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Gehälter im Einkauf: Höchste Einkommen im Südwesten

Gehälter im Einkauf: Höchste Einkommen im Südwesten Posted on 10. März 2020

BME-JobSource, das Jobportal für Einkauf und Supply Chain, und der Stiftungslehrstuhl für Procurement an der Universität Mannheim haben in einer aktuellen Studie die Gehälter im Einkauf ermittelt. Sie ist eine der umfassendsten unabhängigen Einkaufs-Gehaltsumfragen, die bislang in Deutschland durchgeführt wurden. Danach verdienen Einkäufer in Deutschland ein Brutto-Grundgehalt von 67.600 Euro. Bei diesem Wert handelt es sich um den Median, der aussagt, dass 50 Prozent mehr und 50 Prozent weniger verdienen.

Männer verdienen im Schnitt 70.000 Euro, Frauen liegen bei 54.540 Euro. Durch zusätzliche Gehaltsbausteine wie Sonderzahlungen, betriebliche Altersversorgung, Jobtickets, Essenszuschüsse, Boni oder Provisionen steigt der Median um 11,7 Prozent auf 75.500 Euro (Männer 80.000 Euro, Frauen 59.180 Euro), geht aus den Ergebnissen der Einkäufer-Gehaltsstudie weiter hervor.

Die im Zeitraum Ende Oktober bis Ende Dezember 2019 insgesamt 638 befragten Personen weisen eine durchschnittliche Berufserfahrung im Einkauf von 12,5 Jahren auf, wobei sie gut acht Jahre davon im aktuellen Unternehmen verbracht haben. „Ziel der Umfrage war es, einen aktuellen Überblick über die Gehaltssituation im Einkauf über Branchengrenzen hinweg zu bekommen“, sagt Alina Tillmann, Leiterin Services Personal und Karriere des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME).

Branchenvergleich, Größenvergleich, Regionsvergleich

Ein Blick auf die Gehälter in unterschiedlichen Branchen zeigt: Weder die Automobilindustrie noch die Pharmaindustrie zahlt die besten Gehälter. Der Verdienst ist vielmehr in den Branchen Nahrungsmittel/Getränke, Logistik/Verkehr und Chemie am höchsten. „Was man jedoch auch sagen muss, ist, dass die Unterschiede zwischen den Branchen nicht allzu groß sind. Die Gehälter im Einkauf geben quer über alle Branchen ein relativ homogenes Bild ab“, betont Professor Christoph Bode, Inhaber des Stiftungslehrstuhls für Procurement an der Universität Mannheim und Leiter der Studie.

Bestätigt in den Ergebnissen haben sich die zu erwartenden Gehaltsunterschiede bei der Unternehmensgröße (große Betriebe zahlen tendenziell höhere Gehälter als kleine) und bei den Regionen. Einkäufer im Süden und Südwesten Deutschlands weisen tendenziell die höchsten Mediangehälter auf.

Einkäufer mit niedrigeren Bildungsabschlüssen profitieren von Zusatzqualifikationen

Interessante Zusammenhänge offenbaren auch die Ergebnisse zwischen der Qualifikation der Einkäufer und dem Gehalt. Wenig überraschend erscheint zunächst, dass sich höhere Bildungsabschlüsse finanziell auszahlen. Ein Einkäufer mit Berufsausbildung verdient im Mittel 64.200 Euro, einer mit Master-Abschluss einer Fachhochschule 82.800 Euro. Und: Zusatzqualifikationen, die im Berufsleben erworben werden, wirken sich ebenfalls positiv auf das Gesamtgehalt aus. Gehaltserhöhungen zwischen sieben und 15 Prozent sind dadurch schon drin. „Allerdings profitieren Einkäufer mit niedrigeren Bildungsabschlüssen finanziell deutlich stärker von Zusatzqualifikationen als jene mit höheren“, kommentiert Bode. Neben einer fachlichen Zusatzqualifikation sei Einkäufern unter Gehaltsgesichtspunkten außerdem zu Auslandsaufenthalten geraten: Wer fünf Jahre im Ausland gearbeitet hat, darf ein Drittel mehr auf dem Gehaltszettel erwarten.

Einkauf im Vergleich zu anderen Funktionen im erweiterten Spitzenfeld

Im Vergleich mit anderen Unternehmensfunktionen braucht sich der Einkauf gehaltsmäßig übrigens nicht verstecken. Einkauf, Materialwirtschaft und Logistik liegen bei den Gehältern im erweiterten Spitzenfeld: Mehr als die Supply Manager verdienen nur Geschäftsführer/Unternehmensentwickler, Mediziner und Vertriebler, wie ein Vergleich mit anderen veröffentlichten Gehaltsstudien zeigt. „Es zeigt sich deutlich, dass der Einkauf neben der fachlichen Attraktivität auch im finanziellen Vergleich zu etablierten Berufsgruppen mehr als bestehen kann. Dies spiegelt die zunehmende Dynamik im Berufsbild und auch im Stellenmarkt auf BME-JobSource wider“, so Tillmann.

Für die Zukunft ist davon auszugehen, dass die Gehälter im Procurement weiterhin attraktiv bleiben. „Der Einkauf befindet sich in einer Transformationsphase. Wenn die Aufgaben immer strategischer werden und immer mehr Kompetenzen gefordert werden, sind auch in Zukunft steigende Gehälter zu erwarten“, so Hochschullehrer Christoph Bode abschließend.

Ausgewählte Ergebnisse der Studie sind in der aktuellen Ausgabe (2/2020) des BME-Verbandsmagazins BIP – Best in Procurement nachzulesen, die am 9. März 2020 veröffentlicht wurde.

BIP ist das Fachmagazin für Manager in Einkauf und Logistik. Die 68 Seiten starke Publikation wird vom Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME) herausgegeben und erreicht die 9.750 Mitglieder des BME sowie weitere 6.000 Entscheider in Einkauf und Logistik. Das Magazin erscheint sechs Mal im Jahr.

Infos zu BME-JobSource

Weitere (Detail-)Ergebnisse der Studie werden über das Jahr verteilt auf der BME-JobSource Homepage sowie im Karriere-Newsletter „BME Career News“ und in den Social-Media-Kanälen veröffentlicht.

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Infos zur Studie: Prof. Dr. Christoph Bode, Stiftungslehrstuhl für Procurement, Universität Mannheim, E-Mail: bode@bwl.uni-mannheim.de

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