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LED-Display-Technik in BayArena modernisiert

LED-Display-Technik in BayArena modernisiert Posted on 21. September 2020

Text: Dominik Roenneke/Sonderdruck aus Professional System Ausgabe 06/2020 | Bilder&Video: LEDCON Systems GmbH

Bereits im Jahr 2018 plante die Bayer 04 Leverkusen Fußball GmbH in der BayArena eine vollständige Erneuerung der LED-Banden und Anzeigetafeln. „Wir haben in den letzten Jahren mehrere Modernisierungsarbeiten durchgeführt. Unter anderem haben wir im letzten Sommer die Leih-LED-Banden gegen eigene Banden getauscht. In diesem Jahr haben wir entschieden, unsere alten Anzeigetafeln durch neue zu tauschen“, so Wolfgang Seßmann, Leiter Strategisches Gebäude-Management. Die Investition in eigene LED-Banden hatte laut Wolfgang Seßmann mehrere Ziele: „Wir haben uns im Bereich der LED Banden bewusst für ein System entschieden, dass DCM fähig ist (Anm. der Redaktion: Dynamic Content Multiplication® | AGS AG Schweiz), damit zukünftig auch mehrere Feeds parallel gezeigt und somit übertragen werden können.“ Darüber hinaus war es für TecArena+ sehr wichtig, „für alle Veranstaltungen flexibler zu sein“, unabhängig von gemieteten Banden. Dazu beauftragte der Arenabetreiber TecArena+ die Firma LEDCON Systems GmbH aus Rheine. Christoph Struck, Projektleiter bei LEDCON, beschreibt den Ablauf: „Nach der Ausschreibung zu Beginn 2019 gab es hier mehrere Lose. U. a. die Anzeigetafeln, die wir 2020 realisiert haben, sowie die erste Bandenreihe, die das ganze Spielfeld umragt, die zweite Bandenreihe, die als „Powerpack“ vermarketet wird, um die Werbung in diesem Bereich auf verdoppelter Fläche hervorzuheben, und die Oberrang-Bande. Diese wurden 2019 realisiert, um dann zum Bundesligastart 2019 UEFA-konform startbereit zu sein.“

LED-Banden mit Dynamic Content Multiplication (DCM)

„Als erstes Stadion in Europa setzt die BayArena auf die DCM-Technologie“, so Christoph Struck. Bei dieser Technologie können die LED-Banden mehrere Inhalte in Echtzeit erzeugen. Dabei ist nur ein Inhalt für den Betrachter in der BayArena sichtbar, während alle weiteren Inhalte durch die Kameras der TV-Produktion vor Ort aufgezeichnet werden können. Diese sogenannten Feeds werden in der internationalen Vermarktung eingesetzt um regionalisierte Werbeinhalte darzustellen. So ist es möglich, dass die Zuschauer live Werbung in lokaler Sprache und mit lokalen Inhalten auf den Banden sehen können, während z.B. asiatische TV-Zuschauer Werbung sehen, die auf ihren eigenen Werbemarkt zugeschnitten ist. Generell ermöglicht DCM den übertragenden Kamerasystemen über eine spezielle Synchronisation die Aufzeichnung der verschiedenen angezeigten Inhalte. Während einerseits die Fans im Stadion keinerlei Bildeinschränkung erkennen können, werden andererseits weitere LED-Bandeninhalte generiert und von den Kameras in Echtzeit live übertragen. Die Technologie ist für alle Kamerapositionen und -bewegung geeignet. „Im Gegensatz zu virtuellen Technologien können die sogenannten „parallelen Inhalte“ ausallen Kamerawinkeln aufgezeichnet werden und sind so auch in Zeitlupenaufnahmen und Höhepunkten sichtbar“, erläutert Christoph Struck. Ein Tracking oder eine Nachbearbeitung ist bei dieser Technologie nicht nötig. Die in der BayArena eingesetzten LEDCON LED-Banden USport X sind mit einem Pixel Pitch von 10 mm ausgestattet. Das Format eines Cabinets liegt bei 1.600 mm in der Breite und 900 mm in der Höhe. Mit der „Easysoft“-Gummifrontmaske sind die bildgebenden LEDs, SMD 2727 (3 in 1), gegen Aufprall bei Ballsportarten geschützt. Die Helligkeit liegt bei 5.500 cd/qm. Der Betrachtungswinkel der Banden liegt bei 140° vertikal wie horizontal. Die Bildwiederholrate erreicht 3.840 Hz. Auf der Ostseite am Spielfeldrand ist diese Bande mit der sogenannten Powerpack-Bande erweitert und sorgt für eine größere Bilddarstellung. Diese 1.200 mm hohe Bande, wie auch die identische Oberrangbande, sind mit USport SC von LEDCON ausgerüstet. Auch hier beträgt der Pixelabstand 10 mm und die Helligkeit 5.500 cd/qm. Der maximale horizontale Betrachtungswinkel liegt bei 140°, der vertikale bei 110°. Die LED-Banden sind inzwischen eine Spielzeit im Einsatz und sind mit ihrer LED-Lebensdauer von 100.000 Stunden für einen Einsatz über viele Jahre ausgelegt.

