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Die BIM-Methode für den AVA-Bereich

Die BIM-Methode für den AVA-Bereich Posted on 17. April 2020

Interview mit Andreas Haffa, Leiter der Entwicklungsabteilung bei SOFTTECH.

Herr Haffa, was zeichnet Software aus Ihrem Haus aus?
„Wir haben viel Erfahrung, denn seit 35 Jahren kommt Software für die Baubranche aus unserem Haus. Außerdem arbeiten bei uns Architekten und Bauingenieure, die sich mit Arbeitsabläufen in den Büros auskennen. In Kombination mit innovativen Entwicklungen zeichnet das unsere Software aus. Uns ist bewusst, dass die BIM-Methode für Viele aus der Branche eine Herausforderung darstellt. Mit Software-Lösungen wie AVANTI zeigen wir, wie die Methode praktisch umsetzbar ist und welche positiven Effekte BIM hat.“

Können Sie uns ein Beispiel dazu nennen?
„Nehmen wir das Thema Kostenermittlung im AVA-Bereich. Hier ist es in der Praxis häufig so, dass für neue Projekte die Kostenkennwerte aus zuletzt bearbeiteten Projekten als Grundlage genommen werden. Ausschreibende kopieren ein ähnliches Bauteil, zum Beispiel eine Mauerwerkswand, mit allen Teilleistungen von einem alten in ein neues Leistungsverzeichnis – inklusive der damals angenommenen Preise. Aus den darauffolgenden Bieterrückläufen erstellen sie einen Preisspiegel, bewerten die Angebote und vergleichen die Marktpreise mit den angenommenen Kostenkennwerten. Leider ist es dann so, dass auf diese Weise gewonnene Preisinformationen nicht den Weg in neue Projekte finden. Wichtiges Wissen für die nächste Kostenermittlung geht also verloren.“

Wie würde ein optimaler AVA-Prozess aussehen?
„In einem Prozess, den wir als Wissenskreislauf bezeichnen, lesen unsere AVANTI Anwender zuerst ein Gebäudemodell aus einer CAD-Software ein. Das Modell kann aus SPIRIT und Revit® direkt nach AVANTI übernommen werden. Über die IFC-Schnittstelle ist das aus allen anderen BIM CAD-Lösungen möglich, insbesondere aus ARCHICAD® funktioniert das optimal. Im nächsten Schritt verknüpfen die Nutzer das Mengenmodell mit den entsprechenden Bauteilen in AVANTI, inklusive aller Teilleistungen. Daraus leiten sie dann ihre Leistungsverzeichnisse ab. Im Rahmen der Ausschreibung kommen die Angebotspreise von den Bietern zurück und können archiviert werden. Und genau das ist der Punkt! Gespeichertes Fachwissen in Form von aktuellen Kostenkennwerten lässt sich so für jede neue Ausschreibung abrufen.“

Wo wird dieses Fachwissen gespeichert?
„Wir sprechen von einer Wissensdatenbank oder auch den Stammkatalogen, die jedes Architektur- oder Ingenieurbüro hat. Analog gesehen sind das die Aktenordner mit den Projekten der vergangenen Jahre. Aus digitaler Sicht sind es die Katalogbauteile innerhalb von AVANTI.“

AVANTI 2020 ist seit Mitte April verfügbar. Gibt es Neuerungen, die sich zum Beispiel auf die Katalogbauteile beziehen?
„Ja, auf jeden Fall! Neben vielen anderen Neuerungen im Programm haben wir in AVANTI 2020 den Prozess zum Aufbau eigener BIM-Bibliotheken optimiert, denn vorbereitete Strukturen machen es Anwendern leicht, eigene Bauteilkataloge zu erstellen. Die Gliederung können sie später in Leistungsverzeichnisse überführen. Außerdem lassen sich Teilleistungen, wie beispielsweise Schalung, Bewehrung und Beton für ein Streifenfundament, inklusive aller Berechnungsansätze und Ausschreibungstexte zentral in der Wissensdatenbank abspeichern. So greifen alle im Unternehmen auf standardisiertes Wissen zu.“

