Der Preis wurde in 8 verschiedenen Kategorien vergeben, und zeichnet Projekte aus, die den demografischen Wandel als Chance begreifen und die eigenen Gestaltungsmöglichkeiten nutzen und erweitern. Insgesamt hatten sich 118 Projekte beworben, von denen 23 nominiert waren.
Träger des Preises ist das Demographie Netzwerk ddn e.V. in Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn AG, der ING Deutschland, dem ZEIT-Verlag und dem Beratungsunternehmen EY als Initiatoren. Als weitere Partner unterstützen die BAHN-BKK, der Internationale Bund (IB) und das Sozialforschungsunternehmen Nextpractice.
Martin Seiler, Vorstand Personal und Recht der Deutschen Bahn hob in seiner Grußbotschaft per Video die Notwendigkeit hervor, angesichts der demografischen Herausforderung neue Ideen zu generieren und Zusammenarbeit zu stärken. So werde die Deutsche Bahn etwa in den nächsten Jahren rund 100.000 neue Beschäftigte einstellen, wodurch der Brückenschlag zwischen Tradition und Innovation unumgänglich ist.
Martina Schmeink, geschäftsführendes Vorstandmitglied des ddn zeigte sich überwältigt von der Vielfalt der Einreichungen. „Die Aufmerksamkeit für den demografischen Wandel zeigt, dass das Thema von hoher Relevanz ist und es einfach wichtig ist, sich auf vielen Leveln damit auseinanderzusetzen, um uns und unsere Unternehmen fit für die Zukunft mit dem demografischen Wandel zu machen“, so Schmeink.
Über die Preisträgerinnen und Preisträger entschied eine interdisziplinäre Jury von unabhängigen Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Unternehmen, Kommunen und Verbänden.
In der Kategorie „Lernen, ein Leben lang“ wurde das ehrenamtliche Projekt „Neue Wege im Ruhestand“ des Vereins seniorTrainerInnen aus Hamburg ausgezeichnet. Frank Kohl-Boas, Vorsitzender der Fachjury würdigte den Ansatz, das gesammelte Wissen über das eigene Berufsleben hinaus zu teilen. „Wir wünschen Ihnen, dass Sie weiterhin in viele Unternehmen eingeladen werden“, so Kohl-Boas zu Evamarie Peters, die die Auszeichnung für den Verein entgegennahm.
In der Kategorie „Vorbildlich bei Gesundheit“ konnte sich die SAP SE mit dem Projekt SAP for You gleich gegen drei Mitbewerbende durchsetzen. Mit Deutschlands größtem Achtsamkeits- und Gesundheitsprogramm hat der Softwarekonzern im vergangenen Jahr mehr als 10.000 Beschäftigte erreicht. Auf wissenschaftliche Kenntnisse gestützt, lernen die Mitarbeitenden praktische Übungen, um mit stressigen Situationen umzugehen, Warnsignale rechtzeitig zu erkennen und Achtsamkeit in den Arbeitsalltag zu integrieren. Dies wird ermöglicht durch die enge Kooperation und Zusammenarbeit von Sponsoring von HR Germany, Vertriebsleitung Deutschland, SAP Global Health & Wellbeing und SAP Global Mindfulness Practice. Bianka Minner von der Bahn-BKK als Vorsitzende der Fachjury würdigte besonders die Stimmigkeit des Gesamtprogramms sowie die Unterstützung der Geschäftsleitung bei SAP für das Projekt.
Der Caritasverband Düsseldorf e.V. wurde in der Kategorie „Integration, die gelingt“ für das Projekt Bei Anruf… Ausbildung! ausgezeichnet. „Bei dem Projekt hat uns überzeugt, dass die Themen Demografie und Integration auf ideale Weise verknüpft werden“, begründete Jochen Kramer vom Internationalen Bund für die Fachjury die Auswahl. Das Projekt verknüpfe zudem sehr viele verschiedene Aspekte der Integration miteinander, beispielsweise das gemeinsame Wohnen oder gemeinsame Sprachkurse.
