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Covid-19 macht Widerstandsfähigkeit zum wichtigsten Aspekt für europäische Altersvorsorgeeinrichtungen

Covid-19 macht Widerstandsfähigkeit zum wichtigsten Aspekt für europäische Altersvorsorgeeinrichtungen Posted on 30. November 2020

  • Hohe Unsicherheit und eine einbrechende Liquiditätsquote sorgen weltweit dafür, dass Widerstandsfähigkeit für europäische Altersvorsorgeeinrichtungen von größter Bedeutung ist
  • Beteiligungen und Infrastruktur-Investments werden attraktiver, um eine Widerstandsfähigkeit innerhalb der Portfolios zu erreichen
  • Sozial verantwortliches Investieren – das S in ESG[1] – rückt verstärkt in den Vordergrund

Angesichts der von so viel Unsicherheit geprägten Weltwirtschaft befinden sich Pensionsfonds und andere langfristig orientierte Investoren auf einer Reise ins Ungewisse. Deshalb kommt der Widerstandsfähigkeit der Altersvorsorge-Portfolios eine immer größere Bedeutung zu. Dies zeigen die Ergebnisse des aktuellen Reports von CREATE-Research und dem größten europäischen Vermögensverwalter Amundi.

158 Fachleute aus 17 Altersvorsorgemärkten des öffentlichen und privaten Sektors, die zusammen ein Vermögen von 1,96 Billionen Euro verwalten, wurden hierfür mit dem Ziel befragt, zu erfahren, wie die Altersvorsorgeeinrichtungen (AVE) weltweit auf den durch Covid-19 erzeugten wirtschaftlichen Schock an den Märkten und dem aktuellen Kampf zurück zur „Normalität“ reagieren.

Covid-19 hat die Pensionsfinanzierung massiv beschädigt – holprige Erholung und Rückkehr der Inflation erwartet

Vor dem Hintergrund des Covid-19 Szenarios war die außerordentliche Reaktion der Zentralbanken und ihrer Regierungen entscheidend und kam zur rechten Zeit – trotz ihrer toxischen Nebenwirkungen auf die Auszahlungsfähigkeit der AVEs. Die Maßnahmen der Zentralbanken haben die Verbindlichkeiten in die Höhe getrieben und gleichzeitig dazu geführt, dass die regelmäßigen Erträge wegen der Nullzinsen gesunken sind. Dies in Kombination mit dem Zusammenbruch der Märkte im März 2020 hat die Liquiditätsquoten weltweit quasi verwüstet.

Laut 85% der Befragten werden die Finanzmärkte eine W-förmige oder eine ziehharmonikaförmige Erholung erleben: Beide sind von Natur aus sehr volatil. Die meisten Fachleute halten es für wahrscheinlich, dass die Zentralbanken ihre Unabhängigkeit verlieren werden (84%) und dass eine Inflation auf die Deflation folgen wird, wenn die aktuelle Krise vorüber sein wird (77%). Schließlich glaubt die überwältigende Mehrheit der Befragten, dass die Renditen in diesem Jahrzehnt niedriger sein werden als in den vorangegangenen Dekaden (90%).

Professor Amin Rajan von CREATE-Research, Projektleiter, dazu: „Die Bewertung des makroökonomischen Schadens von Covid-19 gleicht dem Blick durch ein Kaleidoskop: Bei jeder Drehung erscheinen andere Bilder. Eines ist jedoch sicher: Je länger die Pandemie andauert, desto größer wird der wirtschaftliche Schaden für die Altersvorsorge.“

Widerstandsfähigkeit – das Gebot der Stunde

Die Asset-Allokation hat nun zwei zusätzliche Säulen: Liquidität und Resilienz.

Drei Viertel (76%) der Befragten betonen daher auch, dass in dieser Ära sehr hoher Unsicherheit und Volatilität Investitionen langfristig angelegt werden müssen.

Für 75 % der Befragten werden private Märkte in den Fokus rücken, um eine Widerstandsfähigkeit zu erreichen, die zu ihren Anlagebedürfnissen passt. 76% der Befragten sehen globale Aktien mit hohem Cash-Flow als erste Wahl ihrer Asset-Allokation, um ihre Portfolios robuster zu machen.

