„Wir wollen die frei gewordenen Gelder für Menschen in sozialen Notlagen nutzen, die schon lange Zeit arbeitslos sind und Unterstützung dabei brauchen, einen Weg zurück auf den Arbeitsmarkt zu finden. Das Teilhabechancengesetz ist ein wichtiges Instrument dafür, kommt aber auch nicht für jede oder jeden in Frage. Es braucht auch andere niedrigschwellige Angebote, die soziale und berufliche Teilhabe ermöglichen“, so Dr. Andrea Hanke, Dezernentin für Soziale Infrastruktur der Region Hannover.
So sind künftig jährlich jeweils 30.000 Euro für die psychosoziale Betreuung bei Kündigung oder vorzeitiger Beendigung von Beschäftigungsverhältnissen nach dem Teilhabechancengesetz eingeplant. „Etwa 250 von den rund 1250 Beschäftigungen sind vorzeitig aufgelöst worden. Das kann die betroffenen Personen hart treffen. Hier braucht es jemanden, der niedrigschwellig unterstützt und dabei hilft, die persönliche Situation zu stabilisieren und den Grund für das vorzeitige Ende aufzuarbeiten“, erklärt Hanke.
Eine weitere Maßnahme, die die Region von den Mitteln mit jährlich jeweils 90.000 Euro finanziert, ist das Projekt Wohnen, Ausbildung und Arbeit für wohnungslose Frauen. Gemeinsam mit der Diakovere und der SeWo – Selbsthilfe für Wohnungslose e.V. – hat die Region ein Konzept entwickelt, das gezielt Frauen in prekären Lebenslagen dabei unterstützt, eigene soziale und berufliche Kompetenzen und Stärken kennen zu lernen und daraus neue Perspektiven zu entwickeln. „Besonders wohnungslose oder von Wohnungslosigkeit bedrohte Frauen mit Kindern brauchen hier sozialpädagogische Unterstützung und fachliche Begleitung beim Wiederaufbau eines selbstbestimmten Lebens“, sagt Hanke.
Jährlich 95.000 Euro stehen für die Unterstützung von EU-Bürgerinnen und -Bürgern bei der Integration auf den hiesigen Arbeitsmarkt bereit. „Oft sind fehlende Sprachkenntnisse oder Orientierungslosigkeit auf dem komplexen Arbeitsmarkt der Grund dafür, wenn die Menschen dieser Zielgruppe nach einem Arbeitsplatzverlust keine neue Arbeit finden, obwohl sie durchaus qualifiziert sind“, erklärt Hanke. „Für viele bedeuten der Jobverlust häufig massive Geldnot und soziale Schwierigkeiten – bis hin zur Wohnungslosigkeit. Mit der AWO Region Hannover wollen wir zugewanderte EU-Bürgerinnen und EU-Bürger frühzeitig beraten und praktisch auf ihrem Weg zurück in den Arbeitsmarkt unterstützen!“
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