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Brexit und Corona bremsen internationale Geschäfte

Brexit und Corona bremsen internationale Geschäfte Posted on 1. März 2021

Der Brexit und die Corona-Pandemie wirken sich auch auf die Auslandsgeschäfte der Unternehmen an Rhein und Sieg aus. Das zeigt die aktuelle Umfrage der Industrie- und Handelskammern „Going international“, an der sich auch die Industrie- und Handelskammer (IHK) Bonn/Rhein-Sieg beteiligt hat. „Im vergangenen Jahr sind die Exporte in Nordrhein-Westfalen um neun Prozent auf 176,2 Milliarden Euro zurück gegangen; das war der niedrigste Wert seit zehn Jahren“, sagt Armin Heider, Bereichsleiter International der IHK Bonn/Rhein-Sieg: „Corona und die Verwerfungen im Handel mit dem Vereinigten Königreich bremsen die internationalen Geschäfte weiter aus; auch wenn positive Signale aus dem EU-Raum und Nordamerika kommen.“

73,9 Prozent der betroffenen Unternehmen in Bonn/Rhein-Sieg bewerten die aktuelle Geschäftssituation mit dem Vereinigten Königreich (VK) als „schlecht“; 62,5 Prozent teilen diese schlechte Einschätzung für das Jahr 2021. Gründe sind vor allem in der Zollbürokratie (71,4 Prozent), der Zunahme tarifärer Handelshemmnisse (47,6 Prozent), rechtlicher Unsicherheiten (38,1 Prozent) sowie den Logistikketten (33 Prozent) zu suchen. Heider: „Obwohl zum Jahresbeginn mit dem Abschluss des Handels- und Kooperationsabkommens TCA (Trade and Cooperation Agreement) zwischen der EU und dem VK ein „weicher Brexit“ vollzogen wurde, überwiegen die Herausforderungen beim Im- und Export als auch der Dienstleistungserbringung.“ Vielfach profitiere der Handel noch von der Lagerhaltung.

Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das gesamte internationale Geschäft sind geprägt durch Reiseeinschränkungen (76,3 Prozent), die Absage von Messen und Veranstaltungen (73,7 Prozent), einer geringeren Nachfrage nach Produkten/Dienstleistungen (42,1 Prozent) sowie verschobener Investitionen (36,8 Prozent) und Problemen in der Lieferkette/mit der Logistik (31,6 Prozent). Unabhängig von Corona sahen 48,7 Prozent der Umfrageteilnehmer eine Zunahme von Handelshemmnissen im abgelaufenen Jahr – vornehmlich in der Eurozone (36,8 Prozent), dem Vereinigten Königreich, Asien/Pazifik und China mit je 31,6 Prozent. In der Eurozone wird die Geschäftssituation von 21,6 Prozent mit „gut“ und von 45,9 Prozent mit „befriedigend“ bewertet. Ein Lichtblick scheint Nordamerika mit den USA als wichtigstem Partner zu geben: 90 Prozent der betroffenen Unternehmen postulieren gleichbleibende oder bessere Perspektiven, und knapp drei Viertel beurteilen die aktuelle Situation als zufriedenstellend.

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