Mehr als die Hälfte (58%) wird sich thematischen Investments aufgrund der impliziten Widerstandsfähigkeit langfristiger Themen zuwenden. Eine britische AVE beispielsweise hob folgende Bereiche hervor: Erstens den Schwerpunkt auf der Gesundheitsversorgung und der Urbanisierung aufgrund des demografischen Wandels. Zweitens Technologie, woraus die Schwerpunkte Künstliche Intelligenz, 5G-Netze und Cloud-Computing folgen. Drittens ESG mit Schwerpunkt auf erneuerbaren Energien, Arbeitsbedingungen und Unternehmensführung.

Da von Staatsanleihen nur minimale Gesamtrenditen zu erwarten sind, müssen sich die Risikoinstrumente auf andere Aspekte stützen. Eine stärkere Szenario-Planung wird von den meisten Investoren (61%) bevorzugt, um das Portfoliorisiko über die nächsten zehn Jahre zu steuern. 57% werden sich in erster Linie auf das Liquiditätsmanagement fokussieren. Die Diversifizierung wird ein massiver Eckpfeiler der Investments bleiben – sei es in Bezug auf Anlageklassen (55%) oder Risikofaktoren (54%).

Pascal Blanqué, Group Chief Investment Officer bei Amundi, hebt hervor: „Covid-19 hat Regierungen und Zentralbanken gezwungen, eine geldpolitische Reaktion vom Typ „was auch immer nötig ist“ wie in Kriegszeiten einzuleiten. Die langfristigen Auswirkungen auf die Finanzmärkte werden erst im Nachhinein deutlich. Angesichts dieser Unsicherheit werden die Widerstandsfähigkeit und der Schutz der Portfolios deie neuen Leitsterne für Altersvorsorgeeinrichtungen sein“.

Altersvorsorgeeinrichtungen werden globale Aktien für Kapitalwachstum favorisieren

Fünf Anlageklassen werden für regelmäßige Erträge bevorzugt: Infrastruktur (58%), US-Investment-Grade-Anleihen (44%), Anleihen der Schwellenländer mit Investment-Grade-Rating (41%), Private Debt (38%) und europäische Anleihen mit Investment Grade (36%). Insbesondere die Infrastruktur wird von sehr hohen fiskalischen Anreizen mit besonderem Schwerpunkt auf erneuerbaren Energien und ihrer sich verbessernden Kostendynamik profitieren. Ein Befragter fügte hinzu: „Mit ihrer quasi „eingebauten“ Widerstandsfähigkeit wird die Infrastruktur der größte Gewinner dieser Krise sein“.

Was den Inflationsschutz betrifft, so werden Aktien und Infrastruktur wiederum bevorzugt, Rohstoffe und Immobilienkredite mit nur 4% bzw. 29% deutlich weniger.

Staatsanleihen werden von einer kleinen Minderheit favorisiert (18% für US-Staatsanleihen und 17% für Schwellenländer-Staatsanleihen), aber nur solche mit guten Liquiditätsquoten, die im hohen Maße zur Risikominderung beitragen.

ESG-Fonds vereinen moralische und attraktive Investments

Die Pandemie hat Anlegern einen Vorgeschmack darauf gegeben, wie physische Schocks Portfolios vernichten können. In diesem Zusammenhang haben sich ESG-Investitionen als widerstandsfähig erwiesen und zielen gleichzeitig auf eine gute risikobereinigte Rendite ab.

Der Marktcrash im März war ein Test dafür, ob ESG-Investitionen nur ein Bullenmarkt-Luxus sind, dem es an Widerstandsfähigkeit gegen große Drawdowns/Rückschläge fehlt. Die Ergebnisse der Umfrage zeigen das Gegenteil. Für die Mehrheit der Befragten schnitten ihre ESG-Fonds besser als der Rest des Portfolios (52%) oder gleich gut (45%) ab.

