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Industrieservice: Corona und Fachkräftemangel beeinflussen Unternehmen besonders stark

Industrieservice: Corona und Fachkräftemangel beeinflussen Unternehmen besonders stark Posted on 3. November 2020

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  • Industrieservice von Corona-bedingtem Umsatzeinbruch besonders betroffen 
  • Mitarbeiterwachstum fällt gemäßigt aus  
  • Fachkräftemangel und Regulierung zu Werkvertrag und Zeitarbeit behindern Branche

Die Corona-bedingten Produktions- und Umsatzrückgänge der Industrie in Deutschland wirken sich wesentlich auf das Geschäftsjahr der führenden Industrieservice-Unternehmen in Deutschland aus. Gegenüber den ursprünglichen Planungen für 2020 erwarten die Unternehmen nach einer Lünendonk-Blitzumfrage einen Rückgang von 8 bis 30 Prozent. Hauptursache hierfür ist das Verschieben oder Absagen von Instandhaltungs- und Stillstandsprojekten, die traditionell mithilfe von externen Service-Unternehmen bewältigt werden. Der Industrieservice trägt, ähnlich wie die Zeitarbeit, als Flexibilisierungsinstrument zur wirtschaftlichen Stabilisierung von Industrieunternehmen bei.

Das sind Ergebnisse der jährlich durchgeführten Lünendonk-Studie „Industrieservice-Unternehmen in Deutschland“ sowie der aktuellen Lünendonk-Blitzumfrage zur Auswirkung der Corona-Pandemie auf die B2B-Service-Märkte in Deutschland. Sowohl die Studie als auch die Blitzumfrage stehen unter www.luenendonk.de zum Download bereit.

Industrieservice besonders von Corona betroffen
Die Industrieservice-Unternehmen geben an, dass sie sowohl von der Umsatzentwicklung als auch vom Ergebnis her stärker als andere B2B-Service-Märkte von der Corona-Pandemie betroffen sind. Managementberater, Wirtschaftsprüfer, IT-Berater und -Dienstleister sowie Facility-Service-Unternehmen berichten von weniger starken negativen Einflüssen auf ihr Geschäftsmodell als der Industrieservice und die Zeitarbeit. Beide Branchen wirken primär als Flexibilitätsinstrument und sind in hohem Maße abhängig vom Industriestandort Deutschland.

Zeitarbeits- und Werkvertragsregulierung sowie Fachkräftemangel behindern Industrieservice-Unternehmen
Der strukturelle Mangel an qualifiziertem Personal und Auszubildenden ist eine weitere zentrale Herausforderung für die Industrieservice-Unternehmen in Deutschland. Die von Lünendonk befragten Unternehmen rechnen für die Zeit des Aufschwungs nach Corona mit der Herausforderung, ausreichend Personal für die zu erwartenden gehäuft nachzuholenden Projekte zu gewinnen. Der strukturelle Mangel an Personal für Instandhaltungsdienstleistungen wurde seit Beginn der Corona-Pandemie aufgrund der kurzfristig zurückgegangenen Nachfrage überdeckt. Alle Indikatoren sprechen weiter dafür, dass die zugrundeliegende Mangellage bei wieder ansteigender Nachfrage zurückkehrt.

Im Jahr 2019 steigerten die Studienteilnehmer ihren Umsatz im Durchschnitt um 5,6 Prozent gegenüber 2018, die Anzahl der Mitarbeiter stieg hingegen lediglich um 2,2 Prozent.

Die Studienteilnehmer sehen im Personalmangel sowohl aktuell als auch mittelfristig ein zunehmendes Problem. Besonders gefragt sind Fachkräfte mit abgeschlossener Berufsausbildung bzw. Führungskräfte, die sich der Aufgabenfelder Unternehmensverwaltung und Mitarbeiterführung sowie Kundenkontakt annehmen. Angelernte Servicekräfte sind von der Entwicklung in geringerem Maße betroffen. Wesentliche Ursachen für den Personalmangel sind der demographische Wandel und die geringe Auszubildendenzahl in technischen Berufen.

Thomas Ball, Partner bei Lünendonk, kommentiert: „Die zunehmend einschränkende Regulierung des Zeitarbeitsmarktes in Deutschland und der Werkvertragsregelung fordern die Industrieservice-Unternehmen heraus. Der Industrieservice basiert auf Werkverträgen und dem Projektgeschäft, das oft nur mittels Zeitarbeitnehmern und Freelance-Experten aus dem Netzwerk der Unternehmen wirtschaftlich zu erbringen ist. Eine weitere Einschränkung flexibilisierender Dienstleistungen wirkt sich negativ auf die Leistungsfähigkeit des Industriestandorts Deutschland aus – und das in Zeiten von konjunktureller Unsicherheit und der Transformation der Industrie hin zu CO2-Neutralität, E-Mobilität und Digitalisierung.“

Studienbezug
Die 12. Auflage der Lünendonk-Studie „Industrieservice-Unternehmen in Deutschland“ basiert auf der Analyse von 36 führenden Industrieservice-Unternehmen in Deutschland. Sie enthält wesentliche Kennzahlen zur Marktstruktur sowie Einschätzungen zu aktuellen Herausforderungen und Chancen für den Industrieservice-Markt. Der umfassende Berichtband ergänzt und vertieft die bereits veröffentlichte Lünendonk-Liste der führenden Dienstleister und ist zum Preis von 2.000 Euro zzgl. Umsatzsteuer unter www.luenendonk.de erhältlich. Die Studie wurde mit freundlicher Unterstützung der Unternehmen Bilfinger, Buchen, Griesemann, Robur, Weber, Wisag Industrieservice und Xervon durchgeführt. Die Lünendonk-Blitzumfrage steht kostenfrei unter www.luenendonk.de zum Download bereit.

Über die Lünendonk & Hossenfelder GmbH

Lünendonk & Hossenfelder mit Sitz in Mindelheim (Bayern) analysiert seit dem Jahr 1983 die europäischen Business-to-Business-Dienstleistungsmärkte (B2B). Im Fokus der Marktforscher stehen die Branchen Management- und IT-Beratung, Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Rechtsberatung, Facility Management und Instandhaltung sowie Personaldienstleistung (Zeitarbeit, Staffing).

Zum Portfolio zählen Studien, Publikationen, Benchmarks und Beratung über Trends, Pricing, Positionierung oder Vergabeverfahren. Der große Datenbestand ermöglicht es Lünendonk, Erkenntnisse für Handlungsempfehlungen abzuleiten. Seit Jahrzehnten gibt das Marktforschungs- und Beratungsunternehmen die als Marktbarometer geltenden "Lünendonk®-Listen und -Studien" heraus.

Langjährige Erfahrung, fundiertes Know-how, ein exzellentes Netzwerk und nicht zuletzt Leidenschaft für Marktforschung und Menschen machen das Unternehmen und seine Consultants zu gefragten Experten für Dienstleister, deren Kunden sowie Journalisten. Jährlich zeichnet Lünendonk zusammen mit einer Medienjury verdiente Unternehmen und Unternehmer mit den Lünendonk-Service-Awards aus.

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