Was ist denn der Vorteil dieser Wissensdatenbank in Bezug auf die BIM-Methode?
„Eine frühe Kostenschätzung mit transparenten Kostenannahmen ist möglich. Und das ist eine wesentliche Herausforderung, die viele Kolleginnen und Kollegen im BIM-Prozess sehen. Hinzu kommt, dass sie Planänderungen direkt in AVANTI aktualisieren können, weil die CAD- mit AVA-Bauteilen verknüpft sind. Der Wissenskreislauf macht den BIM-Prozess rund, weil wichtige Informationen erhalten bleiben und jederzeit nachvollziehbar sind.“

Haben Sie bereits Erfahrungswerte, ob das von Kunden umgesetzt wird?
„Ja, denn immer mehr Architekten und Ingenieure sind dabei, ihre internen Prozesse neu zu denken. Beispielsweise das Büro Schick aus Karlsruhe. Sie modellieren in Revit® und ermittelt die Kosten in AVANTI. Laut deren Erfahrung ist die einheitliche Bauteilbibliothek Grundlage, um effizient nach der BIM-Methode zu arbeiten. Sie erzählten uns, dass vorab interne Absprachen nötig waren und es Zeit kostete, die Bauteile anzulegen und zu verknüpfen. Aber im Endeffekt lohne sich dieser Aufwand bei jedem weiteren Projekt, hat uns der Geschäftsführer Norbert Kripaizew erklärt.“*

Womit sollten BIM-Neulinge starten?

„Wir raten dazu, Schritt für Schritt vorzugehen. Am besten zuerst mit ausgewählten Gewerken beginnen, wie zum Beispiel den Beton- oder Maurerarbeiten, um dann nach und nach andere Bereiche hinzuzunehmen.“

Informationen zu AVANTI 2020 finden Sie hier: https://www.softtech.de/software/avanti-grafische-ava

*Lesen Sie dazu auch den Anwenderbericht über das Architekturbüro Schick: https://www.softtech.de/firma/referenzen/anwenderbericht-schick

  • Andreas Haffa hat Bauingenieurwesen mit Schwerpunkt Baubetrieb am KIT in Karlsruhe studiert. Als Bauingenieur hat er mehrere Jahre im Bereich GU-Kalkulation, AVA und Projektmanagement gearbeitet. Dadurch ist er mit vielen typischen Herausforderungen in der Realisierung von Bauprojekten vertraut. Bei der SOFTTECH GmbH treibt er seit Januar 2007 im Produktmanagement Entwicklungsprozesse voran. Seit 2018 ist er Leiter der Entwicklungsabteilung.
Über die SOFTTECH AG

Die SOFTTECH GmbH ist ein inhabergeführtes Unternehmen für bauspezifische Softwarelösungen mit Sitz in Neustadt an der Weinstraße. Mehr als 50 Mitarbeiter entwickeln am pfälzischen Standort Software "Made in Germany". Mit der Grün-dung im Jahr 1985 gehört SOFTTECH zu den deutschlandweit am längsten agieren-den Unternehmen für Software im Bauwesen.

Neben den "klassischen" Kundengruppen wie Architekten, Planer und Ingenieure nutzen 10 % der großen deutschen Industrieunternehmen Software von SOFT-TECH. Das in 30 Jahren erarbeitete Know-how, wie CAD und Alphanumerik optimal miteinander arbeiten, setzt die Firma auch in baunahen Branchen ein. Dazu gehö-ren unter anderem Gerüstbau, Facility Management und Betonfertigteilbau. Mit einem weltweit erfolgreichen Projekt-Management-Informationssystem (PIM) hat SOFTTECH auch ein umfassendes Leistungsangebot für große Architekturbüros, Projektsteuerer und größere Industrie-Unternehmen im Programm.

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