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International ausgerichtete Studiengänge an der TU Ilmenau werden digital

International ausgerichtete Studiengänge an der TU Ilmenau werden digital Posted on 3. Dezember 2020

In einem groß angelegten Projekt entwickelt die Technische Universität Ilmenau international ausgerichtete Studiengänge digital, sodass eine Präsenz vor Ort an der Universität nicht mehr nötig sein wird. Drei bereits bestehende englischsprachige Studiengänge werden künftig digital angeboten und neue Online-Studienangebote aufgebaut. Dafür erhält die Universität gut 1.575.000 Euro für drei Jahre aus dem Förderprogramm des Deutschen Akademischen Austauschdiensts (DAAD) „Internationale Programme Digital 2020-2022“.

Die Corona-Pandemie hat grenzüberschreitende Mobilität von Studentinnen und Studenten massiv erschwert. Mit dem Programm „IP Digital“ fördert der DAAD aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung daher kurzfristig die Digitalisierung international ausgerichteter Master-Studiengänge. Dafür erhalten 18 deutsche Hochschulen bis Ende 2022 insgesamt rund acht Millionen Euro – darunter die TU Ilmenau. Mit den Erfahrungen, die die Universität im Sommersemester 2020 gemacht hat, werden drei bestehende international ausgerichtete Master-Studiengänge so organisiert, dass sie künftig ausschließlich online absolviert werden können: die ingenieurwissenschaftlichen Studiengänge „Communications and Signal Processing“ und „Micro and Nanotechnologies“ und der sozialwissenschaftliche Studiengang „Media and Communication Science“. Alle drei Studiengänge sind als Präsenzangebote seit Jahren international erfolgreich und werden künftig auch parallel vor Ort weitergeführt.

Gleichzeitig mit der Digitalisierung der drei schon bestehenden Studiengänge schafft die TU Ilmenau die nötigen Strukturen, um in Zukunft ihr online durchgeführtes Lehrangebot zu erweitern. Durch die Flexibilisierung von Studiengängen, die im Wechsel von Präsenz- und Onlinephasen stattfinden, werden die Lehrangebote für Studieninteressierte noch interessanter.

Um die Digitalisierung international orientierter Studiengänge zu ermöglichen, wird die IT-Infrastruktur an die besonderen Anforderungen angepasst und teilweise neu entwickelt, etwa die elektronische Lernplattform Moodle, eine Campusmanagement-Software und eine mehrsprachige Kollaborations-Plattform zur Organisation von Studium, Lehre und Prüfungen. Ebenso wird ein Online-Prüfungssystem entwickelt, das nicht nur auf ausländische Studierende ausgerichtet, sondern auch barrierefrei und datenschutzkonform ist. Sowohl das Lehr-, als auch das Verwaltungspersonal werden in speziellen Schulungen weiterqualifiziert, um sie in die Lage zu versetzen, digitale Lehre anzubieten.

Im Rahmen des Projekts wird eine Virtual Reality-Anwendung entwickelt, die bisherige Präsenzangebote in virtuelle Räume verlagert. So sollen vier Orte, an denen sich Studentinnen und Studenten bisher physisch getroffen haben, künftig online angeboten werden: Seminarräume und Experimentier-Hörsäle, ja selbst Projekträume und Labore sowie Räume für informelle Begegnungen, auch außerhalb des Studiums. All diese virtuellen Räume werden in den drei Studiengängen, die als erste digital angeboten werden, erprobt.

Ausländische Studierende sollen aber nicht nur ihr Studium vollständig digital absolvieren können, sie erhalten auch begleitende Online-Angebote, die ein „normales“ studentisches Leben ermöglichen. So sollen sie sich untereinander austauschen können und Einblicke in die deutsche Kultur erhalten, ohne an der TU Ilmenau präsent zu sein. Diese Angebote wird die Universität mit dem seit langem etablierten internationalen Studierendenservice „we4you“ umsetzen: Mitarbeitern, die ausländischen Studentinnen und Studenten in allen Studien- und Lebenslagen zur Seite stehen. Unter anderem wird das Buddy-Programm, bei dem Studenten ihren ausländischen Kommilitoninnen und Kommilitonen den Start in das Studien- und Stadtleben erleichtern, digital umgesetzt.

Das bestehende Qualitätsmanagementsystem der TU Ilmenau wird für internationale Online-Studienangebote weiterentwickelt, so mit Blick auf E-Prüfungen, Datenschutz sowie Lizenz- und Urheberrecht. Zudem werden die Mess-, Bewertungs- und Steuerungsinstrumente zur Qualitätssicherung digitaler Studienangebote entsprechend angepasst.

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