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ifo Institut fordert Nachbesserungen am EU-Corona-Programm NGEU

ifo Institut fordert Nachbesserungen am EU-Corona-Programm NGEU Posted on 16. Februar 2021

Das ifo Institut hat beim Corona-Fonds Next Generation EU (NGEU) Nachbesserungen gefordert. Damit durch die Steuerung der Mittelverwendung auf europäischer Ebene ein Mehrwert entstehe, müsse deutlich mehr Wert auf Projekte mit EU-weiter Bedeutung wie Technologieförderungen und grenzüberschreitende Infrastrukturprojekte gelegt werden, schreiben ifo-Präsident Clemens Fuest und ifo-Mitarbeiter Florian Dorn in einem Aufsatz für den ifo Schnelldienst 2/2021.

Die Ausgaben von NGEU zielten darauf ab, politische Schwerpunkte der EU-Kommission wie den Green New Deal zu fördern. Es sei aber kaum zu verhindern, dass europäische Mittel die nationalen ersetzten, wenn die Mitgliedstaaten das wollten.

Obendrein werde die Umverteilung zwischen den Mitgliedstaaten bei NGEU bestimmt vom allgemeinen Wohlstandsniveau, nicht jedoch davon, wie stark sie wirtschaftlich von der Pandemie beeinträchtigt seien, fügten Dorn und Fuest an. Die Mittel werden von Ländern mit höherem Pro-Kopf-Einkommen zu den ärmeren Mitgliedstaaten umverteilt. Zwar profitierten auch besonders betroffene Länder wie Spanien oder Italien von der Umverteilung. Dennoch sei der NGEU nicht wirklich eine Versicherung gegen die Coronakrise, sondern eher eine Ausweitung der traditionellen EU-Kohäsionspolitik.

Aufsatz: „Next Generation EU: Gibt es eine wirtschaftliche Begründung?“ – Von Florian Dorn und Clemens Fuest; in: ifo Schnelldienst 2/2021;

Nachzulesen hier: https://www.ifo.de/…

Bei Rückfragen: Florian Dorn, 089/ 9224 1292; Dorn@ifo.de

Die anderen Themen des Schnelldienstes 2/2021 finden sich hier:

Corona-Aufbauplan: Bewährungsprobe für den Zusammenhalt in der EU?

Die EU hat das größte Hilfsprogramm ihrer Geschichte aufgelegt – finanziert durch gemeinsame Schulden. Mit dem »Next-Generation-EU«-Paket (NGEU) – einem Fonds in Höhe von 750 Mrd. Euro, will die Kommission die ökonomischen Folgen der Coronakrise abfedern und die wirtschaftliche Erholung unterstützen. Das Europa nach Corona soll umweltfreundlicher, digitaler und krisenfester sein sowie aktuellen und künftigen Herausforderungen besser stand-halten.

Unsere Autoren analysieren im aktuellen Schnelldienst die direkten Wirkungen des NGEU-Programms. Sie zeigen, welche Länder besonders von dem Hilfsfonds profitieren werden. Kritisch beleuchten sie die Wirkung gemeinsamer Schulden: Sind sie ein Anreiz, dass einige Länder auf Kosten anderer dauerhaft über ihre Verhältnisse leben? Oder führen gemeinsame Schulden zu einer schrittweisen, grundlegenden Reform der EU-Einnahmen, die den sozialen Zusammenhalt innerhalb der EU sogar stärken könnten?

Zudem untersucht der Schnelldienst die Einigung mit Polen und Ungarn im Streit über den neuen Rechtsstaatsme-chanismus. Der Kompromiss bleibt in manchen Punkten hinter den öffentlichen Erwartungen zurück. Markiert er dennoch einen Fortschritt bei der Durchsetzung rechtsstaatlicher Institutionen in den EU-Mitgliedstaaten?

Auf unserer Website finden Sie weitere Berichte und Analysen zur Zukunft Europas:
https://www.ifo.de/…

ZUR DISKUSSION GESTELLT

Corona-Aufbauplan: Bewährungsprobe für den Zusammenhalt in der EU?

Next Generation EU: 750 Milliarden Euro suchen einen Sinn    8
Friedrich Heinemann

Corona-Aufbauplan – großes Potenzial zur Stärkung des Zusammenhalts in der EU    12
Margit Schratzenstaller

Next Generation EU – der erste von vielen Schritten ist getan    16
Michael Thöne

Next Generation EU – effiziente Umsetzung als integrationspolitischer Katalysator     19
Peter Becker

Kompromiss mit Polen und Ungarn: Aushebelung des Rechtsstaatsmechanismus?     22
Christian Waldhoff und Christian Neumeier

Ein wertvoller Sieg der Rechtsstaatlichkeit    26
Katarina Barley

Korruption stürzt Europas Rechtsstaat in die Krise – wie kann die EU dagegen vorgehen?    28
Daniel Freund

FORSCHUNGSERGEBNISSE

Mentoring verbessert die Arbeitsmarktchancen von stark benachteiligten Jugendlichen    31
Sven Resnjanskij, Jens Ruhose, Simon Wiederhold und Ludger Wößmann

RCEP, die größte Freihandelszone der Welt:
Was beinhaltet der Mega-Deal, und mit welchen Auswirkungen ist zu rechnen?    39
Feodora Teti und Hannah-Maria Hildenbrand

Verteilungswirkungen des Kinderbonus und der temporären Mehrwertsteuersenkung im Jahr 2020    45
Maximilian Blömer, Przemyslaw Brandt, Martin Mosler und Andreas Peichl

DATEN UND PROGNOSEN

Working Paper, Journalartikel und Zitierungen:
Eine empirische Analyse für die Top-5-Zeitschriften in der Volkswirtschaftslehre     51
Constantin Bürgi und Klaus Wohlrabe

Realwert des Bruttoinlandsprodukts und Terms of Trade: Ergebnisse für das Jahr 2020     55
Wolfgang Nierhaus

BRANCHEN UND SEKTOREN

Europäische Bauwirtschaft: Erholung in moderatem Tempo
Ausgewählte Ergebnisse der EUROCONSTRUCT-Winterkonferenz 2020    61
Ludwig Dorffmeister

Branchen im Fokus: Güterbeförderung im Straßenverkehr    67
Przemyslaw Brandt und Julia Freuding

Weitere Termine:
Munich Economic Debate mit Federica Mogherini am 18. Februar
ifo Geschäftsklima Deutschland am 22. Februar
ifo Geschäftsklima Ostdeutschland am 25. Februar

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