Dem Erholungsprozess in der deutschen Außenwirtschaft geht nicht die Luft aus, aber die Atmung wird schwerer. Die Handelszahlen für den Juli sind trotz der rückläufigen Raten immer noch Teil eines kräftigen Wiederanstiegs nach dem historischen Absturz im Frühjahr. Auch die Auftragseingänge konnten zuletzt einen Gutteil des vorangegangenen Einbruchs aufholen. Allerdings liegen die Aktivitätsniveaus im Außenhandel immer noch über 10 Prozent unter ihren Vorkrisenniveaus.
Für die weitere Entwicklung dürfte das Aufholtempo spürbar nachlassen und sich so in das Gesamtbild einer rechtsschief abflachenden V-Formation des Konjunkturverlaufs einfügen. Damit fiel zwar der größere Teil des V nahezu symmetrisch aus, die verbleibende Wegstrecke zum Vorkrisenniveau wird jedoch schwieriger. Zwar dürften produktionsseitige Hemmnisse in der Industrie nun weitgehend überwunden sein, dafür machen sich nun aber andere Faktoren mehr und mehr bemerkbar, die das Einwerben von Neugeschäft erschweren. Dies liegt zum einen an immer noch bestehenden Reisebeschränkungen, die auch den Geschäftsverkehr spürbar beeinträchtigen, wie auch daran, dass die Krise die Unternehmen weltweit in ihrer Investitionsfähigkeit geschwächt hat. Die Vorkrisenniveaus im Außenhandel dürften daher noch längere Zeit – wohl deutlich mehr als ein Jahr – außer Reichweite liegen.“
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