Welche Personen sollten sich impfen lassen?
Das Robert Koch Institut RKI gibt zum Thema Schutzimpfung gegen Influenza Empfehlungen ab, die auf den Erfahrungen Tausender Mediziner basieren. Darauf aufbauend empfiehlt das RKI eine Grippeschutzimpfung für alle Personen, die älter als 60 Jahre sind. Die Impfung wird ebenfalls allen Schwangeren ab dem 2. Trimenon (dem 2. Drittel der Schwangerschaft) empfohlen. Liegen chronische Erkrankungen oder andere Risikofaktoren vor, empfiehlt das RKI eine Impfung bereits im ersten Trimenon. Die Impfempfehlung wird ausgesprochen, weil Ältere und Schwangere ein schwächeres Immunsystem als Durchschnittsmenschen haben. Die Impfung gegen Influenza wird zudem für alle Personen empfohlen, die einem erhöhten Risiko ausgesetzt sind. Dazu gehört eine Reihe von Gruppen, wie zum Beispiel:
– Personen mit chronischen Erkrankungen, besonders denen der Atemwege (Asthma, Bronchitis), aber auch mit Diabetes, MS oder HIV
– Bewohner von Alten- und Pflegeheimen
– Personen, die Risikopatienten betreuen oder mit ihnen zusammenleben
– Personen, die aus beruflichen Gründen einem erhöhten Risiko ausgesetzt sind.
Zu letzterer Gruppe gehören zum Beispiel Mitarbeiter des Gesundheitswesens, Polizisten, Feuerwehrleute, Lehrer und Erzieher, Mitarbeiter von Pflegediensten, der Post und anderen Berufen, in denen intensiver Kontakt zu vielen Personen besteht.
Wann ist die beste Zeit für eine Grippeschutzimpfung?
Auch zu dieser Frage gibt das Robert Koch Institut eine klare Empfehlung ab. Als optimalen Zeitpunkt einer Grippeschutzimpfung empfiehlt es die Monate Oktober und November. Die Grippewelle setzt normalerweise im Januar ein und hält ca. 3 Monate lang an. Nach der Impfung ist der Körper noch nicht sofort geschützt. Bis das Immunsystem reagiert und Abwehrkräfte mobilisieren kann, dauert es noch ein bisschen. Wer sich zu zeitig impfen lässt, riskiert, dass der Impfschutz schon wieder nachlässt, obwohl die Viren noch immer im Umlauf sind. Wer zu lange wartet, ist eventuell bereits infiziert. Dann kann die Impfung den Ausbruch der Influenza nicht verhindern.
Wie funktioniert die Grippeschutzimpfung und wie gut schützt sie?
Beim Impfstoff gegen Influenza handelt es sich um so genannte Totimpfstoffe. Dem Körper werden inaktive oder geschwächte Influenzaviren durch eine Spritze oder bei Kindern und Jugendlichen zwischen 2 und 17 Jahren durch ein Nasenspray verabreicht. Der Körper reagiert auf die Viren und mobilisiert seine Abwehrkräfte.
Studien zeigen eine Wirksamkeit zwischen 59 und 75 Prozent, je nach Art des verwendeten Impfstoffs. Die Schutzwirkung hält 6 – 12 Monate lang an. Da die Grippeviren ständig mutieren, ist jedes Jahr eine neue Schutzimpfung erforderlich.
Welche Nebenwirkungen gibt es?
Am bekanntesten ist der so genannte "Impfarm". Der Arm tut an der Einstichstelle 1 – 2 Tage lang weh. Mitunter kann nach der Impfung leichtes Fieber auftreten. Das ist eine natürliche Abwehrreaktion auf die Virenbestandteile, die in den Körper gelangten. Eine Grippe kann durch die Schutzimpfung nicht ausgelöst werden. Schwere Nebenwirkungen sind sehr selten. Sie entstehen, wenn die geimpfte Person gegen einen oder mehrere Bestandteile des Impfstoffs allergisch ist. Treten nach der Impfung Probleme auf, sollten Betroffene sofort zum Arzt gehen.
Wann ist eine Schutzimpfung nicht empfehlenswert?
Eine Impfung sollte nicht vorgenommen werden, wenn eine akute Erkrankung mit Fieber von mehr als 38,5°C vorliegt. Bei Kindern und Jugendlichen mit geschwächten Immunsystem oder schwerem Asthma wird ebenfalls von einer Impfung abgeraten. Personen, die gegen Hühnereiweiß allergisch sind (was sehr selten vorkommt), sollten sich vor der Impfung an ihren Arzt wenden und das Problem mit ihm besprechen.
Welche Maßnahmen unterstützen die Grippeschutzimpfung?
Am wirksamsten sind allgemeine Hygienemaßnahmen wie zum Beispiel häufiges Händewaschen, Abstand halten und Mundschutz tragen. Aufgrund der Maßnahmen gegen das Coronavirus fiel die Grippesaison 2020/2021 praktisch aus. Es gab deutschlandweit nur wenige Hundert Fälle von Influenza. Das zeugt von der Wirksamkeit der oben beschriebenen Maßnahmen. Zusätzlich helfen auch eine gesunde Lebensweise mit abwechslungsreicher Ernährung mit viel Vitaminen und genügend Schlaf.
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