In der Kategorie „New Work, zum Leben erweckt“ erhielt Franziska Gütle den Preis für ihr Studienprojekt Lean Management trifft auf New Work. ING-Vorstand Bernd Geilen würdigte als Vertreter der Fachjury die Preisträgerin als „Brückenbauerin, die New Work nicht als Modethema betrachtet“. Franziska Gütle hatte mehr als 60 Unternehmen zum Thema New Work zu ihren Erfahrungen befragt und zeigte sich begeistert von der Bereitschaft der Unternehmen, tatsächlich auch Wissen auszutauschen.
Die meisten Einreichungen gab es in der Kategorie „Kommunen, attraktiv gestaltet“. Hier wurde die interkommunale Zusammenarbeit der Stadt Langelsheim, der Gemeinde Liebenburg und der Samtgemeinde Lutter am Barenberge unter dem Titel „LaLiLu“ ausgezeichnet. Lutz Stratmann, Vorstandsmitglied des ddn und Vorsitzender der Fachjury würdigte das Projekt: “LaLiLu ist einmalig in der systematischen und nachhaltigen Herangehensweise. Die Kommunen schaffen es, handlungsfähig zu bleiben, obwohl Aufgaben komplexer und Ressourcen knapper werden. Und dabei behalten Sie auch noch Arbeitsbedingungen und Gesunderhaltung der Beschäftigten im Blick.“
Die TRUMPF GmbH + Co. KG wurde mit dem Projekt VASE -Virtual and Analytics Service im Maschinen- und Anlagenbau in der Kategorie „Chancen der Digitalisierung“ ausgezeichnet. Das verbindet die Virtual Reality (VR-)Technologie mit der Erfassung und Auswertung von Maschinendaten (Service Analytics) in einem innovativen Prozess und damit das Wissensmanagement unterstützt. Jury-Vorsitzender Markus Heinen von EY hob die Skalierungsfähigkeit und die Weiterentwicklungsmöglichkeit des Projekts hervor. Er verband dies mit einem Lob für das familiengeführte Unternehmertum und dessen Bereitschaft, in Innovationen zu investieren.
Aus einem großen Bewerberfeld konnte sich in der Kategorie „Diversity, praktisch umgesetzt“ der habito e.V. aus Heidelberg durchsetzen. Für das Mehrgenerationenwohnprojekt Schweizer Hof sprach sich die Jury laut Lena Stelzner von der Deutschen Bahn insbesondere wegen des gesellschaftlichen Beitrages und des überdurchschnittlichen Innovationsgrades auf lokaler Ebene aus. Das Projekt sei mittlerweile zu einer Institution und einem Ort der Begegnung geworden. Linda Behrisch von habito e.V. führte als ein erfolgreiches Beispiel aus dem Projekt das Kinderhotel an, das Familien entlastet und Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglicht.
Über die fachlichen Kategorien hinaus wurde auch ein Sonderpreis „NextPractice“ vergeben.
Ausgezeichnet wurde das Projekt Raumpionierstation Oberlausitz. Andreas Greve, Geschäftsführer des Nextpractice-Instituts betonte, wie wichtig die Selbstwirksamkeit von Menschen und die Gestaltungskraft von Gruppen sei und sah beide Aspekte in dem Projektideal verkörpert. Die Preisträgerin Arielle Kohlschmidt und der Preisträger Jan Hufenbach bezeichneten sich als Projektentwickelnde im ländlichen Raum, die Menschen zusammenbringen.
Alle nominierten und ausgezeichneten Projekte sollen in den kommenden Monaten nochmals im Rahmen von Veranstaltungen und Publikationen des Demographienetzwerks ddn ausführlich vorgestellt werden.
Der 2. Deutsche Demografie Preis soll im Frühjahr 2021 vergeben werden.
LINK zur Video-Aufzeichnung der „Virtuellen Preisverleihung“:
https://deutscher-demografie-preis.de/virtuelle-preisverleihung/
DIE AUSGEZEICHNETEN PROJEKTE IM KURZPROFIL
Kategorie „Chancen der Digitalisierung“
TRUMPF GmbH + Co. KG
VASE -Virtual and Analytics Service im Maschinen- und Anlagenbau
Das Projekt zielt darauf ab, die Virtual Reality (VR-)Technologie mit der Erfassung und Auswertung von Maschinendaten (Service Analytics) in einem innovativen Prozess zu verbinden. Das Thema Generationen- und Wissensmanagement wird dabei nachhaltig unterstützt.
