Geringere MieteinnahmenZwei Drittel der Centermanager:innen gehen davon aus, dass sie im laufenden Jahr noch nicht wieder das Mietniveau von vor der Krise erreichen, wohl aber später. Für jedes vierte Center befürchtet das Management sogar, das Vor-Krisen-Mietniveau voraussichtlich nie wieder zu erreichen. Nur für jedes 10. Center sieht das Management positiver in die Zukunft und glaubt, schon dieses Jahr an die vorherigen Mieteinnahmen anknüpfen zu können. 3 von 4 Centern haben aufgrund der Coronakrise einen oder mehrere Handels- oder Gastronomiemieter verloren. Davon konnten 30 Prozent schon ganz oder teilweise neue Mieter finden. Bei 70 Prozent hingegen sind die Räumlichkeiten bisher leer geblieben. Ebenfalls 3 von 4 (75 Prozent) haben die Mietverträge angepasst.
Umstrukturierung zur Mischnutzung
Der schon in 2019 deutliche Trend, die Attraktivität eines Standortes durch ein Mischnutzungskonzept zu erhöhen, hat sich sichtbar verstärkt. Rund 80 Prozent verfügen jetzt schon über eine Mischnutzung mit anderen Branchen und sehen einer weiteren Entwicklung positiv entgegen. Als am besten geeignet werden Mieter aus der Gesundheits- und Freizeitbranche und Büros bewertet, wenngleich soziale Infrastruktur (z.B. Kita, Seniorentagespflege), Hotel und Wohnen auch überwiegend positiv gesehen werden.
„In den nächsten Jahren können zielgerichtete Umstrukturierungen vielen Centern helfen, den Handel in weniger frequentierten Ober- oder Untergeschossen durch stimmigere Mischnutzungen zu ersetzen. Eine solche konzeptionelle Neuaufstellung mit nachhaltigen Mieten kann das Center in eine erfolgreiche Zukunft führen“, erkennt Harald Ortner, Vorstand des German Council of Shopping Places, und stellt weiter fest: „Damit das gelingt, müssen Städte, Behörden, Eigentümer und Centermanagement optimal zusammenarbeiten. Die besondere Chance hierbei ist, dass die Neuvermietung von Corona-Leerständen in einem gut gemanagten Center deutlich schneller und konzeptionell stimmiger zu realisieren ist als in einer Einkaufsstraße mit komplexen Eigentums- und Entscheidungsstrukturen. So können erfolgreiche Shopping-Center eine starke Impulswirkung für die ganze Innenstadt erzeugen.“
Angepasste Verträge
Bei drei Vierteln der Center ist es zur Verlängerung bestehender Verträge gekommen z. B. um die Monate, um die zwischenzeitlich die Mietzahlungen unterbrochen oder gestundet wurden. In zahlreichen Centern ist es auch bei bestehenden (70 Prozent) oder neuen Verträgen (17 Prozent) zu Mietreduktionen gekommen. Beispielsweise ist man auf bestimmte Schlüssel- oder Ankermieter zugegangen, um Filialen für die Zukunft zu sichern.
Lockdown-Klauseln
Ein neues größeres Thema sind spezielle Lockdown-Klauseln, die in einige bestehende und neue Verträge aufgenommen wurden. Darin kann geregelt werden, wie mit Miet- und Nebenkosten im Falle von behördlich angeordneten Geschäftsschließungen vorzugehen ist. Reine oder anteilige Umsatzmieten sind noch eher selten, aber immerhin bei 8 bzw. 15 Prozent der Center für bestehende Verträge angewendet worden.
Technisch aufgerüstet
69 Prozent haben technische Nachrüstungen vorgenommen, um den besonderen Corona-Bedingungen noch besser zu entsprechen. Dazu gehören eine verbesserte Indoor-Navigation (28 Prozent), automatisierte Zugangsmessung (22 Prozent) oder ein verbessertes Lüftungssystem (16 Prozent).
Das Whitepaper „Centermanagement im Fokus 2021“ steht als kostenloser Download Verfügung.
Datenbasis
Von den 493 Shopping-Centern in Deutschland haben 142 teilgenommen, was einer Quote von 29 Prozent entspricht. 78 Prozent davon waren Betreiber von klassischen Shopping-Centern und Shopping-Quartieren, 17 Prozent Fachmarkt-Center.
Über den GCSP
Der German Council of Shopping Places e.V. (GCSP) ist der bundesweite einzige Interessenverband der Handelsimmobilienwirtschaft.
Mehr als 750 Mitgliedsunternehmen der Bereiche Entwicklung und Analyse, Finanzierung, Center-Management, Architektur, Handelsimmobilien, Einzelhändler und Marketing-Spezialisten bilden hier einen aktiven Interessenzusammenschluss als ideale Networkingbasis der Handelsimmobilienakteure. Mit rund 1 Millionen Arbeitnehmern und direkt verbundenen Dienstleistern repräsentieren die Mitgliedsunternehmen des GCSC einen bundesweit bedeutenden Wirtschaftszweig. Der German Council of Shopping Places e.V. fördert und vertritt die Interessen seiner Mitglieder konsequent, wirkt meinungsbildend nach außen, organisiert und informiert, schafft Geschäftskontakte. Unterschiedlichste Aktivitäten und Dienstleistungen stehen den Mitgliedern zur Verfügung.
Das EHI Retail Institute ist ein Forschungs- und Beratungsinstitut für den Handel und seine Partner mit rund 80 Mitarbeitern. Sein internationales Netzwerk umfasst rund 800 Mitgliedsunternehmen aus Handel, Konsum- und Investitionsgüterindustrie sowie Dienstleister. Das EHI erhebt wichtige Kennzahlen für den stationären und den Onlinehandel, ermittelt Trends und erarbeitet Lösungen. Das Unternehmen wurde 1951 gegründet. Präsident ist Kurt Jox, Geschäftsführer ist Michael Gerling. Die GS1 Germany ist eine Tochtergesellschaft des EHI und des Markenverbandes und koordiniert die Vergabe der Global Trading Item Number (GTIN, ehem. EAN) in Deutschland. In Kooperation mit dem EHI veranstaltet die Messe Düsseldorf die EuroShop, die weltweit führende Investitionsgütermesse für den Handel, die EuroCIS, wo neueste Produkte, Lösungen und Trends der IT- und Sicherheitstechnik vorgestellt werden sowie die C-star für den asiatischen Handel in Shanghai.
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