Mit zeitgemäßen LED-Anzeigetafeln wird die Modernisierung abgeschlossen

„Wir haben die Display-Flächen um 50 % vergrößert und den Pixel Pitch um das Vierfache verkleinert. Vorher hatten die Anzeigetafeln 25 mm Pixel Pitch, jetzt haben wir 6,6 mm“ So beschreibt Christoph Struck den Quantensprung bei der Display-Technik in der BayArena. LEDCON war bei der Umsetzung für alle Schritte verantwortlich: von der Planung der Bildflächen inklusive Metallbau, der Demontage und Entsorgung der Altanlage,  der Umsetzung der baulichen Maßnahmen sowie der Lieferung der Technik und der Montage der LED-Wände. In einem durch die Wilhelm & Willhalm event technology group im Auftrag des Kunden durchgeführten Planung- und Ausschreibungsverfahren, konnte LEDCON Systems sich gegen einen starken Wettbewerb am Ende durchsetzen und das Projekt erfolgreich realisieren. Viel Detailarbeit war dabei zu leisten. „Wir mussten uns an bestimmte Größenanforderungen halten. Wegen des Abstandes zum Dach musste ein Windkanalgutachten für die Nordwand erstellt werden“, so Christoph Struck. Auf der Südseite der BayArena wurde die Position des Displays gewechselt: „Da war vorher die LED-Wand ungefähr 12 m tiefer in der Glasfassade zu sehen. Es musste ein komplett neues Bauwerk und Konstrukt errichtet werden.“ Der Projektablauf war in drei Etappen unterteilt: Demontage der Altanlage, Abfangen eines 30 Meter langen Stahlträgers und die Montage der Neuanlage.

Trotz vieler Beeinträchtigungen und Hemmnisse durch die Pandemie wurden beide Anzeigetafeln fristgerecht erstellt und in Betrieb genommen. Nach insgesamt 33 Arbeitstagen konnten die Anzeigetafeln übergeben werden.

Aus Sicht von Wolfgang Seßmann verlief die Bauphase trotz Pandemieeinfluss sehr erfolgreich: „Der Bau der neuen Anzeigetafeln war eigentlich für die Sommerpause ab Mitte Mai geplant und sollte dann zur neuen Saison beendet sein. Wir mussten dann aufgrund von Corona ein bisschen switchen und haben uns entschieden, frühzeitig anzufangen und haben die Anzeigentafeln gebaut, als noch Spiele liefen. Mit der Südanzeigetafel haben wir begonnen und haben die während der Spielzeit abgerissen, so dass wir dann mit Beendigung der Saison die beiden neuen Tafeln bauen konnten. Dadurch dass wir nur vier Wochen Bauzeit gebraucht haben, war es auch möglich, diese zu dem Euro League-Spiel gegen Glasgow zu nutzen. Und die Integration in unser bestehendes System, das wir im Zuge der neuen LED-Banden im letzten Jahr neu gemacht hatten, war damit überhaupt kein Problem.“

Und so sind die beiden Anzeigetafeln mit ihrer Breite von je 15,20 m bei einer Höhe von je 6,40 m nun wie geplant für die neue Spielzeit 2020/2021 bereit. Zweimal 97 Quadratmeter Bildfläche mit einer Auflösung von jeweils 2.280 x 960 Bildpunkten, auf Basis eines Pixelabstandes von 6,6 mm, erstrahlen tageslichthell mit maximal 5.500 cd/qm. Der Betrachtungswinkel der installierten „LEDCON UPix 6“ liegt bei vertikal 120° und horizontal 140°. Die LED-Ausführung ist SMD2727, die Farbtiefe beträgt maximal 16 Bit. Die Refresh Rate liegt bei maximal 1.920 Hz. Die Module werden mittels NovaStar-Processing angesteuert. „Der Kunde nutzt die Flächen mit zwei Layern: einmal ein Grundlayer, mit dem die Uhr und Werbepartner zu sehen sind, desweiteren ein Picture in Picture, worauf Live-Bilder, Videoschiedsrichterinformationen, Einwechselungen und dergleichen gezeigt werden. „Das ist ein Full-HD-Bild“, so Christoph Struck. „Die Zuspielung der Anzeigetafeln erfolgt direkt aus unserem Studio. Auch da haben wir im letzten Jahr nagelneue Zuspielsoftware eingerichtet, die Spielstände und Informationen direkt über eine Online-Anbindung an das DFL-Portal rückgreifen kann, um so beispielsweise die Spielaufstellung aller Mannschaften fehlerfrei darstellen zu können“, ergänzt Wolfgang Seßmann . Abschließend fasst er die Vorteile der beiden neuen Anzeigetafel zusammen: „Der Mehrwert durch die neuen Screens sind das deutlich verbesserte Bild und die flexiblere Gestaltung dieser beiden Werbeflächen.“

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