungskunststoffteile – sogenannte Thermoplaste – für die Halbleiterindustrie und die Medizintechnik produziert. Der Kunde ist ein internationaler Konzern, der die Anlage in Deutschland betreiben wird.

Teuerstes Pressensystem kostete 6,5 Mio. €

Mit einem Auftragswert von 6,5 Mio. € konnte Wickert 2021 auch den teuersten Einzelauftrag seiner Unternehmensgeschichte verzeichnen. Abnehmer ist ein Zulieferunternehmen der Luftfahrt mit Sitz in den USA. Auf dem vollautomatischen Pressensystem stellt es Kunststoffteile aus Faserverbundstoffen für die Flugzeugindustrie her. Diese Composite-Komponenten sind genauso steif und stabil, aber viel leichter als Aluminiumbauteile. Dadurch sinkt der CO²-Ausstoß beim Fliegen.

Über die Wickert Maschinenbau GmbH

Die Wickert Maschinenbau GmbH ist ein mittelständisches familiengeführtes Unternehmen mit Sitz in Landau/Pfalz. Sie entwickelt und fertigt hydraulische Pressen und vollautomatische Pressensysteme. Alle Maschinen und Anlagen sind modular aufgebaut, mit Presskräften zwischen 20 und 100.000 kN verfügbar und werden jeweils kundenspezifisch parametriert. Eingesetzt werden sie zur Verarbeitung von Elastomeren, Composites, Kunststoffen und Pulvermaterialien. Außer zur Herstellung von pharmazeutischen Verschlussstopfen werden die Pressen auch zur Fertigung von Sicherheitsteilen in KFZ-Bremsanlagen und Bi-polar-Platten für Brennstoffzellen verwendet. Des weiteren werden Wickert-Pressen in der E-Mobilität eingesetzt sowie in Laboren und Forschungseinrichtungen.

Hans-Joachim Wickert und Stefan Herzinger leiten als Gesellschafter und Geschäftsführer das 1901 gegründete Familienunternehmen, das ausschließlich in Landau/Pfalz fertigt und von dort seine Kunden in Europa, Amerika und Asien beliefert. 2021 erzielten 190 Mitarbeiter rund 45 Mio. € Umsatz.

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