Darüber hinaus gewinnt der lange Zeit weitgehend ignorierte mittlere Buchstabe von ESG, der „S“-Faktor, an Bedeutung. Covid-19 hat Niedriglöhne, prekäre Arbeitsplätze und die Ausbeutung von Arbeitskräften in Berufen wie im Einzelhandel, im Transportwesen und im Gesundheitswesen, aufgedeckt.

Einem anderen Umfrageteilnehmer zufolge „wird den Unternehmen bewusst, dass sie für ihre Tätigkeit sozusagen eine soziale Lizenz benötigen. Die alten Wege sind für ihre Kunden nicht mehr akzeptabel“.

Da diese sozialen Überlegungen in den Vordergrund rücken, wird die „S“-Komponente von ESG in Zukunft immer wichtiger. Das Augenmerk richtet sich vor allem darauf, wie globale Unternehmen ihre Lieferketten managen. Daher ist der soziale Faktor (30%) nun gestiegen, und die Faktoren Umwelt (41%) und Governance (29%) haben seit der Umfrage 2018 relativ etwas an Bedeutung verloren.

Amundi, der führende europäische Vermögensverwalter und einer der Top 10 Global Player[2], bietet seinen 100 Millionen Kunden – Privatanlegern, Institutionen und Unternehmen – ein umfassendes Angebot an aktiven und passiven Spar- und Anlagelösungen, in herkömmlichen Vermögenswerten oder in Sachwerten.

Mit seinen sechs internationalen Investmentzentren[3], den Researchkapazitäten im finanziellen und nichtfinanziellen Bereich sowie dem langjährigen Bekenntnis zu verantwortungsvollem Investieren ist Amundi einer der wichtigsten Akteure im Asset Management.

Die Kunden von Amundi profitieren von der Expertise und der Beratung von 4.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in nahezu 40 Ländern. Amundi, eine Tochtergesellschaft der Crédit Agricole Gruppe, ist börsennotiert und betreut aktuell ein verwaltetes Vermögen von mehr als 1 650 Milliarden Euro[4].

Über CREATE Research

CREATE-Research ist eine unabhängige Research-Boutique, die sich auf den strategischen Wandel und die neu entstehenden Geschäftsmodelle im globalen Asset Management spezialisiert hat.

CREATE übernimmt wichtige Forschungsaufträge von namhaften Finanzinstituten und globalen Unternehmen und arbeitet eng mit den Entscheidungsträgern zusammen namhafter Organisationen in ganz Europa und den USA zusammen.

CREATE veröffentlicht hochkarätige Berichte und organisiert Veranstaltungen, um die Ergebnisse ihrer Studien zu verbreiten. Damit erzieht CREATE große Medienaufmerksamkeit. Weitere Informationen können sein gefunden unter: www.create-research.co.uk

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[1] ESG steht für Environmental, Social and Governance – übersetzt Nachhaltigkeit, Soziales und gute Unternehmensführung

 

Über die Amundi Deutschland GmbH

Amundi, der führende europäische Vermögensverwalter und einer der Top 10 Global Player[2], bietet seinen 100 Millionen Kunden – Privatanlegern, Institutionen und Unternehmen – ein umfassendes Angebot an aktiven und passiven Spar- und Anlagelösungen, in herkömmlichen Vermögenswerten oder in Sachwerten.

Mit seinen sechs internationalen Investmentzentren[3], den Researchkapazitäten im finanziellen und nichtfinanziellen Bereich sowie dem langjährigen Bekenntnis zu verantwortungsvollem Investieren ist Amundi einer der wichtigsten Akteure im Asset Management.

Die Kunden von Amundi profitieren von der Expertise und der Beratung von 4.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in nahezu 40 Ländern. Amundi, eine Tochtergesellschaft der Crédit Agricole Gruppe, ist börsennotiert und betreut aktuell ein verwaltetes Vermögen von mehr als 1 650 Milliarden Euro[4].

[2] Quelle: IPE "Top 500 Asset Managers", veröffentlicht im Juni 2020 auf der Grundlage der verwalteten Vermögen zum 31.12.2019
[3] Boston, Dublin, London, Mailand, Paris und Tokio
[4] Zahlen Amundi zum 30.09.2020

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