Credendo unterstützt Unternehmen in der Pandemie

Nachdem Ende 2019 die ersten Fälle von Covid-19 in China identifiziert wurden, dauerte es nicht lange, bis das Virus Europa erreichte und unser Leben dominierte. Die durch die Pandemie gestiegene Unsicherheit hat die Kreditversicherungsbranche in den Vordergrund gerückt. Als offizielle belgische Exportkreditagentur hat Credendo – Export Credit Agency im Auftrag des belgischen Staats ein Rückversicherungsprogramm gestartet, um private Kreditversicherer zu unterstützen und damit die Kreditlimite der Exporteure zu schützen. 

Auswirkungen von Covid-19 auf die Länderrisikoklassifizierungen von Credendo

Es ist wenig überraschend, dass das Jahr 2020 von einer Welle von Ratingherabstufungen geprägt war. Das Ausmaß des Schocks war je nach Land oder Region unterschiedlich. Besonders stark betroffen waren vom Tourismus abhängige Regionen wie die Karibik, Südeuropa und Südostasien sowie Länder, die auf den Export von Öl und Rohstoffen angewiesen sind. Auch Länder mit bereits hoher Verschuldung und geringen Devisenreserven hatten es schwer, Unterstützungsprogramme einzurichten. 

Wie Weltwirtschaft ist im Jahr 2020 um 3,3 % geschrumpft. Dies spiegelt sich deutlich in den Risikoklassifizierungen von Credendo wider. Für 49 Länder wurde das kurzfristige politische Risko herabgestuft, während nur drei Heraufstufungen verzeichnet wurden. Lateinamerika (21 Herabstufungen) war am stärksten betroffen, gefolgt von Asien (11) und der Region Europa und GUS (9). 

Beim mittel- bis langfristigen politischen Risiko gab es 16 Herabstufungen. Sechs in Subsahara-Afrika, vier im Nahen Osten und Nordafrika und vier in Lateinamerika. Fünf Länder waren hochgestuft worden, bevor Covid-19 zur Pandemie erklärt wurde, vier davon in Europa und GUS.

Kennzahlen 2020

Credendo konnte die Versicherungsprämieneinnahmen um 6,1 % auf 334 Mio. Euro steigern. Die Nettoschadenquote stieg von 41 % auf 72,5 %. Credendo schloss das Jahr mit einem Fehlbetrag von 83 Mio. Euro ab, hauptsächlich aufgrund eines rückläufigen Ergebnisses bei den Kapitalanlagen im ersten Halbjahr 2020 und einer umsichtigen Vorsorge für mögliche weitere Risikoverschlechterungen. 

Der Wert der versicherten Transaktionen ging leicht von 84,6 Mrd. Euro auf 83,7 Mrd. Euro zurück. Die geografische Verteilung des Risikoengagements auf die verschiedenen Kontinente stellt sich wie folgt dar: Europäische Union 33 %, Asien 25,4 %, Afrika 16,9 %, europäische Länder außerhalb der EU 13,1 %, Mittel- und Südamerika 7,7 %, Nordamerika 3,1 %, Ozeanien 0,4 %. 

Ausblick

Credendo möchte weiter wachsen. Deshalb wurde im Jahr 2020 mit den Vorbereitungen begonnen zur Fusion der beiden spezialisierten Einheiten Credendo – Excess & Suretly und Credendo – Single Risk. Der Zusammenschluss wurde nun vor wenigen Wochen wirksam und hat mehrere Vorteile. "Die neue Einheit Credendo – Guarantees & Specialty Risks verfügt über eine erhöhte Kapitalbasis und ein umfangreiches Netz von Niederlassungen in Europa. Diese Elemente sind der Schlüssel zu unserer weiteren Entwicklung, da wir eine führende Position im Spezialversicherungsmarkt einnehmen wollen. Credendo – Guarantees & Specialty Risks bietet Bürgschaften, Excess-of-Loss- und Top-Up-Lösungen sowie Einzelrisikoabdeckungen", fügt Dirk Terweduwe hinzu. "Als größerer Player werden wir in der Lage sein, der wachsenden Nachfrage von Großunternehmen und KMU sowie Banken gerecht zu werden und uns für neue Märkte und Kundenkreise zu öffnen."

S&P Global Ratings ratet das neue Unternehmen mit "A-" und stabilem Ausblick. 

Wachstum ist in der Regel mit Innovationen verbunden. Über das Innovationsvehikel AREA42 hat Credendo viel Zeit und Mühe investiert, um Lösungen für digitale B2B-Plattformen zu finden, die auf dem Kreditversicherungsmarkt noch relativ neu und unerforscht sind. 

2021 schließlich ist das Jahr, in dem Credendo das 100-jährige Bestehen als öffentliche Exportkreditagentur feiert. Das Unternehmen hofft, dass es die Situation im Laufe des Jahres zulässt, Präsenzveranstaltungen für Kunden und Partner zu organisieren. 

"Alles in allem – auch wenn die Ergebnisse nicht vollkommen zufriedenstellend sind – hätte es im Kontext der globalen Pandemie viel schlimmer kommen können", sagte Dirk Terweduwe, Group Chief Executive Officer von Credendo.