Kategorie „New Work, zum Leben erweckt“
Franziska Gütle / Donauuniversität Krems
Unternehmen im digitalen Zeitalter – Lean Management trifft auf New Work
Der Begriff „New Work“ ist in aller Munde – doch was bedeutet das tatsächlich für Organisationen? Obstkorb und Tischkicker reichen nicht. Ziel des Projekts ist daher die Zusammenstellung verschiedenster „Unternehmensreisen“ aus der Praxis, die Impulse für die eigene Transformation liefern sollen. Erkenntnisse aus Gesprächen mit 62 Unternehmen.
Kategorie „Lernen, ein Leben lang“
seniorTrainerInnen Hamburg – Neue Wege im Ruhestand
Ziel ist, Berufstätige ca. 3 Jahre vor ihrem Eintritt in den Ruhestand zu Überlegungen anzuregen, was der Ruhestand für sie bedeuten wird und welche Gestaltungsmöglichkeiten er bietet. Wir nennen freiwilliges Engagement als eine Möglichkeit, geben Überblicke über die Vielfalt und nennen Zugangswege
Kategorie „Kommunen, attraktiv gestaltet“
Stadt Langelsheim – Gemeinde Liebenburg – Samtgemeinde Lutter am Barenberge
LaLiLu – Interkommunale Zusammenarbeit im Präventionsmodell des Braunschweigischen Gemeinde-Unfallversicherungsverbandes (BS GUV)
Zielsetzungen: Komplexer werdende Aufgaben bei geringer werdenden Personalressourcen bewältigen. Im Wettbewerb als Arbeitgeber attraktiv und handlungsfähig bleiben. Gesunderhaltung der Beschäftigten und gute Arbeitsbedingungen als Grundvoraussetzung für auch zukünftig ausreichend gutes und motiviertes Personal
Kategorie „Integration, die gelingt“
Caritasverband Düsseldorf e.V. – Bei Anruf… Ausbildung!
Wir möchten dem steigenden Fachkräftemangel entgegenwirken, indem wir selbst qualifiziertes Personal ausbilden. Niedrige Bewerbungshürden und individuelle Unterstützung prägen u. a. unser Projekt. Des Weiteren sollen Migranten durch Ausbildung ein solides Fundament in unserer Gesellschaft erhalten.
Kategorie „Diversity, praktisch umgesetzt“
habito e.V. – Kinderhotel im Mehrgenerationenwohnprojekt Schweizer Hof
Wir wollen Familien entlasten & die Vereinbarkeit von Familie & Beruf ermöglichen. Besonders für geflohene Familien, Alleinerziehende & einkommensschwache Familien stellt dieses Angebot einen sozialen Mehrwert dar. Das „Betreuungsloch“ von Kindern in den Abendstunden in Heidelberg wird geschlossen.
SAP SE – SAP for You
Mit SAP for You strebt das Softwareunternehmen nachhaltige Leistungsfähigkeit und Gesundheit der Mitarbeiter an. Dazu zählen insbesondere Stressreduktion, Kursangebote im Bereich Mentale Stärke, psychische und physische Gesundheit und Angebote zu Achtsamkeit und Wohlbefinden, sowie das rechtzeitige Erkennen von Warnsignalen durch Mitarbeiter. Daneben erkundet SAP alternative Methoden zur Erholung von Körper und Geist.
Sonderpreis „NextPractice“
Raumpionierstation Oberlausitz
Projektentwicklung im ländlichen Raum – http://www.raumpioniere-oberlausitz.de/
Das Demographie Netzwerk e.V. (ddn) bündelt die Expertise von rund 350 Unternehmen, Kommunen und Institutionen mit einer Personalverantwortung für über zwei Millionen Beschäftigte. Als Kompetenznetzwerk und Wertegemeinschaft setzt sich ddn für generationengerechte Arbeitsplätze und eine zukunftssichere Personalplanung in neuen Arbeitswelten ein.
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