Die Ausgaben von NGEU zielten darauf ab, politische Schwerpunkte der EU-Kommission wie den Green New Deal zu fördern. Es sei aber kaum zu verhindern, dass europäische Mittel die nationalen ersetzten, wenn die Mitgliedstaaten das wollten.
Obendrein werde die Umverteilung zwischen den Mitgliedstaaten bei NGEU bestimmt vom allgemeinen Wohlstandsniveau, nicht jedoch davon, wie stark sie wirtschaftlich von der Pandemie beeinträchtigt seien, fügten Dorn und Fuest an. Die Mittel werden von Ländern mit höherem Pro-Kopf-Einkommen zu den ärmeren Mitgliedstaaten umverteilt. Zwar profitierten auch besonders betroffene Länder wie Spanien oder Italien von der Umverteilung. Dennoch sei der NGEU nicht wirklich eine Versicherung gegen die Coronakrise, sondern eher eine Ausweitung der traditionellen EU-Kohäsionspolitik.
Aufsatz: „Next Generation EU: Gibt es eine wirtschaftliche Begründung?“ – Von Florian Dorn und Clemens Fuest; in: ifo Schnelldienst 2/2021;
Nachzulesen hier: https://www.ifo.de/…
Bei Rückfragen: Florian Dorn, 089/ 9224 1292; Dorn@ifo.de
Die anderen Themen des Schnelldienstes 2/2021 finden sich hier:
Corona-Aufbauplan: Bewährungsprobe für den Zusammenhalt in der EU?
Die EU hat das größte Hilfsprogramm ihrer Geschichte aufgelegt – finanziert durch gemeinsame Schulden. Mit dem »Next-Generation-EU«-Paket (NGEU) – einem Fonds in Höhe von 750 Mrd. Euro, will die Kommission die ökonomischen Folgen der Coronakrise abfedern und die wirtschaftliche Erholung unterstützen. Das Europa nach Corona soll umweltfreundlicher, digitaler und krisenfester sein sowie aktuellen und künftigen Herausforderungen besser stand-halten.
Unsere Autoren analysieren im aktuellen Schnelldienst die direkten Wirkungen des NGEU-Programms. Sie zeigen, welche Länder besonders von dem Hilfsfonds profitieren werden. Kritisch beleuchten sie die Wirkung gemeinsamer Schulden: Sind sie ein Anreiz, dass einige Länder auf Kosten anderer dauerhaft über ihre Verhältnisse leben? Oder führen gemeinsame Schulden zu einer schrittweisen, grundlegenden Reform der EU-Einnahmen, die den sozialen Zusammenhalt innerhalb der EU sogar stärken könnten?
Zudem untersucht der Schnelldienst die Einigung mit Polen und Ungarn im Streit über den neuen Rechtsstaatsme-chanismus. Der Kompromiss bleibt in manchen Punkten hinter den öffentlichen Erwartungen zurück. Markiert er dennoch einen Fortschritt bei der Durchsetzung rechtsstaatlicher Institutionen in den EU-Mitgliedstaaten?
Auf unserer Website finden Sie weitere Berichte und Analysen zur Zukunft Europas:
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ZUR DISKUSSION GESTELLT
Corona-Aufbauplan: Bewährungsprobe für den Zusammenhalt in der EU?
Next Generation EU: 750 Milliarden Euro suchen einen Sinn 8
Friedrich Heinemann
Corona-Aufbauplan – großes Potenzial zur Stärkung des Zusammenhalts in der EU 12
Margit Schratzenstaller
Next Generation EU – der erste von vielen Schritten ist getan 16
Michael Thöne
Next Generation EU – effiziente Umsetzung als integrationspolitischer Katalysator 19
Peter Becker
Kompromiss mit Polen und Ungarn: Aushebelung des Rechtsstaatsmechanismus? 22
Christian Waldhoff und Christian Neumeier
Ein wertvoller Sieg der Rechtsstaatlichkeit 26
Katarina Barley
Korruption stürzt Europas Rechtsstaat in die Krise – wie kann die EU dagegen vorgehen? 28
Daniel Freund
FORSCHUNGSERGEBNISSE
Mentoring verbessert die Arbeitsmarktchancen von stark benachteiligten Jugendlichen 31
Sven Resnjanskij, Jens Ruhose, Simon Wiederhold und Ludger Wößmann
RCEP, die größte Freihandelszone der Welt:
Was beinhaltet der Mega-Deal, und mit welchen Auswirkungen ist zu rechnen? 39
Feodora Teti und Hannah-Maria Hildenbrand
Verteilungswirkungen des Kinderbonus und der temporären Mehrwertsteuersenkung im Jahr 2020 45
Maximilian Blömer, Przemyslaw Brandt, Martin Mosler und Andreas Peichl
DATEN UND PROGNOSEN
Working Paper, Journalartikel und Zitierungen:
Eine empirische Analyse für die Top-5-Zeitschriften in der Volkswirtschaftslehre 51
Constantin Bürgi und Klaus Wohlrabe
Realwert des Bruttoinlandsprodukts und Terms of Trade: Ergebnisse für das Jahr 2020 55
Wolfgang Nierhaus
BRANCHEN UND SEKTOREN
Europäische Bauwirtschaft: Erholung in moderatem Tempo
Ausgewählte Ergebnisse der EUROCONSTRUCT-Winterkonferenz 2020 61
Ludwig Dorffmeister
Branchen im Fokus: Güterbeförderung im Straßenverkehr 67
Przemyslaw Brandt und Julia Freuding
Weitere Termine:
Munich Economic Debate mit Federica Mogherini am 18. Februar
ifo Geschäftsklima Deutschland am 22. Februar
ifo Geschäftsklima Ostdeutschland am 25. Februar
ifo Institut für Wirtschaftsforschung e.V.
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